Donnerstag, 20. Oktober 2022

Milk & Honey Art & Craft Chocolate Porter Beer Cask und Ex-Islay IPA Cask

Vor einiger Zeit durfte ich ein sehr gelungenes Tasting mit Shilton Almeida im Hamburger Whiskyplaza besuchen, in dem sechs verschiedene Abfüllungen von Milk & Honey aus Israel vorgestellt wurden. Meinen Bericht dazu bin ich noch schuldig, diesen werde ich aber in Kürze nachreichen. Leider waren zu diesem Zeitpunkt die neuen Art & Craft Abfüllungen der Brennerei noch nicht in Deutschland angekommen, die Logistik hat leider einen Tag zu lange gebraucht. Deswegen hat mir der deutsche Importeur Kammer Kirsch zwei Abfüllungen im Anschluss als Sample zur Verfügung gestellt. Besonders hat mich die vierjährige Vollreifung im Chocolate Porter Cask gereizt. Hierfür wurden Ex-Bourbon Casks, die zwischenzeitlich Milk & Honey enthielten, zur Shapiro Brauerei geschickt, die darin für einige Monate ihr Chocolate Porter reiften. Anschließend fanden die Fässer ihren Weg zurück zu Milk & Honey, um den jetzt vorliegenden Whisky darin zu lagern. Die zweite Abfüllung stammt aus einem Fass, das ursprünglich einen nicht weiter benannten Islay Whisky beheimatete, das dann für vier bis sechs Monate mit dem Peated IPA der Dictator Beer Company befüllt wurde. Anschließend reifte der Milk & Honey für drei Jahre in diesem Fass. Für beide Abfüllungen wurden jeweils drei der beschriebenen Fässer verwendet, so dass die Verfügbarkeit begrenzt ist. Beide Abfüllungen werde ich heute intensiv verkosten.


Ich starte mit dem Chocolate Porter Fass, auf das ich besonders gespannt bin, denn ich fand es allein von der Papierform her so interessant, dass ich mir bereits blind eine Flasche bestellt hatte. Der Name spiegelt sich auch in der Nase wider, denn dunkle Schokolade ist klar erkennbar. Dazu gesellen sich auch noch Kaffeenoten, süßes Karamell und ein ganz dezenter Spritzer Limette. Außerdem kann man nussige Aromen entdecken, die irgendwo zwischen frisch geknackter Haselnuss und gebrannter Mandel liegen. Das ist auf jeden Fall sehr vielversprechend und macht große Lust auf den ersten Schluck. Am Gaumen startet der Whisky dann mit einem Mix aus den bereits bekannten Aromen, wobei sich vor allem Kakao, milder Kaffee und Haselnüsse in den Vordergrund drängen. Die Haselnuss wurde inzwischen allerdings zu einem Nougat weiterverarbeitet, das aber nicht zu süß daherkommt. Auch eine ganz leichte Zitrusnote taucht wieder auf, die sich aber nun von Limette eher in Richtung Orange entwickelt hat, dabei aber auch sehr dezent im Hintergrund bleibt. Im Abgang wird dann die Kakaonote noch einmal deutlich intensiver, dazu gesellt sich dann außerdem ein milder Pfeffer.

Bei dem Ex-Islay IPA Fass war ich etwas skeptischer, was aber ganz einfach daran liegt, dass ich nicht der größte Fan vom Einfluss dieser Fässer auf Bier oder Whisky bin. Hier ist aber der Rauch zumindest in der Nase sehr dezent, dafür kann man aber tatsächlich ein wenig Hopfen entdecken, der sich aber mit nussigen Elementen verbindet. Dahinter verbergen sich ein leichtes Zitrusaroma und eine Prise Salz. Am Gaumen steht dann plötzlich die Zitrusnote im Vordergrund, die sich in Form einer gezuckerten Grapefruit zeigt. Auch Salz, Hopfen und Rauch kommen wieder zum Vorschein, aber vor allem der Rauch ist jetzt noch dezenter als in der Nase. Erst im Abgang zeigt er sich dann noch einmal etwas deutlicher, wird hier aber von Minze, weiteren Kräutern und etwas Pfeffer begleitet.

Mein Favorit aus diesem Duo ist ganz klar zu benennen, mir gefällt der Whisky aus dem Chocolate Porter Fass extrem gut. Das heißt nicht, dass mir das IPA-Fass nicht gefällt, aber das Porter Fass bringt eben mit Schokolade, Kaffee und Nüssen genau das mit, was mir oftmals im Whisky ausgesprochen gut gefällt. Das IPA-Fass hat eher für Kräuter und leichte Zitrusnoten gesorgt, die sich mit dem Hopfen und auch mit dem Rauch aus der Vorbelegung auf Islay verbinden. Das ist ebenfalls ausgesprochen gelungen, trifft einfach nur meinen persönlichen Geschmack weniger als das Porter Fass. Beide Abfüllungen haben aber wieder einmal gezeigt, dass sich bei Milk & Honey in Israel nicht nur spannende Tropfen entwickeln, sondern diese auch noch in sehr kreativen Fässern gelagert werden. Mir gefällt das richtig gut und ich freue mich auf das, was uns in Zukunft noch aus dieser Brennerei erwartet.

Die Samples wurden mir freundlicherweise vom deutschen Importeur Kammer Kirsch kostenlos zur Verfügung gestellt.

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