Die Dreifaltigkeit von Säntis ist so ein Love it- or Hate it-Whisky. Für mich gehört er ganz klar in die erste Kategorie, denn ich mag die Schinken-speckigen Aromen dieses Schweizers einfach unglaublich gerne. Es gibt aber noch eine Steigerung zur Dreifaltigkeit, nämlich in Form des Dreifaltigkeit Unchained, der regelmäßig als Einzelfassabfüllung in Fassstärke auf den Markt kommt. In der aktuellen Variante aus dem historischen Bierfass mit der Nummer 2128 ergibt das einen Tropfen mit stolzen 63,4%. Auf der diesjährigen Hanse Spirit konnte ich einen Anbruch davon ergattern, den ich heute ganz ausführlich vorstellen möchte. Ich erwarte sehr intensive Schinkenaromen in Kombination mit dunklen Früchten. Ich bin gespannt, ob meine Erwartungen erfüllt werden.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Brauerei Locher (Säntis Malt) | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Säntis Malt Dreifaltigkeit Unchained |
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| Art | Single Malt Whisky |
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| Region | Schweiz |
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| Alter | 9yo |
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| Alkoholgehalt | 63,4% |
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| Fass | Historisches Eichenbierfass (Cask No. 218) |
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| Inhalt | 0,5l |
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| Preisklasse | EUR 75,- |
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Speck, Rauch und Gewürze strömen direkt nach dem Einschenken aus dem Glas. Die Speckigkeit erinnert an einen frisch angeschnittenen Schwarzwälder Schinken, der auf einem dunklen Vollkornbrot serviert wird. Dazu kommt eine gute Ladung Dörrfrüchte, bei denen vor allem Pflaumen besonders hervorstechen, die sich aber auch in Form von Aprikosen, Feigen und Trauben zeigen. Rosinen, Kardamom und etwas Zimt sind ebenfalls zu erkennen, müssen am Ende aber immer wieder Platz machen für den Schinken und die Pflaumen. Man könnte meinen, man hätte hier ein Destillat aus Backpflaumen im Speckmantel.
Mund:
Am Gaumen startet der Whisky überraschend süß mit Honig und Karamell, gleich danach kommt eine genauso unerwartete Zitrusfrucht hinzu, die an Orangen und Mandarinen erinnert. Nach diesem ersten Eindruck macht sich dann aber die Speckigkeit wieder ganz klar bemerkbar und füllt den gesamten Mundraum aus, was durch den hohen Alkoholgehalt noch verstärkt wird. Auch hier sind die Pflaumen und Feigen wieder zu erkennen, bleiben aber klar hinter dem Schinken zurück. Eiche und winterliche Gewürze runden das Profil ab.
Abgang:
Dieser Whisky bleibt extrem lange am Gaumen hängen. Vor allem der geräucherte Schinken und Eiche hallen lange nach, beides wird aber wieder von Orangen, Kardamom und Pflaumen begleitet.
Fazit:
Dieser Whisky trägt seinen Namen Unchained absolut zu Recht, denn die Aromen, die man in der Nase und am Gaumen wahrnehmen kann, sind tatsächlich entfesselt. Am Gaumen ist der Charakter der regulären Dreifaltigkeit noch gut erkennbar, am Gaumen gibt es dann aber eine wahre Aromenexplosion, da alle Elemente durch den hohen Alkoholgehalt verstärkt werden. Schwarzwälder Schinken und Pflaumen sind durchweg die präsentesten Noten, aber auch andere Früchte, verschiedene Gewürze und etwas Eiche lassen sich im Whisky finden. Am Gaumen wird das Ganze durch Honig, Karamell und Zitrusfrüchte unterstützt, die dann in einem extrem langen Finish münden. Der Dreifaltigkeit Unchained ist ein Schwarzwälder Schinken für Vegetarier, gleichzeitig aber auch nicht geeignet für Leute, die sich nur ab und zu mal einen milden Whisky einschenken. Der Dreifaltigkeit hat Ecken und Kanten, aber genau das macht ihn für mich so spannend.
Das Sample im Altglas wurde mir freundlicherweise kostenlos von Detlef Sommer von Säntis Malt zur Verfügung gestellt.
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