Montag, 11. November 2024

Glengoyne White Oak und White Oak 24yo

Einer meiner allerliebsten Whiskys, die ich bisher im Glas hatte, war der Glengoyne 28yo First Fill Oloroso Cask Matured, der exklusiv im Travel Retail zu haben war. Ich habe diesen Whisky auf einem der ersten Whisky & Rum Festivals im Bordershop in Puttgarden kennengelernt und war jedes Mal wieder begeistert, wenn ich ihn im Glas hatte. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich vor Kurzem die Anfrage von Brand Ambassador Geert Benedictus von Ian MacLeod Distillers bekam, ob ich Lust hätte, den Glengoyne White Oak und den White Oak 24yo zu probieren. Natürlich hatte ich Lust! Inwischen sind die beiden Whiskys zusammen mit wirklich schicken Gläsern bei mir angekommen und nun ist es endlich Zeit, dass ich mich mit den beiden Tropfen ganz ausführlich beschäftige, worauf ich mich sehr freue.


Ich lege los mit dem White Oak ohne Altersangabe. Vor allem Karamell, viel Vanille und eine dezente Eichenwürze strömen im ersten Moment aus dem Glas. Dazu kommt eine noch nicht vollständig gereifte Banane, die von einem Spritzer Zitrone begleitet wird. Ein frischer Kuchenteig ist ebenfalls erkennbar, allerdings steht vor allem die Vanille weiterhin im Vordergrund. Auch am Gaumen startet der Whisky mit Vanille und Karamell, allerdings ist die Zitrusnote nun ein gutes Stück intensiver. Ein wenig Aprikose ist genauso zu erkennen wie eine frische Ananas, aber wieder bleibt die Vanille das führende Element. Der Abgang fällt relativ lang aus und bietet ebenfalls wieder eine karamellartige Süße, die nun wieder von würzigen Eichennoten ergänzt wird.

Weiter geht es nun also mit dem 24 Jahre alten White Oak, bei dem man die NAS-Variante durchaus wiedererkennt, aber es fühlt sich an, als hätte jemand die Lautstärke auf Anschlag gedreht. Vanille und Karamell sind genauso wieder zu erkennen, wie auch der leichte Spritzer Zitrone, aber vor allem Vanille und Banane sind nun deutlich intensiver. Dazu gesellen sich frische Äpfel und Birnen. Gibt man dem Whisky etwas mehr Zeit im Glas, dann kommt die Banane noch deutlicher hervor, jetzt aber auch in Kombination mit frischer Kokosnuss. Weitere zehn Minuten später ist plötzlich die Zitrone das führende Element. Am Gaumen geht es genauso spannend weiter, denn jetzt ist hier die Zitrusnote wieder besonders ausgeprägt, während gleichzeitig der Mix aus Apfel, Birne, Banane und Karamell erneut schön zu erkennen ist. Die Eichennote vom NAS ist hier ebenfalls zu erkennen, bleibt aber deutlich mehr im Hintergrund und verschafft sich erst im langen Abgang wieder mehr Raum. Karamell und Zitrone bleiben aber auch hier weiterhin präsent, was dann in einem recht trockenen Mundgefühl endet.

Beide Tropfen gefallen mir sehr gut, wobei der 24yo natürlich deutlich mehr Aromen transportieren kann, ehrlicherweise aber auch für einen ganz anderen Geldbeutel gemacht ist. Die NAS-Version ist für mich ein schöner Whisky, den man auch mal gemeinsam mit Freunden genießen kann, die vielleicht noch nicht so tief im Thema Whisky sind. Der Whisky überfordert nicht, ist dabei aber auch zu keiner Zeit langweilig. Der 24yo weist dann natürlich eine deutlich höhere Komplexität auf und die Aromen sind noch einmal viel intensiver. Meine Preisklasse ist das dann leider irgendwann nicht mehr, aber ich hoffe sehr, dass die verkauften Flaschen geöffnet und genossen werden, denn sie sind es wirklich mehr als wert!

Verkostete Whiskys:

Glengoyne White Oak, Highlands, First Fill Bourbon und Virgin Oak Casks, 48%, ca. EUR 62,-
Glengoyne White Oak 24yo, Highlands, First Fill Bourbon und Virgin Oak Casks, 47,8%, ca. EUR 440,-

Der Whisky wurde mir freundlicherweise kostenlos von Ian MacLeod Distillers zur Verfügung gestellt.

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