Wer mich kennt, der weiß, dass ich mit deutschem Whisky ziemlich viel anfangen kann. Eine meiner liebsten Brennereien in Deutschland war jedoch von Beginn an die Hammerschmiede im Harz bzw. die Hercynian Distilling Co., von der bis vor einiger Zeit noch der Glen Els kam. Inzwischen wird der Whisky dort unter den Labels Elsburn, Emperor´s Way, Willowburn und Alrik abgefüllt. Jede dieser Marken steht für ein bestimmtes Grundprofil, wobei der Emperor´s Way stärker getorft ist Unter diesem Label ist im vergangenen Jahr Henry The Lion erschienen, der nicht nur in der schicken Holzbox geliefert wird, sondern sicherlich auch geschmacklich einiges zu bieten haben wird. Für die Reifung kamen hier PX und Palo Cortado Fässer zum Einsatz, die für eine spannende Mischung aus Süße und Würze gesorgt haben dürften. Jetzt freue ich mich aber auf den ersten Schluck dieser Abfüllung und bin sehr gespannt, ob der Whisky meine zugegebenermaßen recht hohe Erwartungshaltung erfüllen kann.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Hercynian Distilling Co. (Hammerschmiede) | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Emperor´s Way Henry The Lion - Duke of Saxony and Bavaria |
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| Art | Hercynian Single Malt Whisky |
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| Region | Deutschland / Harz | |
| Alter | NAS (2012-2016 bis 2020) |
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| Alkoholgehalt | 56,5% |
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| Fass | PX & Palo Cortado Sherry Hogsheads & Octaves |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 125,- |
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Meine Nase will sich nicht recht entscheiden, ob es hier in die süße oder in die würzige Richtung gehen soll. Auf der fruchtigen Seite stehen vor allem süße Kirschen in Kombination mit Rosinen, getrockneten Beeren und einem guten Löffel roter Grütze aus Dänemark, wie man sie in der Plastiktüte kaufen kann. Gleichzeitig gibt es aber auch eine stark ausgeprägte würzige Seite, die vor allem mit Zimt, Nelke und Eiche Zeichen setzt. Der Rauch ist dezent wahrnehmbar, bleibt aber eher hintergründig.
Mund:
Hier kommt der würzig-süße Mix wieder genauso zur Geltung wie in der Nase, allerdings sind die Aromen nun noch deutlich intensiver. Die Kirsche ist zunächst so präsent, dass man fast an Sirup denken möchte. Dazu kommen Pflaumen, rote Beeren und Rosinen, aber eben auch hier wieder in Kombination mit den würzigen Aromen Die Eiche hält sich nun noch mehr im Hintergrund als in der Nase, dafür kommen die Raucharomen etwas stärker durch. Dazu kommt kommt dann noch ein guter Löffel sehr dick eingekochter Soja-Sauce.
Abgang:
Der Abgang fällt recht lang aus und gibt noch einmal eine gute Zusammenfassung der Aromen von Nase und Gaumen. Süße Fruchtaromen tauchen hier nämlich genauso auf wie Würze und Soja-Sauce.
Fazit:
Dieser Whisky schmeckt für mich nach Asien - oder zumindest nach der deutschen Idee, die man aufgrund der verschiedenen Asia-Imbisse von Asien bekommen kann. Soja-Sauce setzt sich spätestens am Gaumen durch, dazu kommen fruchtige Aromen, bei denen die Kirsche dominiert, aber auch Pflaumen erkennbar sind. Trotzdem bleibt der Whisky jederzeit spannend und abwechslungsreich. Die Bestandteile dieses Whiskys sind maximal acht Jahre alt, für mich bringt er aber trotzdem erstaunlich viel Reife mit. Obwohl der Whisky mit 28ppm getorft ist, bleiben die rauchigen Noten sehr dezent, dafür nutzt dann aber die Fruchtigkeit die offene Spielwiese aus. Für mich ist der Henry ein klarer Nachkaufkandidat!
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