Die Slyrs Destillerie vom Schliersee in Bayern ruft eine "New Era" aus und erinnert damit fast an Auchentoshan mit der "New Malt Order", die es vor einigen Jahren gab und mit der vor allem ein jüngeres Publikum und die Barszene angesprochen werden sollten. Dieses Ziel könnte auch beim Bavarian Malt Whisky von Slyrs naheliegen, denn die Aufmachung ist modern und der Preis von EUR 35,- muss sich auch vor schottischen Wettbewerbern nicht verstecken. Auf dem deutschen Markt ist der Whisky damit sogar ausgesprochen günstig. Was allerdings auffällt, ist die Tatsache, dass nirgendwo von einem Single Malt Whisky gesprochen wird, sondern lediglich von einem Bavarian Malt Whisky. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Zwar stammt der Großteil des enthaltenen Whiskys aus der Slyrs Destillerie, tatsächlich wurde aber auch von anderen Destillerien aus Bayern zugekauft, wie ich am Stand von Slyrs auf dem Köpenicker Whiskyfest gelernt habe. Und wer Drams United schon länger verfolgt, der weiß, dass ich immer neugierig werden, wenn irgendwo ein neuer deutscher Whisky auf den Markt kommt. Dementsprechend werde ich mich nun ausführlich mit dem neuen Slyrs beschäftigen, der "100% Pure Passion" verspricht.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Slyrs | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Slyrs Bavarian Malt Whisky |
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| Art | Malt Whisky |
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| Region | Deutschland / Bayern | |
| Alter | NAS |
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| Alkoholgehalt | 40% |
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| Fass | American White Oak |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 35,- |
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Mild und fruchtig kommt der Whisky daher, wobei mir vor allem Birnen und Äpfel in die Nase strömen. Dahinter verbergen sich Malz und ganz leichte Nussaromen. Abgerundet wird der Eindruck in der Nase durch Vanille und sehr süße Marshmallows.
Mund:
Geschmacklich stehen Malz und Süße zunächst im Vordergrund, erst danach tauchen die fruchtigen Aromen wieder auf. Hier erscheinen Apfel und Birne aber so, als wären sie zu einem Saft verarbeitet worden, der mit etwas Honig und Vanille verfeinert wurde.
Abgang:
Der Abgang fällt mäßig lang und sehr mild aus mit dezenter Frucht und ganz leichter Eichenwürze.
Fazit:
Ich glaube, dieser Whisky erfüllt genau seinen Zweck. Er bietet genug Aromen, um weniger Whisky-affine Genießer begeistern zu können, bleibt dabei aber auch mild genug, um dieses Ziel erreichen zu können. Apfel und Birne sind durchgängig sehr präsent, werden aber immer wieder von anderen süßen Aromen ergänzt. Blind geht dieser Whisky sehr stark in Richtung eines Glenfiddich 12, den ich persönlich übrigens sehr schätze. Wer also einen milden Einsteiger in die Welt der deutschen Whiskys sucht, der wird hier definitiv fündig. Für erfahrenere Whiskytrinker mag es etwas an Komplexität mangeln, aber für einen geselligen Abend kann ich mir diesen Tropfen durchaus vorstellen. Schließlich tut es bei dem tatsächlich vergleichsweise sehr günstigen Preis nicht weh, wenn jemand kurzfristig entscheidet, dass der Whisky als Longdring doch besser schmeckt. Aber auch pur kann man sich den Whisky an einem schönen Abend gut gefallen lassen.
Das Sample im Altglas wurde mir freundlicherweise von Slyrs kostenlos zur Verfügung gestellt.
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