Sonntag, 30. Januar 2022

Vulkan Whisky (Destillation 05/2017)

Von Vulkan in der Eifel kannte ich bisher nur das Bier, das man allerdings in Norddeutschland kaum findet, so dass ich bisher nur wenig davon probieren konnte. Aus der Bierwürze der Brauerei wird aber auch noch ein Whisky gebrannt, der vor kurzer Zeit den Weg zu mir nach Hause gefunden hat. Tatsächlich konnte ich in diesem Fall aber gar nichts dafür, denn Freunde hatten meiner Frau und mir eine Flasche als Gastgeschenk mitgebracht, als wir einen Raclette-Abend gemacht haben. Mein Interesse war natürlich sofort geweckt, so dass die Flasche nicht lange unverschlossen im Regal stand. Zwar ist der Whisky noch relativ jung, aber das sagt meiner Meinung nach relativ wenig darüber aus, ob man ein spannendes Produkt ins Glas bekommt. Für die Reifung wurden jedenfalls Bourbon- und Islay-Fässer verwendet, was zu einem süß-rauchigen Ergebnis geführt haben dürfte. Wie stark nun aber der Raucheinfluss ist und wie viele Fruchtaromen der New Make aus der Bierwürze noch mitgebracht hat, finde ich jetzt heraus.







Auf einen Blick

DestillerieVulkan Whisky

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungVulkan Whisky (Destillation 05/2017)

ArtSingle Malt Whisky

RegionDeutschland

AlterNAS

Alkoholgehalt46%

FassBourbon- und Islay-Fässer

Inhalt0,35l

PreisklasseEUR 35,-




Nase:

In der Nase erkennt man noch die malzigen Aromen, die für einen jungen Whisky nicht ungewöhnlich sind. Dazu kommt aber relativ schnell ein süßer Mix aus viel Karamell und hellen Früchten. Dabei erkenne ich neben Aprikosen und Birnen aus der Dose auch eine gute Portion frischer Ananas. Das Islay-Fass mit seinen rauchigen Aromen ist direkt nach dem Einschenken gut erkennbar, tritt dann aber immer mehr in den Hintergrund, um den süßen und fruchtigen Noten Raum zu geben.

Mund:

Am Gaumen kommen zunächst vor allem wieder süße Noten zum Vorschein, die von Karamell und Honig repräsentiert werden. Die fruchtigen Aromen aus der Nase tauchen ebenfalls wieder auf, aber nach Aprikose und Birne ist nun auch die Ananas in der Dose gelandet, was etwas mehr Süße und Reife mitbringt. Dazu kommt ein Kräuter-Mix, der mich an süße Hustenbonbons und Kräuterlikör erinnert, was ich aber überhaupt nicht negativ meine. Erst mit der Zeit kommen die medizinisch-rauchigen Anklänge aus dem Islay-Fass zum Vorschein.

Abgang:

Der Whisky bleibt relativ lange am Gaumen hängen, wobei zunächst Süße und Honig im Vordergrund stehen, bevor dann Rauch und medizinische Noten das letzte Wort haben.


Fazit:

Natürlich ist dieser Whisky noch recht jung, das merkt man ihm mit seinen sehr malzigen Noten auch an. Trotzdem hat er für sein geringes Alter schon eine ganze Menge zu bieten. In der Nase sind Karamell und helle Früchte sehr schön zu erkennen, das rauchige Islay-Fass bleibt dabei zunächst im Hintergrund, ohne ganz aus dem Fokus zu verschwinden. Am Gaumen bleibt die Süße präsent, wird nun aber von würzigen und kräuterigen Noten begleitet. Erst am Ende ziehen sich die rauchigen und medizinischen Notes des Fasses bis lang in den Abgang hinein. Mich würde für die Zukunft vor allem interessieren, wie sich der Whisky ohne den rauchigen Einfluss entwickelt, bin aber sehr gespannt auf das, was uns Vulkan bei noch folgenden Abfüllungen präsentieren wird. Dieser Whisky hat auf jeden Fall Lust auf mehr von Vulkan gemacht!

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