Auchentoshan Sauvignon Blanc Finish (Exklusiv auf Amazon)

Schon zum wiederholten Male nutzt Beam Suntory den Online-Händler Amazon als exklusiven Vertriebskanal für einen Whisky. Das muss man nicht unbedingt gut finden, aber neugierig macht es zumindest mich trotzdem. Diesmal ist es mit dem Auchentoshan Sauvignon Blanc Finish ein eher günstiger Whisky, der dafür aber mit erfreulich hohem Alkoholgehalt von 47% abgefüllt wurde. Groß steht auf der Packung "Crafted to be enjoyed chilled", was mich etwas verunsichert, entspricht dies doch so gar nicht den üblichen Empfehlungen bei einem Single Malt. Der letzte Tropfen, bei dem es diese Empfehlung gab, war der Dalwhinnie Winter´s Gold, der sich zudem in einer ähnlichen Preisklasse bewegt. Hier wurde der Whisky im Glas mit der Zeit und steigender Temperatur tatsächlich besser, schließlich transportiert ein eisgekühltes Getränk weniger Aromen als ein handwarmer Whisky. Mit diesem Marketingkniff konnte man einen nach meinem Empfinden höchstens mittelmäßigen Whisky ganz gut verkaufen. Ich bin daher sehr gespannt, ob es der Auchentoshan besser mit mir meint. Auf die empfohlene Kühlung verzichte ich trotzdem.

The Cooper´s Choice Family Silver 2001/2019

Als meinen diesjährigen Weihnachtswhisky habe ich mir den Family Silver 2001 vom unabhängigen Abfüller The Cooper´s Choice ausgesucht. Nach über 17 Jahren Vollreifung im Oloroso Sherry Butt wurde der Whisky in diesem Jahr mit 43,2% abgefüllt. Um welche Destillerie es sich dabei handelt, wird in diesem Falle nicht verraten. Auf der Flasche gibt es nur einen Hinweis auf eine der beliebtesten und bekanntesten Destillerien der Speyside, die auf Sherryfassreifungen spezialisiert ist. Somit spricht sehr viel für Glenfarclas oder Macallan. Dass der Begriff "Teaspooned" auch auf der Flasche in Anführungszeichen steht, lässt außerdem vermuten, dass der Teelöffel das Fass mit der Nummer 313 niemals erreicht hat. Trotzdem handelt es sich beim Family Silver offiziell um einen Blended Malt.

The GlenAllachie 15yo

Vor gut einem Jahr hat GlenAllachie mit dem 12er, dem 18er und dem 10er in Fassstärke seine Core Range veröffentlicht. In diesem Jahr hat die Familie, die zwischenzeitlich um einen 25yo erweitert wurde, nun erneut Zuwachs erhalten, denn der GlenAllachie 15yo, der in PX- und Oloroso-Fässern reifen durfte, ist auf den Markt gekommen. Besonders der fassstarke zehn Jahre alte Tropfen hat mir besonders gut gefallen, daher war ich nun auf diese Neuerscheinung besonders gespannt. Die Reifung in Sherryfässern passt dabei natürlich hervorragend in die dunklere Jahreszeit. Dunkel ist darüber hinaus auch ein gutes Stichwort für die Abfüllung, denn trotz des Verzichts auf jegliche Form von Zuckerkulör ist der GlenAllachie 15 sehr dunkel ausgefallen.

Arran Master of Distilling II - The Man with the Golden Glass 12yo Palo Cortado Finish

In Schottland habe ich es schon erlebt, dass bei Reservierungen auf meinen Vornamen "Arran" statt "Aaron" notiert wurde. Das zeigt wohl, dass die Isle of Arran und wahrscheinlich auch der von dort stammende Whisky durchaus einen hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad erlangt haben. Zwar war ich noch nie auf der Insel, zumindest für den Whisky kann ich aber bestätigen, dass dieser Status zu Recht erlangt wurde. Unter den vielen Abfüllungen der Destillerie war im Grunde kaum ein Tropfen, der mir nicht zugesagt hat. Heute gibt es nun den Master of Distilling II - The Man with the Golden Glass, der die bis zu diesem Tage zwölfjährige Tätigkeit von James MacTaggart als Master Distiller markieren soll. Hierfür hat er in Spanien Palo Cortado-Fässer ausgewählt, die für das Finish dieses auf 12.000 Flaschen limitierten Whiskys eingesetzt wurden.

Blair Athol 14yo Refill Sherry Cask No. 99 (James Eadie)

Vom unabhängigen Abfüller James Eadie hatte ich bisher nur einen Blend bewusst im Glas, der allerdings mit einem sehr fairen Preis, einem sehr spannenden Geschmacksprofil und sogar einem Anteil Littlemill punkten konnte. Mir ist allerdings bekannt, dass es von James Eadie auch sehr interessante Einzelfassabfüllungen gibt, zu denen auch ein vierzehn Jahre alter Blair Athol aus dem Refill Sherry Fass zählt. James Eadie schreibt sich dabei auf die Fahnen, die besten Fässer der Destillerien auszuwählen, die ansonsten eher in der zweiten bis dritten Reihe stehen, weil sie einen weniger großen Namen haben. In diesem Fall wurde der Whisky bereits im Jahr 2018 abgefüllt, wobei das Fass nach der Reifezeit noch 599 Flaschen hergegeben hat.

St. Kilian Signature Edition Three mit Dekonstruktion

Der Signature Edition Three ist zwar - wie der Name schon verrät - bereits die dritte reguläre Abfüllung von St. Kilian, trotzdem fühlt es sich für die Macher ein wenig wie eine erneute Premiere an. Schließlich ist der Three der erste getorfte Whisky der Destillerie, die meiner Meinung nach mit zum Spannendsten gehört, was der deutsche Whiskymarkt momentan zu bieten hat. Ich komme heute allerdings nicht nur in den Genuss des Three, sondern darf auch die beiden Einzelbestandteile der Abfüllung in einem Dekonstruktions-Set probieren. So kommen 94% des Whiskys aus Tennessee Whiskey Barrels, die restlichen sechs Prozent stammen aus Bourbon Quarter Casks von Garrison Brothers aus Texas. Befüllt wurden die Fässer mit einem Destillat aus 38ppm stark getorfter Gerste. Klingt in Summe sehr spannend!

Ledaig 13 Limited Edition Cask Matured Port Pipe

Ich muss gestehen, dass mir die Destillerien, die zur Distell Group gehören, durchweg sehr gut gefallen. Bunnahabhain hat tolle Abfüllungen und Deanston gehört schon lange zu meinen absoluten Lieblingen. Aber auch bei Tobermory bzw. Ledaig kann ich mich nicht an eine Abfüllung erinnern, die mir so gar nicht zugesagt hat. Nicht nur deswegen habe ich beim letzten Whisky & Rum Festival im Bordershop auf Fehmarn sehr viel Zeit am Stand dieser Marken verbracht. Da ich am letzten Messetag noch einige Wertmarken in der Tasche hatte, habe ich mir dafür noch zwei Samples abfüllen lassen. Darunter war auch ein dreizehn Jahre alter Ledaig, der eine Vollreifung im Port Pipe bekommen hat und in Fassstärke mit 58,1% abgefüllt wurde. Mehr als ein Sample hätte ich zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht mehr bekommen können, denn die Flaschen waren bereits restlos ausverkauft.

Longmorn 18yo Sherry Cask Christmas Edition (Sansibar Whisky)

Longmorn wird einigen als Single Malt vielleicht kein ganz geläufiger Begriff sein, aber jeder, der schon einmal einen Chivas Regal im Glas hatte, wird auch schon einmal einen Anteil Longmorn getrunken haben. Schließlich ist Longmorn einer der Hauptbestandteile dieses beliebten und bekannten Blends. Bei unabhängigen Abfüllern stolpert man aber häufiger mal über einen Longmorn und so hat Sansibar Whisky einen 18 Jahre alten Tropfen dieser Destillerie aus dem Sherry Cask als Christmas Edition abgefüllt. Ob es sich hierbei um ein sehr kleines Fass oder nur einen Fassanteil handelt, bleibt Spekulation. Sicher ist nur, dass dieser Whisky in Trinkstärke mit 43% auf nur 80 Flaschen limitiert ist. Auf dem diesjährigen Bottle Market in Bremen konnte ich mir einen letzten Dram in der Flasche sichern, um diesen nun auf der heimischen Couch auf Herz und Nieren zu prüfen.

Mammoth Single Malt Whisky First Edition (Grumsiner Brennerei)

Im vergangenen Oktober hat die Grumsiner Brennerei aus Angermünde in der Uckermark ihren ersten eigenen Whisky präsentiert. Über meinen Besuch vor Ort habe ich an dieser Stelle bereits ausführlich berichtet, heute möchte ich den Mammoth Single Malt Whisky First Edition noch einmal ganz in Ruhe zu Hause probieren. Insgesamt reifte der Whisky 4,5 Jahre, wobei zunächst für drei Monate ein American Virgin Oak-Fass zum Einsatz kam, bevor das Destillat in ein Bourbonfass umziehen durfte. Die letzten sechs Monate seiner Reifezeit verbrachte er dann schließlich in einem Sherryfass, bevor er nun mit fassstarken 57,8% und limitiert auf 650 Flaschen als Einzelfass abgefüllt wurde. Vor Ort in der Brennerei haben mir sowohl dieser Single Malt wie auch der ebenfalls seit Kurzem erhältliche Single Grain ausgesprochen gut gefallen. Für mich waren es mal wieder zwei Beispiele dafür, dass auch aus Deutschland sehr guter Whisky kommen kann.

Springbank 24yo Single Refill Sherry Cask 1993/2018 (Scoma)

Wenn ich ehrlich bin, habe ich den Händler und unabhängigen Abfüller Scoma aus Jever bisher sträflich vernachlässigt. Dass das eigentlich keine gute Idee war, habe ich auf dem letzten Bottle Market gelernt, als ich mir die eigenen Abfüllungen dort einmal etwas genauer angesehen habe. Neben dem aktuellen Christmas Malt, einem zehn Jahre alten Dufftown aus dem Madeira-Fass, war ich besonders von der großen Auswahl an Springbank-Abfüllungen begeistert, da ich diese Destillerie aus Campbeltown sehr schätze. Kurzerhand habe ich mir einen letzten Dram eines 24 Jahre alten Springbanks aus dem Single Refill Sherry Cask mitgenommen, der bereits im Frühjahr des vergangenen Jahres abgefüllt wurde. Wer noch eine Flasche ergattern möchte, muss jedoch tief in die Tasche greifen. Lag der ursprüngliche Preis noch bei rund EUR 170,-, muss man heute auf dem Zweitmarkt schon mindestens EUR 250,- auf den Tisch legen, wenn man noch in den Genuss dieser Abfüllung kommen möchte. Ich bin gespannt, ob der Whisky diesen Kurs rechtfertigen kann.

Edradour Straight from the Cask Oloroso Sherry Cask Matured für das Waldhaus am See St. Moritz

Vor zwei Jahren habe ich auf dem Köpenicker Whiskyfest einen Edradour probiert, der exklusiv für das Waldhaus am See in St. Moritz abgefüllt war. Dieser hat nicht nur mich sondern auch meine Frau nachhaltig beeindruckt. Leider konnte ich nirgendwo mehr eine Flasche dieser Abfüllung auftreiben. Am Stand von The Stillman´s stand nun in diesem Jahr wieder ein Edradour für das Waldhaus am See, diesmal jedoch unter dem Label Straight from the Cask und aus dem Oloroso Sherry Cask. Ich habe mir die Anbruchflasche blind gesichert und bin nun sehr gespannt, ob mich dieser Edradour wieder genauso überzeugen kann, wie die Abfüllung, die ich vor zwei Jahren probiert habe.

Local Dealer Selection - Final Edition (Glenlossie, Mannochmore, Linkwood, Pulteney, Edradour, Ballechin, Ardmore)

Auch in diesem Jahr haben sich wieder sieben Händler aus ganz Deutschland zusammengeschlossen, um eine sieben Abfüllungen umfassende Local Dealer Selection auf die Beine zu stellen. Der Zusatz "Final Edition" lässt dabei schon erahnen, dass es im kommenden Jahr keine Fortsetzung geben wird. Das ist einerseits natürlich sehr schade, weil sich bisher immer echte Schätze unter den Abfüllungen befunden haben, andererseits werden sich die beteiligten Händler sicherlich neue Projekte einfallen lassen, die ebenso spannend sind. Mein persönlicher Local Dealer ist in diesem Fall Flickenschild bzw. Whizita in Itzehoe. Da ich am Tag nach Erscheinen der Reihe ohnehin für ein Tasting vor Ort war, habe ich die Gelegenheit genutzt und Samples von allen sieben Abfüllungen mitgenommen. Im Vorwege besonders gespannt bin ich auf den Linkwood aus dem Rotweinfass, aber auch die anderen Abfüllungen haben ihren Reiz.