Deutscher Whisky hat vielfach einen schweren Stand. Trotzdem sorgt aktuell eine Destillerie für Furore, die noch nicht einmal Whisky abfüllt, weil die Destillate in den Fässern dafür noch zu jung sind. Bei St. Kilian aus Rüdenau werden daher aktuell fassgelagerte Malzbrände unter dem Namen The Spirit of St. Kilian auf den Markt gebracht. Schon in wenigen Tagen soll bereits Batch 5 erscheinen, ich habe mich aber zunächst einmal dem noch aktuellen Batch 4 gewidmet, das den Namen The Peat Marriage erhalten hat. Hierfür wurden neben Islay Barrels und Bourbon Quarter Casks auch neue Fässer aus amerikanischer Weißeiche verwendet. 16 Monate jung ist das Batch 4, ein sehr guter Ruf eilt der Abfüllung trotzdem bereits voraus.
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| Auf einen Blick |
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| Destillerie | St. Kilian |
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| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | The Spirit of St. Kilian Batch 4 - The Peat Marriage |
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| Art | Fassgelagerter Malzbrand |
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| Region | Deutschland |
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| Alter | 16 Monate |
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| Alkoholgehalt | 45% |
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| Fass | Casks from Islay, Texas & Kentucky |
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| Inhalt | 0,35l |
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| Preisklasse | EUR 24,- |
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Nase
Direkt nach dem Öffnen der Flasche kommt zunächst eine klare, rauchige Note aus der Flasche, aber schon nach wenigen Sekunden geht der Rauch zurück und fruchtige Aromen treten in den Vordergrund. Hierbei hat zunächst ein süßer Apfel seinen großen Auftritt, der von Zuckersirup und Mandeln begleitet wird. Die dezenten Raucharomen fügen sich sehr viel besser ein, als ich es von einer so jungen Abfüllung erwartet hätte.
Mund
Am Gaumen ist die Jugend des Malzbrands stärker spürbar, die rauchigen Noten sind nun stärker wahrnehmbar als in der Nase, werden aber nach wie vor von einer angenehmen Fruchtigkeit begleitet. Die Äpfel sind nun etwas saurer, leichte Zitrusaromen mischen sich ebenfalls ins Geschmacksprofil, dazu kommen aber auch Vanille und Sahnekaramell. Im Hintergrund kommt etwas Lakritz hinzu.
Abgang
Der Abgang fällt relativ kurz aus und bietet eine Mischung aus Rauch und herb-prickelnder Orangenlimonade. Auch hier kommt zum Ende hin wieder etwas Lakritz durch.
Fazit
Man muss sich zunächst einmal vor Augen führen, dass man hier einen Malzbrand im Glas hat, der noch nicht einmal den halben Weg zum Whisky vollendet hat. Dafür ist die Abfüllung schon vergleichsweise komplex mit einer ausgewogenen Mischung aus Rauch, Frucht und Lakritz. Wer hier einen "erwachsenen" Whisky erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden. Wer diesen St. Kilian als das nimmt, was er ist, nämlich einen jungen Malzbrand mit Fassreifung, der wird seine Freude haben. Schon jetzt kann es dieser Malzbrand mit einigen jungen Whiskys aufnehmen. Es wird spannend sein, die weitere Entwicklung dieser Destillerie zu beobachten.
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