In wenigen Tagen erscheint auf dem deutschen Markt etwas Neues von Starward aus dem australischen Melbourne. Der Left-Field reifte wie von Starward gewohnt in australischen Rotweinfässern aus französischer Eiche, in diesem Fall aus dem Barossa und Yarra Valley. Trotz der nur 40% ist der Whisky nicht gefärbt und nicht kühlgefiltert. Dabei möchte sich der Tropfen unkonventionell, casual und kulinarisch geben, was bedeuten soll, dass man eben nicht jede verstaubte Whiskyregel einhalten muss. Du möchtest den Whisky auf Eis trinken? Mach! Du möchtest den Whisky mixen? Leg los! Natürlich darf er aber auch weiterhin pur bei Zimmertemperatur getrunken werden. Das alles gilt zwar für mich bei jedem Whisky, denn wer sich einen Whisky kauft, der kann damit machen, was er mag. Aber Starward spielt eben genau damit und möchte neben uns Whisky-Nerds auch ein junges Bar- und Club-Publikum ansprechen. Dementsprechend gibt es auch spannende Cocktail-Empfehlungen für den Left-Field, von denen ich ebenfalls eine ausprobieren werde.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Starward | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Starward Left-Field |
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| Art | Australian Single Malt Whisky |
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| Region | Australien | |
| Alter | NAS |
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| Alkoholgehalt | 40% |
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| Fass | Rotweinfässer (französische Eiche, Barossa und Yarra Valley) |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 30,- |
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Süß und fruchtig sind die Attribute, mit denen man den Whisky im ersten Moment am besten beschreiben kann. Die Süße zeigt sich vor allem in Form von Zuckerwatte und Karamell, während die Fruchtigkeit sich vorrangig durch Beeren auszeichnet. Erdbeeren und Himbeeren stehen im Vordergrund, aber auch reife Kirschen und dunkle Trauben sind zu erkennen.
Mund:
Am Gaumen geht es weiter, wie es in der Nase aufgehört hat. Auch hier gibt es viel Süße mit Karamellsauce und Zuckerguss. Wieder sind außerdem sehr ausgeprägte Fruchtaromen mit im Spiel, die nun aber deutlich hinter der Süße zurückbleiben. Trotzdem sind gezuckerte Erdbeeren, Himbeeren, süße Orangen und rote Johannisbeeren zu erkennen, die von einer ganz dezenten Würze begleitet werden.
Abgang:
Der Abgang fällt nicht sonderlich lang aus, bietet aber trotzdem einen schönen Mix aus den süßen und fruchtigen Aromen mit einem Hauch Ingwer.
Wie versprochen werde ich nun noch einen Cocktail aus dem Left-Field machen, nämlich den leicht abgewandelten Wine Fashioned. Hierfür habe ich aus meinem Lieblingsrotwein, dem Rubinio vom St. Michaels Hof, einen Rotweinsirup gekocht. Das ist ganz einfach und geht blitzschnell, indem man 100ml Rotwein mit 150g Zucker im Topf erhitzt und gute fünf Minuten kurz vor dem Kochen hält. Im Originalrezept sind 6cl Left-Field, 1,5cl Rotweinsirup und 2 Dashes Walnuss-Bitter vorgesehen. Da ich absolut kein Bitter-Fan bin, ersetze ich das Walnuss-Bitter durch Walnuss-Likör. Ja, dadurch wird es noch süßer, aber wir haben uns ja schon in der Einleitung darauf geeinigt, dass es bei diesem Whisky keine Regeln gibt. Die Zutaten kommen also zusammen mit Eis in den Shaker und werden dann über Eis ins Glas gegossen. Das Ergebnis ist tatsächlich recht süß, schmeckt mir aber mit dem leicht nussigen Touch im süßen Fruchtmix wirklich hervorragend. Wenn man aber bedenkt, dass mit Ausnahme der Eiswürfel keine alkoholfreie Komponente enthalten ist, dann kann dieser süffige Cocktail durchaus gefährlich werden.
Fazit:
Wenn man sich vor Augen hält, dass dieser Whisky nur EUR 30,- kosten soll, dann bekommt man hier ziemlich viel Leistung für sein Geld. Natürlich ist der Left-Field kein Komplexitätsmonster, aber die süßen und fruchtigen Aromen wissen durchaus zu begeistern. Ja, man soll unkonventionell mit dem Whisky umgehen, aber er schmeckt mir auch pur schon richtig gut. Dabei kann ich mir sehr gut vorstellen, dass man auch Einsteiger in die Whiskywelt mit diesem Tropfen begeistern kann. Und wenn es dann doch nicht schmeckt, dann tut es auch nicht weh, wenn jemand nach Cola (oder Spicy Ginger Ale, das werde ich auch noch ausprobieren) verlangt. Auch im Cocktail macht sich der Left-Field richtig gut. Ich kaufe selten einen Whisky nach, weil es einfach so viele tolle Sachen zu entdecken gibt, aber ich bin mir fast sicher, dass ich beim Left-Field eine Ausnahme machen werde. Ich bin jetzt auf jeden Fall noch mehr gespannt auf zukünftige Abfüllungen aus Melbourne!
Der Whisky wurde mir freundlicherweise von Kirsch Import - House of Spirits kostenlos zur Verfügung gestellt.
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