Von der Birkenhof Brennerei hatte ich in der Vergangenheit schon sehr viele richtig tolle Tropfen im Glas. Wenn dann der Whisky aus dieser Destillerie auch noch sieben Jahre lang vollständig im First Fill Port Cask reifen darf, dann ist mein uneingeschränktes Interesse auf jeden Fall geweckt, denn Portreifungen sagen mir in aller Regel sehr zu. Der unabhängige Abfüller 16states hat sich auf Whisky aus Deutschland spezialisiert und sich das Fass No. 559 von der Birkenhof Brennerei gesichert, das eben zuvor jenen Portwein enthielt. 258 Flaschen mit fassstarken 57,5% sind am Ende herausgekommen und typischerweise unter dem Markennamen Fading Hill auf den Markt gekommen. Eine der Flaschen hat es glücklicherweise zu mir nach Hause geschafft und mit dieser will ich mich nun ganz intensiv beschäftigen.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Birkenhof Brennerei (Fading Hill) | |
| Abfüller | 16states |
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| Abfüllung | Fading Hill First Fill Port Hogshead |
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| Art | German Single Malt Whisky |
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| Region | Deutschland |
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| Alter | 7yo (2016/2023) |
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| Alkoholgehalt | 57,5% |
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| Fass | First Fill Port Hogshead No. 559 |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 70,- |
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Die Nase kommt zunächst sehr fruchtig daher, denn Pflaumen und dunkle Beeren sind im ersten Moment in Kombination mit dunklem Waldhonig sehr präsent. Dazu kommt aber noch eine etwas ungewöhnliche Würzigkeit, die mich an einen Besuch in meinem Lieblings-Sushi-Restaurant erinnert, denn ich meine hier tatsächlich eine dunkle Soja-Soße wahrzunehmen. Mit der Zeit drängt sich aber immer wieder die Pflaume in den Vordergrund, die sowohl in frischer Form wie auch als süßes Pflaumenmus auftaucht.
Mund:
Am Gaumen ist zunächst wieder die Pflaume sehr präsent, bevor dann aber wieder die überraschend deutlich erkennbare Soja-Soße zum Vorschein kommt. Die Süße vom Pflaumenmus teilt sich die Bühne auch im weiteren Verlauf mit der Soja-Soße, die nun auch noch von süßer Paprika ergänzt wird. Waldbeeren und Honig bleiben auch hier wieder erkennbar, sind aber nicht mehr ganz so prominent wie in der Nase. Ein wenig Kakao rundet das Profil gut ab.
Abgang:
Der Abgang ist lang und würzig, denn auch hier ist die Soja-Soße weiterhin sehr deutlich erkennbar. Honig und dunkle Früchte spielen gemeinsam mit dem Kakao nur noch eine Nebenrolle.
Fazit:
Dieser Fading Hill ist überraschend ungewöhnlich. Ich weiß gar nicht, ob ich schon einmal einen Whisky im Glas hatte, der das Geschmacksprofil "umami" so perfekt erfüllt. Würzige Aromen, bei denen ganz klar die Soja-Soße durchgängig im Vordergrund steht, sind sehr präsent, aber auch Honig und vor allem Pflaumen sind immer wieder erkennbar. In der Nase gibt es im fruchtigen Bereich dann auch Waldbeeren, die am Gaumen eher in den Hintergrund treten. Ein Mix aus süßer Paprika und Kakao taucht ebenfalls auf und gibt dem wirklich spannenden Whisky noch einmal einen besonderen Twist. Dieser Fading Hill ist kein Whisky zum geselligen Wegsüffeln, aber genau der richtige Tropfen, wenn man sich ganz in Ruhe auf einen komplexen Tropfen einlassen möchte. Mir gefällt der Whisky ausgesprochen gut!
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