Die Blumenvasen von Signatory Vintage sind nicht nur optisch schön, sie bieten in aller Regel auch einen tollen Inhalt. Bei einem für mich leider aktuell unerreichbaren Local Dealer, nämlich Helgo-Heiner auf meiner Lieblingsinsel Helgoland, durfte ich schon unzählige tolle Tropfen probieren, aber auch auf Messen, durch Teilungen von Whisky Südholstein, woher auch dieser Anbruch stammt, und in meinem eigenen Bestand habe ich schon viele Schätze gefunden. Von der eher unter dem Radar fliegenden Brennerei Strahmill gibt es nun eine Abfüllung, die vor allem die Fans "dunkler Suppe" ansprechen düfte, denn das zehnmonatige Finish im Fresh Sherry Butt hat für viel Farbe in der Abfüllung gesorgt. Das führt in der Regel vor allem in Deutschland zu einer großen Nachfrage. Mit 61,1% ist außerdem der Alkoholgehalt für ein Alter von 13 Jahren vergleichsweise hoch, aber auch das dürfte für den Transport von einer Vielzahl an Aromen sprechen. Ob die Abfüllung halten kann, was die Rahmendaten versprechen, werde ich heute testen. Die Vorfreude ist auf jeden Fall schon einmal sehr groß!
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Strathmill | |
| Abfüller | Signatory Vintage |
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| Abfüllung | Strathmill 2006/2020 |
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| Art | Single Malt Scotch Whisky |
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| Region | Schottland / Speyside | |
| Alter | 13yo |
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| Alkoholgehalt | 61,1% |
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| Fass | Refill Butt, Finish im Fresh Sherry Butt (10 Monate) |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 108,- |
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Der allererste Eindruck direkt nach dem Einschenken ist zuckrig-süß, aber wie immer werde ich dem Whisky etwas Zeit im Glas gönnen, um sich zu entfalten. Mit der Zeit entwickelt sich eine Mischung aus Karamell und roten Trockenfrüchten, aber die Süße überstrahlt weiterhin die anderen Aromen. Im Hintergrund erkenne ich eine leichte Zitrusnote und etwas, das mich ganz stark an Mezzo Mix erinnert. Letztere definitiv nicht zuckerfrei.
Mund:
Am Gaumen ist die Süße zwar noch vorhanden, aber deutlich weniger ausgeprägt als in der Nase. Dafür gibt es tolle Fruchtaromen mit Orange und roten Beeren, diese jetzt aber in frischer statt in getrockneter Form. Mit der Zeit setzt sich die Süße dann doch wieder durch, sie zündet hier nur später als in der Nase.
Abgang:
Der Abgang fällt eher kurz bis mittellang aus, dabei steht auch hier wieder die Süße im Vordergrund, bevor die Orange sich am Ende durchsetzt.
Fazit:
Dieser Whisky schmeckt gut. Aber ist er auch spannend genug, um dafür über EUR 100,- auf den Tisch zu legen? Mir persönlich ist er das ehrlicherweise nicht wert. Die sehr süßen Aromen in der Nase gefallen mir gut, dazu kommt dann noch Orange als Hauptbestandteil eines Glases Mezzo Mix. Geschmacklich gibt es ebenfalls Orangen, jetzt in Kombination mit roten Früchten und wieder viel Süße. Das zieht sich auch bis in den Abgang durch, der gerne etwas länger hätte ausfallen dürfen. Mir fehlt bei diesem Whisky aber das besondere Extra. Ich glaube sogar, dass man diesen Whisky eher auf 46% hätte herunterverdünnen sollen, dann wäre es ein schöner Easy Drinking-Whisky geworden. Die Wasserzugabe hat den Whisky zumindest bei mir aber in der Nase noch süßer gemacht, während das Profil am Gaumen etwas herber ausgefallen ist. Aber egal, ob man den Whisky mit oder ohne Wasserzugabe genießt, im Endeffekt bietet er mir persönlich einfach etwas zu wenig, trotzdem wird er seine Fans finden.
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