Drei Abfüllungen aus dem ersten Outturn vom neuen unabhängigen Abfüller 16states, der sich auf Whisky aus Deutschland spezialisiert hat, habe ich hier bereits vorgestellt, wobei der grandiose Nine Springs tatsächlich mein Whisky des Jahres bisher ist, aber auch den Fading Hill mit seinem Umami-Profil hat mir richtig gut gefallen. Der Vierte im Bunde ist ein vier Jahre alter Hillock aus der Destillerie Habbel, der in einem First Fill Cream Sherry Butt reifen durfte. Das klingt zunächst mal sehr vielversprechend, denn ich hatte von Hillock schon einmal einen Cream Sherry Cask-gereiften Whisky im Glas, der mir sehr gut gefallen hat. Ausnahmsweise möchte ich aber an dieser Stelle schon einmal mein grundsätzliches Fazit vorwegnehmen, denn meinen persönlichen Geschmack hat der Whisky in diesem Fall leider nicht getroffen. Ich will aber natürlich trotzdem ganz ausführlich meine Eindrücke schildern und am Ende auch darauf eingehen, warum dieser Whisky und ich keine Freunde geworden sind.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Destillerie Heinrich Habbel (Hillock) | |
| Abfüller | 16states |
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| Abfüllung | Hillock German Single Malt Whisky 2019 4yo First Fill Cream Sherry Butt No. 242 |
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| Art | German Single Malt Whisky |
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| Region | Deutschland |
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| Alter | 4yo (2019/2023) |
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| Alkoholgehalt | 58% |
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| Fass | First Fill Cream Sherry Butt No. 242 |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 60,- |
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Direkt nach dem Öffnen der Flasche strömt erst einmal eine enorme Ladung Getreide in die Nase, aber ich gönne dem Tropfen zunächst etwas Luft. Nach zwanzig Minuten im Glas bleiben die getreidigen Noten weiterhin vorhanden, sind aber nun deutlich dezenter als zu Beginn. Der Duft erinnert nun an eine frisch geöffnete Packung Haferflocken in Kombination mit etwas Honig und Vanille. Das Cream Sherry Butt scheint zumindest mal in der Nase relativ wenig Einfluss genommen zu haben. Liegt da vielleicht auch noch irgendwo mein Radiergummi aus der Grundschule?
Mund:
Am Gaumen geht es getreidig und sehr süß zu. Malzige Noten, Müsli und frisch geerntetes Getreide mischen sich mit sehr viel Honig und Vanille. Dazu kommt wieder mein rot-blaues Radiergummi, bevor dann die Bühne für sehr viel Eiche und bittere Noten freigemacht wird.
Abgang:
Der Abgang ist für den relativ hohen Alkoholgehalt gar nicht so lang, wie man erwarten könnte. Im Vordergrund steht hier vor allem Eiche, nur noch ein wenig Honig und etwas Getreide schwingen sehr dezent mit.
Fazit:
Ich hatte es eingangs schon erwähnt, dieser Whisky wird keinen der vorderen Plätze in meinen Lebenswasser-Charts belegen. Schon beim ersten Schnuppern ist mir das einfach zu viel Getreide, obwohl hier auch Honig und Vanille durchscheinen. Das Cream Sherry Cask hat mir aber sowohl hier wie auch am Gaumen zu wenig Einfluss auf den Whisky genommen. Geschmacklich geht es ganz ähnlich weiter, allerdings wird mir die präsente und recht bittere Eiche dann zu präsent. Grundsätzlich macht die Destillerie Habbel wirklich tollen Whisky, aber in diesem Fall geht das Geschmacksprofil leider an meinen persönlichen Vorlieben vorbei. Sicherlich werden sich trotzdem Fans finden, denn es gibt durchaus Whisky-Genießer, die einen sehr starken Eicheneinfluss zu schätzen wissen, ich gehöre jedoch nicht zu dieser Gruppe.
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