Bereits zweimal bin ich im abgelaufenen September über diesen elfjährigen Deanston aus dem First Fill Sherry Butt von Signatory Vintage gestolpert. Zu Beginn des Monats nahm ich an einem Tasting mit Marco van den Broek von Passion Whisky auf dem Köpenicker Whiskyfest teil, wo mir die Abfüllung besonders gut gefallen hat, ich aber gerne etwas mehr Zeit für den Whisky gehabt hätte. Danach durfte ich bei Helgoheiner auf Helgoland noch einmal parallel zu einem anderen Deanston mit Pomerol-Finish probieren, wo mir diese Vollgas-Variante besser gefallen hat als die eher dezente Pomerol-Abfüllung. Das hat mich so neugierig gemacht, dass ich unbedingt noch einmal in Ruhe zu Hause probieren musste.
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| Auf einen Blick |
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| Destillerie | Deanston |
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| Abfüller | Signatory Vintage |
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| Abfüllung | Deanston 2006 11yo |
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| Art | Single Malt Scotch Whisky |
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| Region | Schottland / Highlands |
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| Alter | 11yo |
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| Alkoholgehalt | 64,6% |
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| Fass | First Fill Sherry Butt No. 900126 |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 90,- |
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Nase
Eine schwere Süße strömt aus dem Glas und wird begleitet von viel Sherry, Rosinen und etwas Liebstöckel. Deutlich wahrnehmbar sind außerdem sehr süße Himbeeren und Honig, als Gegenpol sind leichte Zitrusnoten und frischer Rhabarberkuchen mit süßem Eischnee zu erkennen. Lässt man dem Whisky etwas Zeit im Glas, kommt noch eine angenehme Würze hinzu.
Mund
Natürlich machen sich beim ersten Schluck die 64,6% bemerkbar, wirken dabei aber nicht sprittig, sondern bringen eine gewisse Schärfe an den Gaumen, wobei auch die Süße schon sehr deutlich durchscheint. Schon beim zweiten Schluck treten schwarze Johannisbeeren, Brombeeren und Rosinen in den Vordergrund. Der Kuchenteig mit Eischnee ist noch immer vorhanden, allerdings wurde der Rhabarber nun durch dunkle Beeren ersetzt. Hinzu kommen süße Malznoten.
Abgang
Der Abgang ist lang und vor allem zu Beginn sehr intensiv mit einer Mischung aus Johannisbeeren und pfeffriger Schärfe. Beide Noten bleiben sehr lange hängen, werden zwischendurch aber abwechselnd von Malz, Brombeeren und buttrigem Kuchen begleitet.
Fazit
Dieser Whisky bietet ein sehr umfangreiches Geruchs- und Geschmacksprofil. Eine intensive Süße mischt sich mit Früchten, Rhabarber, Honig und frischem Kuchen. Besonders die Johannisbeere und eine Pfeffernote ziehen sich komplett durch. Die anfängliche Würze ist am Gaumen nicht mehr so präsent, dafür blitzen im Abgang immer mal wieder die verschiedenen Eindrücke aus Nase und vom Gaumen auf. Es lohnt sich, wenn man sich für diesen Whisky etwas Zeit nimmt. Ob man dann rund EUR 90,- für einen elf Jahre alten Whisky auf den Tisch legen möchte, muss jeder für sich entscheiden. Meiner Meinung nach ist dieser Deanston sein Geld durchaus wert.
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