Freitag, 5. März 2021

Old Perth Blended Malt Scotch Whisky The Original und Cask Strength

Das schottische Perth gilt gemeinhin als die Heimstätte des Blendings. Um diese Kunst zu ehren und um daran anzuknüpfen, hat Morrison Scotch Whisky Distillers den Old Perth ins Leben gerufen. Diesen gibt es in zwei Varianten, nämlich als The Original in Trinkstärke mit 46% sowie als Cask Strength mit kräftigen 58,6%. Beide Varianten sind in Sherry Fässern gereift, was hoffentlich für eine schöne Mischung aus würzigen und fruchtigen Aromen gesorgt hat. Interessant ist vielleicht auch, dass man für keine der beiden Abfüllungen wirklich übermäßig tief in die Tasche greifen muss, denn während die fassstarke Version für rund EUR 40,- zu haben ist, bekommt man The Original sogar schon für ca. EUR 30,-. Der Preis ist für mich aber grundsätzlich immer erst einmal zweitrangig, denn viel wichtiger ist doch immer noch der Geschmack. Und ob der passt, werde ich nun herausfinden.


Sinnvollerweise schenke ich mir zunächst The Original ein, um mir den höheren Alkoholgehalt erst einmal aufzusparen. Der Whisky präsentiert sich zum Start sehr malzig und ich vermute, dass die verblendeten Fässer nicht besonders alt waren. Das ist aber bei dem geringen Preis auch nicht unbedingt zu erwarten gewesen und ist auch keine Kritik, denn auch junge Whiskys haben ihren Reiz. Neben dem Malz sind aber auch würzige und fruchtige Sherry-Aromen zu finden, bei denen vor allem Rosinen und rote Beeren herausstechen. Geschmacklich präsentiert sich der Tropfen ganz ähnlich, wobei hier nun die roten Früchte noch deutlicher zum Vorschein kommen und sich mit Honig und Karamell verbinden. Die malzigen und würzigen Elemente sind weiterhin vorhanden, aber nun bei weitem nicht mehr so präsent wie in der Nase.

Es folgt also die fassstarke Variante, die in der Nase erst einmal überraschend wenig Unterschied zu The Original bietet. Ich hätte erwartet, dass die Aromen zwar ähnlich sind, aber deutlich intensiver durch den höheren Alkoholgehalt transportiert werden. Im Grunde wird aber nur die Malzigkeit verstärkt, die fruchtigen Aromen bleiben eher dezent. Die erhöhte Intensität kommt dann aber am Gaumen auf. Natürlich macht sich der erhöhte Alkoholwert bemerkbar, aber auch die fruchtigen Beeren und die Karamellsüße sind nun deutlich stärker ausgeprägt. Anders als beim Original sind nun aber auch die würzigen Aromen um einiges präsenter, so dass sich Ingwer und Muskat auch bis in den nun deutlich längeren Abgang durchziehen.

Beide Versionen des Whiskys gefallen mir gut und sind in ihrer Preisklasse sicherlich ganz vorne mit dabei. Natürlich kann man für EUR 30,- bzw. EUR 40,- keine Wunderdinge erwarten, aber man bekommt sehr ordentliche Abfüllungen mit schönen Fruchtnoten und einer tollen Süße. Ich bin grundsätzlich ein Freund von Fassstärken, aber hier gefällt mir fast die Trinkstärke etwas besser, weil es sich dabei um einen unkomplizierten Easy Drinking Whisky handelt. Der Cask Strength ist schon allein wegen seiner fast 60% nicht mehr ganz so "easy drinking", für diesen Whisky muss man sich etwas mehr Zeit nehmen. Als kleines Upgrade zum Original gibt es dann allerdings auch noch eine deutlich stärker ausgeprägte Würzigkeit. Man muss jedoch für beide Varianten auch den malzig-jugendlichen Einschlag mögen. Wenn man sich damit anfreunden kann, dann bekommt man hier viel Qualtiät für vergleichsweise kleines Geld.

Übersicht der verkosteten Whiskeys:

Old Perth The Original, Blended Malt Scotch Whisky, Sherry Casks, NAS, 46%, EUR 30,-
Old Perth Cask Strength, Blended Malt Scotch Whisky, Sherry Casks, NAS, 58,6%, EUR 40,-

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen