Sonntag, 2. Februar 2020

Kavalan Solist Rum Cask (German Selection by Schlumberger)

Für seine German Selection sucht Importeur Schlumberger regelmäßig besondere Einzelfässer seiner importierten Marken aus, die er dann exklusiv auf dem deutschen Markt anbietet. An dieser Stelle habe ich bereits einen herausragenden Benromach und einige Penderyns vorgestellt, diesmal hat der Tropfen, der in mein Glas kommt, eine noch längere Reise auf dem Weg zu mir nach Hause hinter sich. Kavalan wird in der tropischen Hitze Taiwans gebrannt und gereift. Das sorgt für einen etwa dreimal schnelleren Reifeprozess als in Schottland, der Angel´s Share liegt dabei bei knapp unter 10%. Zwar wird bei Kavalan kein Alter auf der Flasche angegeben, wenn man aber den Bottle Code zu interpretieren weiß, dann erfährt man, dass der vorliegende Kavalan am 11. November 2011 in ein einzelenes Rumfass kam. Abgefüllt wurde dann am 20. September 2019, wobei das Fass nach diesen knapp acht Jahren noch 154 Flaschen mit fassstarken 56,3% hervorgebracht hat.







Auf einen Blick

DestillerieKavalan

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungKavalan Solist Rum Cask (German Selection by Schlumberger)

ArtSingle Malt Whisky

RegionTaiwan

Alter7yo (2011/2019)

Alkoholgehalt56,3%

FassRum-Fass

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 150,-




Nase

Eine ausgeprägte Honigsüße mischt sich sehr schön mit verschiedenen Früchten. Dabei sind neben Pflaumen und Trauben vor allem exotische Früchte wie Mango und Papaya am Start. Mit der Zeit kommen Vanille, cremiges Karamell und leichte Nussaromen zum Vorschein, wobei im Hintergrund auch eine leichte Würze zu erkennen ist, die mich an eine Mischung aus Pfeffer und Zimt erinnert.

Mund

Am Gaumen ist der Whisky weniger süß, als ich es erwartet hätte, trotzdem ist der Honig auch hier wieder sehr präsent. Exotische Früchte spielen ebenfalls wieder eine Hauptrolle, zu Mango und Papaya gesellen sich nun aber auch noch frische Honigmelonen. Auch Karamell ist wieder zu erkennen, diesmal in Kombination mit sehr cremiger Kokosmilch und einer feinen Gewürzmischung aus Zimt, Muskat und Nelke.

Abgang

Das Finish fällt sehr lang aus und startet zunächst mit viel Kokos, bevor die exotischen Früchte wieder zum Vorschein kommen. Mit der Zeit kommt eine Mischung aus Pfeffer und Ingwer hinzu, die aber bald wieder Platz für die Fruchtaromen macht.


Fazit

Hier hat Schlumberger ein wirklich hervorragendes Rumfass ausgesucht! Schon in der Nase hat man eine tolle Mischung aus Frucht, Honig und Gewürzen, die sich dann am Gaumen aber noch weiter entwickelt. Besonders die cremige Kokosnote am Gaumen finde ich extrem spannend, weil sie sehr schön zu den fruchtigen und würzigen Elementen passt. Mit diesem Whisky kann und sollte man sich lange beschäftigen, denn er hat sehr viel zu bieten und entwickelt sich auch im Glas immer weiter. Ich hatte ihn schon auf der Hansespirit im Glas, dort aber natürlich nicht so viel Ruhe und Muße wie zu Hause auf der Couch. Schon auf der Messe hat mir der Whisky gut gefallen, zu Hause finde ich ihn absolut herausragend. Natürlich sind EUR 150,- für einen nicht einmal acht Jahre alten Whisky nicht wenig, aber man muss eben dabei auch bedenken, dass eine viel längere Lagerung in tropischen Regionen fast nicht mehr möglich ist. Mir persönlich wäre der Whisky den aufgerufenen Preis wert.

Das Sample wurde mir freundlicherweise von Schlumberger kostenlos zur Verfügung gestellt.

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