Sonntag, 26. Januar 2020

Kilchoman Coull Point

Der Coull Point ist die erste Abfüllung von Kilchoman, die exklusiv im Travel Retail erhältlich ist. Abgefüllt für die World of Whiskies-Filialen an den britischen Flughäfen bekommt man den jungen Islay-Whisky unter anderem in London, Glasgow oder Edinburgh, wo auch ich zugeschlagen habe. Vier bis fünf Jahre reifte der Whisky zunächst in Bourbonfässern, bevor er ein vierwöchiges Finish im Oloroso-Fass erhielt. Ich bin eigentlich nicht der größte Fan von rauchigen Tropfen aus dem Bourbonfass, aber zum einen gab es hier ja noch ein interessantes Kurz-Finish, andererseits konnte ich den Flughafen in Edinburgh einfach nicht ohne Beute verlassen. Und bei Kilchoman macht man ohnehin selten etwas falsch, also ab damit ins Glas.







Auf einen Blick

DestillerieKilchoman

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungCoull Point

ArtSingle Malt Scotch Whisky

RegionSchottland / Islay

Alter4yo

Alkoholgehalt46%

FassBourbonfass, Finish im Oloroso-Fass

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 60,-




Nase

Der Torf ist hier sehr deutlich zu erkennen, leistet sich aber doch noch einige Co-Stars an seiner Seite. So erkenne ich noch deutliche Zitrusnoten, die von Karamell und etwas Gras begleitet werden. Mit etwas Zeit im Glas geht der Torf immer weiter zurück, dafür kommen dann Shortbread, Vanille und Apfelmus deutlicher zur Geltung.

Mund

Am Gaumen ist der Whisky zunächst sehr süß mit viel Karamell und Vanille. Der Torf ist weiterhin gut erkennbar, mischt sich aber sehr schön mit den süßen Elementen. Fruchtige Aromen bleiben eher dezent, dafür kommt aber ein angenehmer Kräutermix zum Vorschein. Trotz seiner Jugend ist im Hintergrund ein deutliches Eichenaroma zu erkennen.

Abgang

Der Abgang fällt recht lang aus und beginnt mit einer Mischung aus Vanille und Torf, später kommen auch die Kräuter und eine leichte Eichennote wieder ins Spiel


Fazit

Ich bin bei diesem Whisky etwas hin- und hergerissen. Grundsätzlich gefällt er mir gut, denn er bietet genau das, was man sich von einem Islay-Malt wünscht. Torfige Aromen mischen sich mit einer tollen Süße, dazu kommen Kräuter und ganz leichte Anklänge von Frucht. Hätte man mir den Whisky blind vorgesetzt, hätte ich niemals darauf getippt, dass hier nur vier- und fünfjährige Fässer verwendet wurden, denn der Whisky wirkt ein gutes Stück älter. Trotzdem fehlt mir etwas der Einfluss durch das Oloroso-Finish, dass meiner Meinung nach so gut wie gar nicht zur Geltung kommt. Außerdem ist mir die Eichennote etwas zu stark ausgeprägt. Mir haben andere Abfüllungen dieser grundsätzlich sehr spannenden Destillerie deutlich besser gefallen.

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