Donnerstag, 15. Juni 2023

Rothaus Single Malt Whisky Highland Cask

Im Herbst 2021 war ich zu Gast in Karlsruhe in der Destillerie Kammer-Kirsch und konnte mir vor Ort ein Bild machen, wie der Rothaus Single Malt hergestellt und gelagert wird. Dabei ist den meisten Leuten gar nicht bewusst, dass der Whisky aus Karlsruhe stammt und auch dort in urigen Kellern reift, weil man Rothaus immer mit der Brauerei im Schwarzwald verbindet. Heute soll es aber um eine Abfüllung gehen, die eine Ausnahme von dieser Regel darstellt. Die Highland Cask Edition reifte nicht nur in Fässern aus Schwarzwälder Eiche, sondern in diesem Fall tatsächlich auch in 1.000 Metern Höhe bei der Brauerei Rothaus, so dass man es hier in mehrerlei Hinsicht mit einem deutschen Highland Whisky zu tun hat. Viel wichtiger als der Lagerort ist aber natürlich, ob der Whisky schmeckt. Um das herauszufinden, schenke ich mir jetzt ein Glas aus dem Highland Cask von Rothaus ein.








Auf einen Blick

DestillerieDestillerie Kammer-Kirsch

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungRothaus Single Malt Whisky Highland Cask

ArtSingle Malt Whisky

RegionDeutschland

Alter3yo (09/17-04/21)

Alkoholgehalt46%

FassSchwarzwälder Eiche

Inhalt0,5l

PreisklasseEUR 60,-




Nase:

Der Whisky wirkt in der Nase sehr erdig und erinnert tatsächlich an einen Tag im Wald mit feuchtem Untergrund. Eine Honigsüße ist deutlich erkennbar, aber direkt danach tauchen Tannen, Moos und waldiger Boden auf. Dahinter verbergen sich eine leichte florale Note, die aber eher in Richtung Wildblumenwiese tendiert, sowie grasige Elemente.

Mund:

Der Gaumen ist im Grunde ganz ähnlich, denn auch hier gibt es süßen Honig, der nun sogar noch etwas mehr Kraft entwickelt hat, und die waldig-erdigen Noten. Dazu kommt nun aber auch etwas Säure in Form von unreifen und noch etwas geschmacksarmen Johannisbeeren. Vanille und Kräuter runden das Profil ab, das ganz am Ende auch noch etwas Eiche durchblitzen lässt.

Abgang:

Der Abgang fällt mittellang aus und bietet einen Mix aus Honig, Kräutern und etwas Säure. Hier nimmt die Eiche nun etwas mehr Raum ein, als dies zuvor im Geschmack der Fall war.


Fazit:

Dieser Whisky bietet wirklich einen spannenden Mix aus Honigsüße, Wald, Kräutern und Eiche. In jedem Fall ist das ein Whisky, der einen mit seinen Aromen direkt in die Natur versetzt. Der Honig zieht sich durchs gesamte Profil, ist aber am Gaumen etwas präsenter als in der Nase. Der Wald zeigt sich mit Tannen, Moos und feuchtem Boden, aber auch Kräuter und Wildblumen kommen nicht zu kurz. Das Experiment mit der Schwarzwälder Eiche ist also gelungen und hat nicht zu einem zu holzigen Ergebnis geführt, wie man durchaus hätte befürchten können. Mir gefällt das!

Das Sample im Altglas wurde mir freundlicherweise kostenlos von Kammer-Kirsch zur Verfügung gestellt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen