Freitag, 17. April 2020

Myken Arctic Single Malt Octave Symphony 2020

Schon zweimal habe ich an dieser Stelle neue Tropfen aus Norwegen vorgestellt. Im vergangenen Herbst gab es den Myken Arctic Single Malt Hungarian Touch 2019 ins Glas, der zum Teil in frischer ungarischer Eiche reifte. Im vergangenen Februar folgte dann der Peated Sherry 2019 aus kleinen 40-Liter-Fässern. Der neueste Streich der Myken Destillerie ist der Arctic Single Malt mit dem Namen Octave Symphony 2020. Für diesen wurden insgesamt 14 First Fill Fässer verwendet, darunter fünf kleine Ex-Bourbonfässer von Heaven Hill mit einem Füllvermögen von 40 Litern sowie fünf Oloroso Seasoned und vier Pedro Ximenez Seasoned Fässer mit einem Füllvermögen von jeweils 55 Litern. Alle Fässer haben über die Lagerdauer von über vier Jahren durchschnittlich 10 Liter Flüssigkeit an die Engel verloren, gleichzeitig ist aber bei den Bourbonfässern der Alkoholgehalt sogar gestiegen. Auch bei den nur etwas größeren Sherryfässern lag der Alkoholgehalt nach der Reife nur knapp unter dem Level bei Befüllung. Insgesamt gibt es von dieser Abfüllung 1415 Flaschen, die mit entsalztem Meerwasser auf eine angenehme Trinkstärke von 47% verdünnt wurden.







Auf einen Blick

DestillerieMyken

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungMyken Octave Symphony 2020

ArtArctic Single Malt Whisky

RegionNorwegen

Alter4 Jahre

Alkoholgehalt47%

Fass5 Heaven Hill Bourbonfässer (40l), 5 Oloroso Seasoned Fässer (55l), 4 Pedro Ximenez Seasoned Fässer (55l)

Inhalt0,5l

PreisklasseEUR 75,-




Nase

Sehr fruchtig und süß kommt der neue Myken daher. Vor allem Pfirsich, Birne und Erdbeere sind zu erkennen, wobei es eine Mischung aus frischen Früchten und solchen aus der Dose gibt. Für die zusätzliche Süße sorgt eine gute Ladung Karamell. Außerdem sind süße Aprikosenmarmelade und frischer Biskuitteig zu finden.

Mund

Am Gaumen tauchen die fruchtig-süßen Noten erneut auf, allerdings haben sich die Pfirsiche und Aprikosen nun ganz klar gegen die Birnen und Erdbeeren durchgesetzt. Dazu kommen nun aber deutlich stärker ausgeprägte Getreide- und Malznoten, die auch leicht-herbe Aromen mit ins Spiel bringen. Trotzdem kommt auch hier der Biskuitteig wieder durch.

Abgang

Der Abgang startet zunächst mit leicht-herben Aromen, die mich wieder an leicht geröstetes Getreide erinnern. Mit der Zeit kommen aber Karamell und eine leichte Nussigkeit zum Vorschein.


Fazit

Der Whisky startet mit einer richtig tollen Nase. Die Mischung aus Dosen- und frischen Früchten, Karamell und Biskuitteig ist wirklich überzeugend. Am Gaumen wird der Myken etwas Malz-lastiger und bekommt auch ein leicht herbes Aroma hinzu, das sich bis in den Abgang durchzieht. Dort kommt zum Abschluss aber neben Karamell noch eine angenehme Nussigkeit durch. Für mich ist dies der bisher stärkste Myken, wenn auch der Gaumen nicht ganz mit der Nase mithalten kann. Aber auch hier gilt mal wieder, dass es sich durchaus lohnt, mal einen Blick über den (in diesem Fall nördlichen) Tellerrand zu werfen.

Das Sample wurde mir freundlicherweise kostenlos von Pinkernells Whisky Market Berlin zur Verfügung gestellt.

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