Zum zweiten Mal stelle ich heute einen fassgelagerten Malzbrand von St. Kilian auf Drams United vor. Nachdem es beim letzten Mal um das Batch 4 (The Peat Marriage) ging, das gerade einmal 16 Monate im Fass lagerte, geht es heute um eine Abfüllung, die immerhin fast doppelt so alt ist. Für die Facebook-Gruppe "Hocksheads" wurde eine Limited Edition mit nur 700 Flaschen abgefüllt, die 30 Monate lang in PX Sherry Casks reifen durfte. Damit ist man schon sehr dicht dran an der Grenze, dass die Abfüllungen tatsächlich auch Whisky heißen dürfen. Im kommenden Frühjahr wird es zunächst mit einer extrem hochpreisigen Sonderedition für Sammler so weit sein, eine Abfüllung für uns Normalsterbliche wird es aber ebenfalls geben. Nun bin ich aber zunächst gespannt auf den 30-monatigen Brand.
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| Auf einen Blick |
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| Destillerie | St. Kilian |
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| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | The Spirit of St. Kilian bottled for Hocksheads |
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| Art | Fassgelagerter Malzbrand |
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| Region | Deutschland |
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| Alter | 30 Monate |
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| Alkoholgehalt | 50% |
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| Fass | PX Sherry Cask |
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| Inhalt | 0,35l |
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| Preisklasse | EUR 25,- |
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Nase
Dass der Spirit aus dem Sherryfass kommt, kann er nicht verbergen. Süße Sherrynoten steigen aus dem Glas und mischen sich mit Schokolade, Wiener Melange und Rosinen. Fruchtige Noten sind ebenfalls zu erkennen, diese gehen in Richtung Orange und Mandarine. Außerdem erinnert mich der Tropfen an frisch aufgeschlagenes Zuckerei, das ich früher von meiner Oma bekommen habe. Etwas Karamell und Leder sind auch mit im Spiel.
Mund
Am Gaumen sind nun zunächst die Zitrusfrüchte stärker ausgeprägt. Neben Orangen und Mandarinen kommt nun auch etwas Zitrone hinzu. Toffee und Schokolade sind ebenfalls klar wahrnehmbar, das Sherry-Aroma ist nicht mehr ganz so stark, wie es noch in der Nase war. Trotzdem kann man auch hier wieder Rosinen erkennen, die stark gesüßt wurden.
Abgang
Der Abgang fällt vergleichsweise lang aus und bietet zunächst wieder Orangen, bevor sich dann dunkler Kakao und zum Ende hin Kaffee durchsetzt.
Fazit
Dafür, dass dieser Spirit gerade mal 30 Monate im Fass verbringen durfte, ist das Ergebnis wirklich herausragend. In einer Blindverkostung hätte ich niemals darauf getippt, dass es sich hier noch nicht um Whisky handelt. Beim ersten Riechen nach dem Einschenken dachte ich zunächst, das Fass hätte den Spirit erschlagen, das ist aber überhaupt nicht so. Fruchtige Noten, Rosinen, Schokolade und Kaffee ziehen sich durchs gesamte Profil in jeweils unterschiedlicher Ausprägung in Nase, Mund und Abgang. Man kann vom offensiven Markting bei St. Kilian halten, was man möchte, aber der Spirit ist wirklich sehr gut. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich auch weiterhin lohnt, die Produkte aus Rüdenau genau zu verfolgen.
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