Camikara Rum 12yo

Natürlich dreht sich hier auf Drams United (fast) immer alles um Whisky, aber ab und zu muss man auch mal wieder über den Tellerrand blicken. Das gilt insbesondere dann, wenn man vom deutschen Importeur so spannender Abfüllungen wie Fable, Indri oder Lindores Abbey ein Sample mit dem Hinweis in die Hand gedrückt bekommt, dass der spannende Inhalt des Fläschchens in Kürze auf den deutschen Markt kommen wird. Seit einiger Zeit ist es nun so weit und der Camikara Rum aus Indien hat es auch in regulärer Flaschengröße nach Deutschland geschafft. Hergestellt aus Zuckerrohrsaft reifte der Rum für zwölf Jahre in American Oak Fässern und wurde mit einem Alkoholgehalt von kräftigen 50% abgefüllt. Wie schon beim Indri Whisky, der ebenfalls von Piccadily Distilleries stammt, hat natürlich auch hier der Name eine besondere Bedeutung in der altindischen Sprache Sanskrit. Camikara bedeutet "Flüssiges Gold".

	Auf einen Blick
	Destillerie	Piccadily Distilleries
	Abfüller	Originalabfüllung
	Abfüllung	Camikara Rum 12yo
	Art	Sugar Cane Rum
	Region	Indien
	Alter	12yo
	Alkoholgehalt	50%
	Fass	American Oak
	Inhalt	0,7l
	Preisklasse	EUR 100,-

Nase:

Die Nase startet zunächst einmal mit sehr viel Süße, ohne dabei künstlich zuckrig zu wirken. Wenn man sich etwas intensiver mit dem Rum beschäftigt, dann gewinnt das Aromenprofil aber mehr und mehr an Komplexität, denn zur Süße gesellt sich eine sehr intensive Vanillenote in Kombination mit winterlichen Gewürzen. Dahinter verbergen sich etwas dezentere Fruchtnoten, die mich an Litschi und gelbe Pflaume erinnern.

Mund:

Wow, dieser Rum ist tatsächlich sehr intensiv. Dabei gibt es am Gaumen gar nicht mehr Aromen als in der Nase, aber diese sind hier eben noch deutlicher zu erkennen. Die Süße macht wieder den Beginn, danach kommen vor allem Rosinen und winterliche Gewürze zum Vorschein, wobei vor allem Nelke und Zimt im Vordergrund stehen. Die Fruchtigkeit ist nun etwas dezenter als in der Nase.

Abgang:

Der Abgang ist relativ lang und bietet zunächst würzige Aromen, die sich mit der Zeit mit etwas Eiche, Süße und den Früchten aus der Nase verbinden.

Fazit:

Obwohl ich natürlich eigentlich beim Whisky zu Hause bin, hat mir dieser Rum sehr gut gefallen. Ich war tatsächlich überrascht, wie viel Süße sich hier entwickelt hat, obwohl kein Zucker zugesetzt wurde. Dabei ist der Rum aber keinesfalls eindimensional süß, denn schon in der Nase gibt es zusätzlich Vanille, winterliche Gewürze und ein wenig Frucht. Am Gaumen geht es ähnlich zu, aber alle Aromen wirken noch einmal deutlich intensiver. Gleichzeitig kommen hier Rosinen zu den genannten Aromen hinzu. Zwar gibt es leider nur wenige Flaschen für Europa, wer aber die Möglichkeit hat, diesen Rum zu probieren, der sollte diese Chance unbedingt nutzen. Es lohnt sich!

Das Sample wurde mir freundlicherweise kostenlos vom deutschen Importeur Prineus zur Verfügung gestellt.