Der deutsche Importeur Schlumberger zeichnet sich dafür verantwortlich, dass wir regelmäßig mit tollen Abfüllungen von verschiedenen Brennereien versorgt werden. Neben diversen anderen gehören zum Beispiel Benromach, Spey, Kavalan und eben auch Penderyn zum Portfolio von Schlumberger. Von letzterer Destillerie aus Wales habe ich in den letzten Jahren neben wirklich guten Standards auch einige herausragende Einzelfassabfüllungen probieren dürfen. Seitdem es die German Selection by Schlumberger gibt, eine Reihe, in der besondere Fässer exklusiv und in Fassstärke für den deutschen Markt abgefüllt werden, gab es auch von Penderyn regelmäßig einige ganz besondere Tropfen. Zwei Neuheiten in dieser Reihe gab es erst vor Kurzem, denn im August wurden ein fünf Jahre altes Ex-Purple Moscatel Fass und nach acht Jahren ein Ex-Oloroso Fass abgefüllt. Ich freue mich sehr darüber, dass ich dank Brand Ambassador Bastian Denkler, den ich schon auf zahlreichen Tastings und Messen treffen durfte, beide Abfüllungen probieren kann.
Ich fange an mit dem jüngeren Whisky, der aus dem Purple Moscatel Wine Fass stammt. Ich finde es immer spannend, auch die ursprüngliche Belegung von Fässern zumindest einmal probiert und vom Grundcharakter kennengelernt zu haben. Einen Purple Moscatel hatte ich aber tatsächlich noch nicht im Glas. In der Nase wirkt der Whisky zunächst recht süß mit viel Honig und hellem Traubensaft. Dazu gesellen sich dann aber auch noch süße Äpfel und ein dezentes Mandarinenaroma. Auch am Gaumen ist die Süße wieder stark ausgeprägt, allerdings ist der Fruchtmix nun ein anderer. Die Trauben sind nun rot und werden von Heidelbeeren und schwarzen Johannisbeeren begleitet. Pflaume ist ebenfalls zu finden, mit der Zeit tauchen auch etwas Eiche und dunkle Schokolade auf. Der Abgang bringt dann etwas Pfeffer sowie dann auch deutlich mehr Kakaoaromen mit.
Das folgende Oloroso-Fass hat schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel, denn hier hat der Spirit 8,5 Jahre im Fass verbringen dürfen. Und anders als beim Purple Moscatel kann ich hier auch die Grundbelegung mit Oloroso geschmacklich einordnen. Der Whisky transportiert in der Nase sehr schön die würzigen Oloroso-Noten mit Zimt, Muskat und etwas Pfeffer. Dazu kommen viele Rosinen, leichte Kräuteraromen und einem Mix aus rotem Apfel und Feige. Auch am Gaumen tauchen die würzigen Aromen wieder auf, aber vor allem auch süße Früchte sind wieder präsent. Frische und getrocknete Beeren sind zu erkennen, wieder kommen süße Äpfel und Feigen hinzu. Erst im Abgang tauchen dann etwas Eiche und eine Mischung aus Apfel und Kakao auf.
Beide Abfüllungen gefallen mir sehr gut und weisen dabei einige Parallelen auf, gleichzeitig aber auch deutliche Unterschiede. Äpfel und viel Süße sind in beiden Tropfen ebenso vorhanden wie ein schokoladiger Abgang. Dieser ist jedoch beim Moscatel deutlich stärker ausgeprägt als beim Oloroso, wo auch im Abgang noch mehr Süße vorhanden ist. Der Purple Moscatel weist außerdem Chamäleon-artige Züge auf, denn während in der Nase die Früchte noch hell sind, verwandeln sie sich am Gaumen plötzlich in dunkle Beeren, Trauben und Pflaumen. Der Oloroso hat dafür deutlich mehr Würze zu bieten. Meine Frau war vor allem vom Purple Moscatel sehr begeistert, ich habe tatsächlich Schwierigkeiten, hier einen Favoriten zu benennen. Beide Abfüllungen sind besonders, heben sich deutlich von vielen anderen Abfüllungen ab und gefallen mir einfach richtig gut.
Übersicht der verkosteten Whiskeys:
Penderyn 2015/2020 Ex-Purple Moscatel Wine Single Cask (German Selection by Schlumberger), Single Malt Welsh Whisky, 5yo, 58,7%, EUR 114,-
Penderyn 2012/2020 Ex-Oloroso Sherry Single Cask (German Selection by Schlumberger), Single Malt Welsh Whisky, 8yo, 60,7%, EUR 119,-
Die Samples wurden mir freundlicherweise von Brand Ambassador Bastian Denkler von Penderyn kostenlos zur Verfügung gestellt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen