Heute geht der Local Dealer Support auf Drams United schon in die fünfte Runde. Diesmal habe ich ganz tief im Keller vom Brühler Whiskyhaus von Marco Bonn einkaufen dürfen. Im Einkaufswagen landeten dabei der vor Kurzem erschienene Speyside Cigar Malt 14yo von Braeval sowie zwei schon länger vergriffene Abfüllungen aus dem vergangenen Jahr. Man munkelt, dass es sich sowohl beim Islay Cask Strength Batch 2 Sherry Cask 19002 wie auch beim als Bad Santa bekannten Unknown South Islay 14yo aus dem Manzanilla Fass um Lagavulin handeln könnte. Sicher ist auf jeden Fall, dass Marco uns immer wieder mit tollen Tropfen versorgt, also guckt auch während der Corona-Krise immer mal in den Online-Shop, ob Ihr nicht den einen oder anderen Tropfen gebrauchen könntet. Schließlich hilft eine Bestellung bei Marco nicht nur gegen den Durst, sondern aufgrund des jeder Bestellung beiliegenden Shortbreads wird auch gleichzeitig immer die Lust auf süßes Gebäck gestillt.
Es folgen also die beiden Lagavulins, äh, ich meine natürlich die beiden Secret South Islay Abfüllungen. Ich starte mit dem Sherry Cask No. 19002, eine Altersangabe gibt es in diesem Fall nicht. Der Schinken, der für mich typisch für Lagavulin ist, ist in der Nase sofort präsent, wird aber von roten Beeren und einer angenehmen Süße eingerahmt. Geschmacklich ist der Whisky in der ersten Sekunde recht dezent, dann kommt aber sofort eine Mischung aus Raucharomen und süßem Beerenkompott zum Vorschein. Im Abgang taucht dann noch eine überraschende Kaffeenote auf. Beim Bad Santa ist nun die rauchige Note in der Nase eher dezent, dafür strömen schon beim Einschenken Nüsse, Mandeln und Karamell aus dem Glas. Ich gehe eigentlich nicht gerne auf den Jahrmarkt, aber hier sehe ich mich mit dem inneren Auge auf dem Hamburger Dom an der Bude, wo die gebrannten Mandeln verkauft werden. Der Duft strömt mir schon in die Nase, aber vor mir sind dummerweise noch fünf andere Leute dran, so dass ich mich zunächst mit dem Duft begnügen muss. Meine Frau ist auch auf dem Dom, denkt aber eher an fünf Kleine (wer es nicht kennt: Mini-Schinkenwürstchen, die auf norddeutschen Jahrmärkten stundenlang in Fett schwimmen dürfen) und das Schmieröl von den Fahrgeschäften. Tatsächlich kommt mit der Zeit immer mehr Räucheraroma hinzu. Am Gaumen gibt es zunächst viel Karamell, dann wieder nussige Aromen. Erst danach machen sich Rauch und Bratäpfel breit.
Alle drei Whisky haben mir ausgesprochen gut gefallen. Warum habe ich eigentlich in der Vergangenheit so selten bei Marco eingekauft? Der Cigar Malt gehört zu den besten Whiskys, die ich bisher in diesem Jahr probiert habe. Das South Islay Sherry Cask bietet eine tolle Mischung aus Schinkenrauch und Fruchtaromen mit Kaffee, während mich der Bad Santa an einen nachmittäglichen Rundgang über den Hamburger Dom erinnert. Zuerst gibt es gebrannte Mandeln, dann muss es etwas Deftiges in Form von fünf Kleinen sein und zum Abschluss geht es eine Runde in die Achterbahn. Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit hatte, hier auch noch einmal eigentlich schon vergriffene Abfüllungen zu probieren. Vielen Dank, Marco! Jetzt wirst Du mich als Kunden leider nicht mehr los...
Übersicht der verkosteten Whiskys:
Speyside Cigar Malt (A Dream of Scotland / Braeval), Single Malt Scotch Whisky, Oloroso & PX Cask, 589 Flaschen, 14yo, 55,%, EUR 75,-
Islay Cask Strength Batch 2 (A Dream of Scotland / Lagavulin), Single Malt Scotch Whisky, Sherry Cask, 353 Flaschen, NAS, 55,7%, EUR 80,-
Bad Santa Unknown South Islay (A Dream of Scotland / Lagavulin), Single Malt Scotch Whisky, Manzanilla Sherry Cask, 339 Flaschen, 14yo, 55,2%, EUR 95,-
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