Whisky aus Schottland? Der Klassiker! Whisky aus Irland? Natürlich die erste Alternative, an die man zu Schottland denkt. Whisky aus Deutschland, Schweden, Japan oder der Schweiz? Ist auch nichts Ungewöhnliches mehr und es gibt tolle Tropfen. Aber an Isreal denkt man wirklich nicht im ersten Moment, wenn es um Single Malt Whisky geht. Das ändert sich jedoch inzwischen mit der Milk & Honey Distillery, die vor einiger Zeit ihren ersten Single Malt auf den Markt gebracht hat. Dank Florian Weiss darf ich aber neben dem genannten Tropfen auch noch einen weiteren Whisky dieser Destillerie aus dem Sherry-Fass probieren. Dazu kommen zwei Young Malts, nämlich ein 34 Monate alter Spirit aus dem Weißwein-Fass sowie eine gerade mal 17 Monate alte Vorschau auf zukünftige Abfüllungen aus dem Granatapfelwein-Fass. Letzterer wurde ein Jahr am Toten Meer gelagert. Ziemlich spannende Geschichten also, die ich nun aus Israel direkt in mein Glas bekomme.
Anschließend kümmere ich mich um den Elements Sherry Whisky, der ebenfalls 46% hat. In der Nase gibt es eine leckere Roggenbrotstulle mit viel Honig und einigen Waldbeeren als Dekoration. Auch am Gaumen dominiert zunächst die Honigsüße, bevor auch hier die getreidigen Noten wieder zum Vorschein kommen. Ein ganz leichter Hauch herber Schokolade rundet das Profil ab. Das trifft meinen Geschmack und gefällt mir sehr gut. Beim nächsten Tropfen fallen wir unter die magische Grenze von drei Jahren im Fass, so dass es sich hier nicht mehr um einen Whisky handelt. Viel gefehlt hat allerdings nicht, denn der ungetorfte Spirit lag zwei Jahre und zehn Monate in einem Weißwein-Fass. Beim Alkoholgehalt gehen wir nun nach oben und pendeln uns bei dieser wie auch bei der nächsten Abfüllung bei 55% ein. Die Nase ist irgendwie "anders", dabei aber durchaus spannend. Helle Trauben, Muskat, etwas Eiche und sogar etwas weiße Schokolade in Kombination mit etwas Muffigkeit tauchen auf, am Gaumen wird dann kurz etwas Süße angetäuscht, bevor eine prickelnde Säure zum Vorschein kommt. Dazu wieder eine leichte Würze, die sich im Abgang dann wieder in Schokolade verwandelt.
Das Finale bildet dann der jüngste Tropfen der Runde. Nur 17 Monate war der Spirit in einem Granatapfelwein-Fass - bis ich dieses Sample erhalten habe, wusste ich nicht einmal dass es überhaupt Granatapfelwein gibt. In der Nase gibt es eine florale Süße, mit der Zeit kommen jedoch auch malzige und getreidige Noten hinzu. Geschmacklich geht es wieder mit viel Süße los, allerdings entwickelt sich der Tropfen sehr schnell in die getreidige Richtung mit leichten Schokoladennoten im Abgang. Insgesamt hatte ich vier sehr spannende Abfüllungen im Glas. Der Classic Malt zeigt sehr schön auf, wie schnell sich der Spirit in Israel weiterentwickelt. Das Sherryfass hat eine tolle Mischung aus Honig, Brot und Beeren mit Schokolade, was mir ausgesprochen gut gefallen hat. Die beiden Fassproben sind ein schöner Ausblick auf zukünftige Abfüllungen, beide haben mir gut gefallen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns noch auf viele tolle Sachen aus Israel freuen dürfen!
Die Samples wurden mir freundlicherweise von Florian Weiss von Kammer-Kirsch kostenlos zur Verfügung gestellt.
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