Highland Park hat in letzter Zeit eine ganze Menge Whiskys auf den Markt gebracht, bei denen zwar auf eine Altersangabe verzichtet wurde, für die aber in der Regel eine spannende Marketing-Idee entwickelt wurde. Das sorgt nicht bei allen für Begeisterung, verkauft sich aber durchaus auch bei den hochpreisigen Abfüllungen gut. Ich habe prinzipiell nichts gegen NAS-Abfüllungen einzuwenden, daher habe ich mir heute den Highland Park Valkyrie vorgenommen, der die Nachfolge vom Dark Origins antritt. Es handelt sich um den Auftakt einer dreiteiligen Serie, die Bezug auf Mythologie und Geschichte der Wikinger nimmt. Die Teile zwei und drei der Serie, die die Namen Valknut und Valhalla tragen sollen, sind bisher noch nicht erschienen.
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| Auf einen Blick |
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| Destillerie | Highland Park |
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| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Valkyrie |
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| Art | Single Malt Scotch Whisky |
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| Region | Schottland / Islands |
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| Alter | NAS |
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| Alkoholgehalt | 45,9% |
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| Fass | verschiedene Sherry-, Bourbon- und Refill-Casks |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 70,- |
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Nase
Schon beim Öffnen der Flasche hat man eine schöne Süße in der Nase. Honig, Rosinen, Pflaumen und eingekochte Aprikosen bestimmen das erste Geruchsbild, auch einige Erdbeeren sind wahrnehmbar. Der Rauch ist spürbar, hält sich aber eher etwas versteckt, so dass er zu keinem Zeitpunkt zu dominant wird. Lässt man das Glas ein wenig in Ruhe, entwickeln sich schöne Vanille- und Apfelnoten. Der Rauch ist nun vollends in seinem Versteck verschwunden. Die Vorfreude auf den ersten Schluck steigt.
Mund
An der Zungenspitze ist im ersten Moment eine angenehme Honigsüße spürbar, dann kommen fruchtige Noten und ein wenig Rauch durch. Apfel und Vanille sind spürbar, gleichzeitig aber auch Kräuter und Gewürze. Etwas Schokolade, ein wenig Ingwer und auch ein leichter Anflug von Lakritz scheinen im Hintergrund immer mal wieder durch.
Abgang
Im recht langen Abgang kämpfen Pfeffer, Ingwer, Eiche, Lakritz und dunkle Schokolade um die Oberhand. Jedes dieser fünf Elemente hat seinen Moment, aber wenn man gerade denkt, die Schokolade würde sich durchsetzen, macht doch der Ingwer noch einmal einen Satz nach vorne und hat das letzte Wort. Der Rauch spielt hier so gut wie keine Rolle mehr.
Fazit
Der Whisky schmeckt mir heute deutlich besser, als ich ihn in Erinnerung hatte. Beim letzten Probieren hat mir zwar die Nase sehr gut gefallen, am Gaumen habe ich ihn aber als sehr flach empfunden. Heute passen Nase und Gaumen deutlich besser zusammen. Früchte, Kräuter, Gewürze, Schokolade, ein wenig Rauch - die Vielfalt der Aromen ist durchgängig da. Ob er die EUR 70,- tatsächlich wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Es gibt ja durchaus Händler, die ihn für einen günstigeren Preis anbieten. Für EUR 70,- bekommt man meiner Meinung nach jedoch bessere Whiskys, bei denen man das zugegebenermaßen gute Marketing nicht mitfinanzieren muss. Wenn es rein um den Geschmack geht, dann gefällt mir der Valkyrie überraschend gut.
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