Samstag, 5. Oktober 2019

SinGold Whisky - Fassproben Single Malt 5yo und Single Rye 5yo

Vor einiger Zeit bin ich über eine der Whisky-Gruppen bei Facebook mit Hans-Jürgen Filp von der SinGold Whisky Destillerie ins Gespräch gekommen. Gerne wollte ich die beiden aktuell erhältlichen Fassstärken der Destillerie probieren, mir jedoch ehrlicherweise keine ganzen Flaschen kaufen, ohne die beiden Abfüllungen probiert zu haben. Da die Flaschen jedoch nicht in der 5cl-Variante erhältlich sind, schickte mir Hans-Jürgen kurzerhand zwei Fassproben mit einem Alter von jeweils fünf Jahren. Dabei handelt es sich um einen Single Malt und einen Single Rye, die nun ins Glas wandern dürfen.

Zunächst schenke ich mir den Single Malt ein, der am 13. Juni 2014 destilliert wurde und seitdem in einem First Fill Bourbon-Fass reifen durfte. Aktuell liegt der Alkoholgehalt bei ca. 62%. Die erste Überraschung ist die ungewöhnliche Farbe, denn der Whisky tendiert schon sehr stark in die grünliche Richtung, so dass ich zunächst gedacht habe, dass die Flasche gefärbt ist. In der Nase wirkt der Whisky zunächst recht alkoholisch, was aber mit der Zeit zurückgeht. Es bleiben viel Moos und Vanille, dazu kommen aber auch Kräuter und ein ganz leichtes Apfelaroma. Am Gaumen gibt es dann ebenfalls wieder etwas süße Vanille, die aber mit Waldboden und scharfem Rettich zu kämpfen hat. Mit einem guten Schuss Wasser kommt die Vanille deutlich intensiver zum Vorschein und die Kräuter rücken klar in den Hintergrund. Zwar wird es nun geschmacklich im ersten Moment süßer, allerdings kommen im Abgang nun Eichenaromen hinzu und die Kräuter entwickeln sich in die bittere Richtung.

Es folgt der 100% Roggen-Whisky, der ebenfalls im First Fill Bourbon-Fass reifen durfte, allerdings schon elf Tage vor dem Single Malt destilliert wurde. In diesem Fall liegt der Alkoholwert bei 62,9%. Die Nase startet auch hier wieder etwas ungewöhnlich, denn wenn ich mir morgens mein Frühstücksbrot fürs Büro schmiere, dann strömt aus der Brottüte ein ganz ähnlicher Duft. Sehr viel dunkles Brot und viele Getreidenoten lassen sich erkennen, dazu kommen eine leichte Eichennote und frischer Sauerteig. Am Gaumen kommt zunächst eine ausgeprägte Süße zum Vorschein, die sich denn wieder in frisch gebackenes Schwarzbrot verwandelt. Karamell, wie es auf stark gesüßtem Popcorn zu finden ist, kommt damit im Laufe der Zeit immer stärker zum Vorschein und bringt sehr viel Süße mit, die sich bis in den Abgang hineinzieht.

Beide Fässer sind recht speziell und werden nicht jedem gefallen. Auch für mich wären es keine Abfüllungen, die ich mir jeden Tag einfüllen würde, aber manchmal ist man eben in der Stimmung für so besondere Tropfen. Mindestens genauso gespannt bin ich übrigens auf eine andere Abfüllung von SinGold. Im Sommer konnte man Fassanteile an einer Vollreifung im Mizunara-Fass erwerben. Hiervon habe ich mir einen Liter gesichert, für den ich mich jedoch noch mindestens drei Jahre gedulden muss. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt auf das, was uns zukünftig noch aus Wehringen bei Augsburg erwartet.

Die Fassproben wurden mir freundlicherweise kostenlos von der SinGold Destillerie zur Verfügung gestellt.

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