Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich an dieser Stelle mit den drei Abfüllungen aus der Virgin Oak Series Neues aus dem Hause GlenAllachie vorgestellt, jetzt kommt ein neuer Tropfen hinterher, der diesmal jedoch gemeinsam mit Kirsch Import exklusiv für den deutschen Markt ausgewählt wurde. Hierbei handelt es sich um ein Cuvée. Der Begriff stammt aus dem Weinbereich und beschreibt die Vermählung verschiedener Weine. Verschiedene Whiskybrennereien haben wir hier zwar nicht, aber einen durchaus spannenden Fass-Mix, bei dem einerseits American Oak Fässer zum Einsatz kam, deren Inhalt in Pinot Noir Fässern aus dem Burgund gefinished wurde. Auf der anderen Seite wurden Pedro Ximenez Puncheons verwendet. Von diesem Mix würde ich mir eine Mischung aus Süße, vielen roten Früchten, Trockenfrüchten und Würze erhoffen. Jetzt lasse ich mich aber überraschen, welche dieser Aromen tatsächlich zu finden sind. Der Name Cuvée weckt bei mir außerdem die Erwartung, dass eben nicht einer der verwendeten Fasstypen hervorsticht, sondern dass sich die Einzelelemente zu einem spannenden Gesamtbild zusammenfügen.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | GlenAllachie | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | The GlenAllachie 2008 PX & Pinot Noir Cuvée Cask Finish |
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| Art | Single Malt Scotch Whisky |
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| Region | Schottland / Speyside | |
| Alter | 12yo |
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| Alkoholgehalt | 53,9% |
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| Fass | American Oak, Finish in Pinot Noir Casks und Pedro Ximenez Puncheons |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 70,- |
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Bei der Zusammensetzung aus PX und Pinot Noir hätte ich zunächst viel Frucht erwartet, im Vordergrund steht aber zunächst eine Karamellnote, die an Kuh-Bonbons erinnert. Erst danach bringt eine süße Orange Fruchtigkeit ins Spiel, die aber sofort von heller Schokolade wieder etwas ausgebremst wird. Die von mir am Anfang eigentlich erwarteten Beeren sind nur ganz dezent im Hintergrund wahrnehmbar. Dafür wird mit der Zeit aber das Karamell immer präsenter.
Mund:
Jetzt geht es aber richtig rund! Die Noten aus der Nase tauchen alle wieder auf, sind jetzt aber um ein Vielfaches intensiver. Besonders Karamell und Vollmilchschokolade sind jetzt ganz besonders stark ausgeprägt, aber auch Orangen tauchen wieder auf. Jetzt kommen außerdem endlich die erwarteten roten Früchte in Form von Erdbeeren, dunklen Trauben und Johannisbeeren hinzu, wobei letztere für einen Schuss Säure sorgen. Vanille taucht ebenfalls noch auf, aber die schon genannten Aromen lassen sich hier kaum verdrängen von den Hinterbänklern. Mit ein paar Tropfen Wasser treten dann vor allem die Erdbeeren in den Vordergrund und der Whisky wird deutlich zahmer.
Abgang:
Der Abgang fällt relativ lang aus und startet zunächst fruchtig-süß, bevor dann doch noch eine Mischung aus Pfeffer, Ingwer und Eiche zum Vorschein kommt und dem Whisky somit eine gute Portion Würze mit auf den Weg gibt. Die Wasserzugabe sorgt im Grunde für einen ähnlichen Eindruck, allerdings bleiben die süßen Früchte dann länger hängen, bevor die würzigen Elemente wieder in den Vordergrund treten.
Fazit:
Ja, auch hier wurde ich von GlenAllachie wieder nicht enttäuscht. Die 53,9% tauchen sehr offensiv auf und der Whisky schreit schon fast heraus, was er alles kann. Zum Glück ist das recht viel, denn neben Karamell tauchen in der Nase auch Orangen, Beeren und helle Schokolade auf. Geschmacklich wird dann alles noch einmal intensiver, allerdings bleibt das Grundprofil des Whiskys erhalten. Wasser zähmt den Whisky zwar, aber notwendig ist es eigentlich nicht, denn es bringt keine neuen Noten hervor. Wenn ich diesen Whisky bei einem Tasting oder auf einer Messe probiert hätte, dann wäre mein Rucksack auf dem Heimweg ziemlich sicher um eine Flasche schwerer gewesen. Dieser Cuvée von GlenAllachie gefällt mir nämlich richtig gut!
Der Whisky wurde mir freundlicherweise kostenlos von Kirsch Import zur Verfügung gestellt.
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