Sonntag, 14. Januar 2018

Tasting "Schottische Malts aus sechs Regionen" (Whisky Experience Hamburg)

Regelmäßig bietet Norbert Meyer-Sand von Whisky Experience in Hamburg Tastings mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten an. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich schon meine Freitag- oder Samstagabende in gemütlicher Runde bei Norbert am Gänsemarkt verbracht habe. Nicht selten hat anschließend die eine oder andere Flasche auch den Nachhauseweg gemeinsam mit mir antreten dürfen. Es macht einfach Spaß, in kleiner Runde mit maximal zehn Teilnehmern zu fachsimpeln und sechs feine Drams zu genießen. Diesmal standen die rund drei Stunden unter dem Motto "Schottische Malts aus sechs Regionen" und es gab wieder einiges zu entdecken.

Die Reise quer durch Schottland begann auf den Inseln, genauer auf der Insel Arran. Die gleichnamige Destillerie hat einen Single Malt ohne Altersangabe zu Ehren des schottischen Dichters Robert Burns auf den Markt gebracht. Herausgekommen ist ein sehr fruchtiger Einsteigerwhisky, der in der Nase Äpfel, Birnen, Bananen, Honig und Zuckerwatte bietet. Leider geht die Fruchtigkeit auf der Zunge verloren, dafür kommen mehr Kräuter ins Spiel. Definitiv ein guter, leichter Einstieg in den Tastingabend. Weiter ging es mit dem Mercedes unter den Whiskys, nämlich einem Tropfen aus der ruhmreichen Destillerie Macallan aus der Speyside. Der 1824 Amber wurde ebenfalls ohne Altersangabe abgefüllt und hat ein Sherry-Finish bekommen. Er bietet Noten von Nüssen, Pflaumen, Rosinen und vor allem im Mund reifer Beeren. Sicherlich hätte es dem Whisky nicht geschadet, wenn man ihn mit ein paar Volumenprozenten mehr in die Flasche gebracht hätte.


Nächste Station waren die Lowlands mit einem Bladnoch Samsara aus der südlichsten aktiven Destillerie Schottlands. In der Nase wirkt er frisch und blumig, im Mund findet man Noten von roten Trauben, Beeren und Kirschen. Eine leichte Säuerlichkeit macht diesen Tropfen, der in Ex-Bourbon- und kalifornischen Rotweinfässern reifen durfte, besonders interessant. Für mich der Überraschungssieger des Abends, der allerdings mit knapp EUR 80,- auch sehr ambitioniert bepreist ist. Aus den Lowlands ging es nach Campbeltown, von wo wir einen Kilkerran 12yo aus der Destillerie Glengyle ins Glas bekamen. Ein Whisky, den ich immer wieder sehr gerne trinke, der eine leichte Rauchnote mit Gewürzen, Leder, Salz und einer leichten Fruchtsüße kombiniert. Im Mund kommt zu diesen Aromen noch Grapefruit und im Abgang eine angenehme Zuckrigkeit hinzu.

Nachdem bereits die südlichste Destillerie ihren Auftritt hatte, darf natürlich auch die nördlichste Festlandbrennerei Schottlands nicht fehlen. Der Wolfburn 128 ist eine auf 6.000 Flaschen limitierte Sonderabfüllung für den deutschen Markt. Ganz wenig Rauch wird hier von roten Äpfeln, Beeren, Malz und Zuckerwatte begleitet. Am Gaumen verwandeln sich die dunklen in helle Früchte, die von süßer Vanille begleitet werden. Das Finale bestritt dann der Bowmore 12yo von Islay. Klare torfige Noten werden in der Nase von einer angenehmen Fruchtigkeit und Süße begleitet. Im Mund ist ebenfalls die Torfnote dominant, hinzukommen aber Aromen von dunkler Schokolade und einer leichten Holzigkeit.


Übersicht der verkosteten Whiskys:

Arran Robert Burns Single Malt, NAS, 43%, ca. EUR 28,-
Macallan 1824 Amber, NAS, 40%, ca. EUR 50,-
Bladnoch Samsara, NAS, 46,7%, ca. EUR 80,-
Kilkerran 12yo, 12 Jahre, 46%, ca. EUR 45,-
Wolfburn No. 128, NAS, 46%, ca. EUR 60,-
Bowmore 12yo, 12 Jahre, 40%, ca. EUR 30,-

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