Sonntag, 2. Juni 2019

Ardbeg Day 2019 bei Getränke-Paradies Wolf in Hamburg inkl. Ardbeg Drum

Schon vor mehreren Wochen wurde in der Whiskywelt viel über Ardbeg diskutiert, nämlich als das diesjährige Committee Release des Ardbeg Drum erschien. Wie schon in den letzten Jahren hielt der Online-Shop dem Ansturm nicht stand und im Anschluss wurde im Netz über viel zu teuren NAS-Whisky, künstliche Verknappung und enttäuschenden Whisky diskutiert, während andere den Drum lobten und sich über ihre Flasche freuten. Im Juni folgt nun wie gewohnt das General Release, das sich vom fassstarken Committee Release darin unterscheidet, dass nun in Trinkstärke mit 46% abgefüllt wurde. Gefeiert wurde die Veröffentlichung des Drum in den deutschen Ardbeg Embassies, in Hamburg also beim Getränke-Paradies Wolf auf der Schanze, wo Brand Ambassador Michael Lutz höchstpersönlich die Drams unters Volk brachte.

Als sich gegen 15:00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein und 24 Grad anderenorts lange Schlangen vor den Hamburger Eiscafés bildeten, betraten meine Frau und ich den Hof vom Getränke-Paradies Wolf. Ein buntes Rahmenprogramm wurde im Vorwege mit Fotowand, Tastings und Gewinnspielaktionen angekündigt. Passend zum Rumfinish des Drum war natürlich die Location karibisch-bunt geschmückt. Wer nicht das Shirt zum aktuellen Release übergestreift hatte, trug ein buntes Hawaii-Hemd oder zumindest eine Blumenkette. Unter diesen Eindrücken versorgten wir uns zunächst einmal mit den für EUR 2,- pro Stück erhältlichen Wertmarken, die gegen oftmals sehr großzügig eingeschenkte Drams aus der Standard-Range oder natürlich vom neuen Drum eingetauscht werden konnten.

Das angekündigte Tasting fiel letztlich relativ kurz aus. Man versorgte sich an der Bar mit einem Dram (sinnvollerweise vom Drum) und Michael Lutz erzählte einige Minuten etwas zur Entstehung und den Besonderheiten der Abfüllung und den Aromen, die das General Release zu bieten hat. Danach überließ er uns aber auch recht schnell wieder unseren Drams, über die natürlich ausgiebig unter den Gästen diskutiert wurde. Interessant ist, dass bei Ardbeg ansonsten vollständig auf Finishes verzichtet wird. Wenn zwei verschiedene Fassarten im Spiel sind, dann werden eher zwei Vollreifungen vermählt. Beim Drum wurde aber tatsächlich Bourbonfass-gelagerter Whisky für eine unbestimmte Zeit in Rumfässer umgefüllt.

Aber wie schmeckt denn nun der Drum? Auffällig und aus meiner Sicht sehr positiv ist, dass sowohl in der Nase wie auch am Gaumen die rauchigen Aromen sehr dezent sind. Vielmehr steht eine angenehme Karamell-Süße im Vordergrund, die von ausgeprägten Fruchtnoten begleitet werden. Dabei lassen sich vor allem süße Dosen-Ananas, Birnen und Bananen erschmecken, die mit einer guten Portion Vanille gemischt werden. Erst im Abgang kommt auch der Rauch wieder etwas durch, bleibt aber trotzdem in Kombination mit der fruchtigen Süße eher zurückhaltend. Ganz leicht im Hintergrund sind am Gaumen wie auch im Abgang salzige Noten zu erkennen.

Tatsächlich gefällt mir das General Release etwas besser als das Committee Release. Bei der Trinkstärke kommt das Rumfinish deutlich besser durch, bleibt aber trotzdem nicht übermäßig ausgeprägt. Die aufgerufenen EUR 105,- finde ich eindeutig zu teuer. Es gibt in dieser Preisklasse Abfüllungen, die mir deutlich mehr zusagen. Das heißt nicht, dass der Whisky schlecht ist - ganz im Gegenteil. Nur das Preis-Leistungs-Verhältnis passt für mich persönlich einfach nicht. Trotzdem hatten wir einen schönen Nachmittag in toller Gesellschaft, wobei das hervorragende Wetter natürlich seinen Anteil daran hatte, dass die Veranstaltung insgesamt als gelungen bezeichnet werden konnte, obwohl sie nicht so gut besucht war, wie ich im Vorwege vermutet hätte. Ich bin nun sehr gespannt auf die anderen Reaktionen zum Drum in den nächsten Tagen. Ich gehe davon aus, dass auch diesmal wieder von absolut ablehnenden bis zu überschwänglichen Stimmen alles dabei sein wird.

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