Sonntag, 6. März 2022

Owen Albdinkel Whisky (Berghof Rabel)

Als meine Frau und ich im vergangenen Herbst unsere Deutschland-Rundreise gemacht haben, lagen natürlich auch einige Brennereien auf dem Weg, die wir einfach zeitlich nicht mehr mit unterbringen konnten. Dazu gehört auch der Berghof Rabel in Owen, wo der nach dem Ort benannte Whisky produziert wird. Trotzdem hatte ich in der Lokalität namens Halbzeit an der Autobahnauffahrt Merklingen, wo man übrigens wirklich hervorragend frühstücken und viele Produkte aus der Region kaufen kann, die Gelegenheit, ein 10cl-Fläschchen vom Albdinkel Whisky der Brennerei zu erwerben. Heute habe ich mir das Fläschchen dann endlich mal aus dem Regal gegriffen, um nach der langen Wartezeit den Whisky probieren zu können.








Auf einen Blick

DestillerieBerghof Rabel

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungOwen Albdinkel Whisky

ArtSchwäbischer Whisky

RegionDeutschland

Alter5yo

Alkoholgehalt43%

FassDeutsche Kalkeiche Barrique (Medium toasted, first fill), Finish in Weißeiche (Second Fill)

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 46,50




Nase:

Im ersten Moment gibt es hier zwei Gegensätze, die sich für mich nicht gleich verbinden mögen. Einerseits strömt eine sehr weiche und runde Süße aus dem Glas mit viel Karamell und Vanille. Gleichzeitig gibt es aber auch ein holziges Aroma, das mich an einen frisch geleimten Tisch erinnert. Fast fühle ich mich ein wenig an meine Kindheit erinnert, wenn ich mein mit Schokostreuseln belegtes Vollkornbrot auf einem nach dem Abwaschen noch nicht vollständig getrockneten Holzbrettchen bekommen habe. Gleichzeitig spiele ich mit meinen He-Man-Figuren, die einen leichten Kunststoffeinfluss mitbringen.

Mund:

Am Gaumen stehen zunächst Karamell und Honig im Vordergrund, dann kommt eine leichte Zitrussäure hinzu. Sehr dunkle und leicht saure Kakaobohnen sind ebenso zu erkennen wie das feuchte Holzbrett aus der Nase, das vor allem am Ende viel Raum einnimmt.

Abgang:

Der Abgang fällt mittellang aus und beginnt mit Eiche, die mit der Zeit durch intensive Grapefruit und etwas dunkle Schokolade ergänzt wird.


Fazit:

Dieser Whisky gehört definitiv zu den spezielleren Vertretern unter den deutschen Whiskys. Er dürfte polarisieren und dementsprechend sicherlich nicht jedem gefallen, gleichzeitig aber auch seine Liebhaber finden. Wer nämlich auf den Mix aus Süße, Eiche und Grapefruit steht, für den ist diese Abfüllung genau das Richtige. Für mich persönlich gab es außerdem Kindheitserinnerungen, denn ich habe das Vollkornbrot mit Schokostreuseln wiederentdeckt, das ich gegessen habe, während ich mit meiner Masters of the Universe Sammlung gespielt habe. Mein persönlicher Geschmack wird hier trotzdem nicht vollends getroffen, aber ich habe ja eigentlich immer meine Probleme mit Virgin Oak-Abfüllungen.

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