Sonntag, 17. Mai 2020

Burnside Blended Malt Scotch Whisky 1991/2018 26yo (Cadenhead´s)

Bei Cadenheads tauchen immer mal wieder ältere Schätzchen zu durchaus fairen Preisen auf, die aber trotzdem eine sehr hohe Qualität haben. Zwar ist es aktuell mit dem Nachschub etwas schwierig, da in Campbeltown aufgrund der momentanen Situation nicht abgefüllt wird, aber da greife ich einfach mal in mein Whisky-Regal und ziehe einen Tropfen hervor, der schon im November 2018 abgefüllt wurde. Beim stolze 26 Jahre alten Burnside Blended Malt Scotch Whisky handelt es sich um einen Balvenie, der jedoch - zumindest offiziell - einen Teelöffel eines anderen Whiskys abbekommen hat, damit eben nicht mehr der Destilleriename und Single Malt auf der Flasche stehen können. Unter Whisky-Nerds ist es aber natürlich kein Geheimnis, was sich hinter Burnside verbirgt. Ebenso kann man davon ausgehen, dass es den angeblichen Teelöffel, bei dem es sich wohl um Glenfiddich gehandelt hätte, nie gegeben hat. Im Prinzip aber auch egal, ob nun gelöffelt wurde oder nicht, der Whisky muss schmecken. Und das werde ich nun ausführlich überprüfen.







Auf einen Blick

Destilleriekeine Angabe (Tea-Spooned Balvenie)

AbfüllerCadenhead´s

AbfüllungBurnside Blended Malt 26yo

ArtBlended Malt Scotch Whisky

RegionSchottland / Speyside

Alter26 Jahre

Alkoholgehalt46,7 %

FassBourbon Barrel

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 160,-




Nase

In der Nase gibt es sofort die volle Ladung heller Früchte. Exotische Früchte wie Mango, Papaya und etwas Ananas sind ebenso zu erkennen wie heimische Früchte in Form von heller Birne und gelber Pflaume. Diese fruchtige Süße wird durch etwas Vanille ergänzt, im Hintergrund ist auch etwas frischer Kuchenteig zu erkennen.

Mund

Geschmacklich geht es los mit viel Karamell und fruchtiger Süße. Relativ schnell kommt jedoch eine Kräuter-Note hinzu, die ich nicht erwartet hätte. Außerdem verwandeln sich die süßen Fruchtaromen aus der Nase in eine leicht bittere Variante. Irgendwer hatte die Idee, dem exotischen Fruchtsalat noch eine Grapefruit unterzujubeln.

Abgang

Der Abgang fällt mittellang aus und startet mit Karamell und Mango, dann taucht die Grapefruit wieder auf. Letztere hat inzwischen zwar etwas Zucker abbekommen, die Bitteraromen sind aber weiterhin erkennbar.


Fazit

Dieser Whisky ist für mich mal wieder der Inbegriff des Autofahrer-Whiskys. An diesem Tropfen kann man stundenlang schnuppern, ohne dass man unbedingt einen Schluck trinken muss. So bleibt man nüchtern und hatte trotzdem den ganzen Abend Spaß. Exotische und heimische Früchte mischen sich zu einem süßen Fruchtsalat, dazu gibt es ganz frischen Kuchen. Irgendwie taucht dann beim ersten Schluck eine Grapefruit auf, die nicht so recht ins Profil passen will. Die Kräuternoten passen sehr gut zum Whisky, nur das leicht Bittere, welches sich auch bis in den Abgang durchzieht, trifft meinen Geschmack nicht so ganz. Insgesamt gibt es hier trotzdem einen tollen Whisky ins Glas, der zu intensivem Schuppern verführt.

Der Whisky wurde mir freundlicherweise von Cadenheads Whiskyshop Berlin kostenlos zur Verfügung gestellt. 

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