Donnerstag, 23. Juli 2020

Unnamed Orkney 13yo 2006/2020 (Signatory Vintage The Un-Chillfiltered Collection)

In der Un-Chillfiltered Collection bringt der unabhängige Abfüller Signatory immer wieder tolle Tropfen auf den Markt, die sich regelmäßig im preislich sehr fairen Rahmen bewegen. Es wird kein großer Wert auf ein aufwändiges Flaschendesign gelegt und inzwischen hat man auch die Metall-Tuben durch solche aus Pappe ersetzt. Dafür sind die inneren Werte der Flaschen immer wieder von sehr guter Qualität und haben mir schon viele spannende Geschmacksmomente bereitet. Besonders hellhörig werde ich außerdem immer, wenn von einem Secret oder - wie in diesem Fall - Unnamed Orkney die Rede ist. Denn dass Scapa so gut wie nie Fässer an unabhängige Abfüller abgibt, ist durchaus bekannt, somit bleibt mit Highland Park eigentlich nur eine Destillerie, die für diese Abfüllungen in Frage kommt. Von den vielen Travel Retail und NAS Abfüllungen von Highland Park, bei denen zum Teil mehr Wert auf die Story als auf den Whisky gelegt wird, kann man halten, was man mag. Sicher ist aber, dass von dort richtig toller Whisky kommen kann. Auf genau so einen hoffe ich nun bei diesem 13 Jahre alten Tropfen, der aus zwei Hogsheads stammt.







Auf einen Blick

Destillerieunbekannt

AbfüllerSignatory

AbfüllungUnnamed Orkney 13yo

ArtSingle Malt Scotch Whisky

RegionSchottland / Highlands (Islands)

Alter13yo

Alkoholgehalt46%

FassHogsheads (Vatting DRU17, Casks A62 9+10)

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 45,-




Nase

Ein dezenter Rauch und ausgeprägte Malzaromen bestimmen den ersten Eindruck, sehr schnell machen diese beiden Elemente dann aber Platz für fruchtige Noten. Bananen, Aprikosen und getrocknete Mango und Papaya vermischen sich mit Vanille, mildem Honig und gehobelten Mandeln. Im Hintergrund hat sich etwas Salzkaramell versteckt.

Mund

Am Gaumen steht eine Mischung aus Süße und exotischen Früchten zunächst im Vordergrund, denn die Früchte aus der Nase sind ebenso wieder vorhanden wie der Honig. Kurz danach kommt eine leichte Rauchnote hinzu. Mit der Zeit wird der Whisky immer würziger, so dass sich Pfeffer und Eichenaromen immer stärker bemerkbar machen.

Abgang

Der Abgang fällt recht lang aus, wobei die fruchtigen Elemente keine Rolle mehr spielen. Dafür macht sich der Pfeffer nun noch stärker bemerkbar, bevor am Ende die Eichenaromen stark zur Geltung kommen.


Fazit

Ich bin bei diesem Whisky etwas zwiegespalten. Die Nase hat mir außerordentlich gut gefallen, denn die Frucharomen in Kombination mit Honig, Mandeln und Salzkaramell haben große Lust auf den ersten Schluck gemacht. Am Gaumen startet der Whisky dann genauso vielversprechend, denn die fruchtigen Elemente zusammen mit dem Honig finden sich hier sehr schön wieder. Pfeffer und Eiche wollen jedoch nicht so recht zum Gesamtprofil des Whiskys passen, vor allem da sie im Abgang nach meinem Geschmack etwas zu dominant werden. Wer aber nach einem ersten fruchtigen Eindruck einen sehr würzigen und langen Abgang mag, der liegt hier genau richtig. Meinen persönlichen Geschmack hat der Unnamed Orkney aber nur zum Teil getroffen.

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