Ende Oktober fand in Hamburg das Fassanteilseigner-Treffen der dänischen Thy Distillery statt. Für mich persönlich war es bereits die dritte Teilnahme an dem Event, das nach dem Hotel Atlantic und der Cap San Diego diesmal in der Sturmfreien Bude hoch über den Dächern der Hansestadt Station machte. Wie gewohnt gab es ein sehr spannendes Tasting, bei dem neben der aktuellen Core Range auch Fassproben und limitierte Auflagen ins Glas kamen. Zur letztgenannten Kategorie gehört der Heritage Barley Imperial Vintage 2019, der erst im vergangenen November abgefüllt wurde. Hergestellt wird er aus einer historischen Gerstensorte, die natürlich wie gewohnt auf dem eigenen Gyrup Hof angebaut wurde, die Reifung erfolgt dann in Oloroso und Bourbon Casks im luftigen Warehouse der Brennerei. Im Tasting fand ich den Whisky extrem gelungen, will aber meinen Eindruck auf der heimischen Couch bzw. in diesem Fall ausnahmsweise in der Sitzecke unserer Kabine auf Flusskreuzfahrt noch einmal verfestigen.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Thy Distillery | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Heritage Barley Imperial Vintage 2019 |
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| Art | Single Malt Whisky |
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| Region | Dänemark |
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| Alter | 5yo (10/19 - 11/24) |
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| Alkoholgehalt | 56% |
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| Fass | Oloroso & Bourbon Casks |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 130,- |
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Es geht los mit süßen und fruchtigen Noten, wobei die Früchte eher im dunklen Bereich zu finden sind. Neben Karamell finden sich Pflaumen, Kirschen und dunkle Beeren, wobei vor allem die Pflaumen auch in eingekochter Form auftauchen. Dunkle Trockenfrüchte mischen sich nach und nach genauso ins Aromenprofil wie eine angenehme und für Thy sehr typische Getreidenote. Ein frischer Keksteig ist mit der Zeit ebenfalls zu erkennen.
Mund:
Auch am Gaumen geht es süß mit viel Karamell los, aber auch hier kommen direkt danach wieder fruchtige Aromen ins Spiel, wobei die dunklen Früchte jetzt eher wieder frisch und nicht eingekocht oder getrocknet sind. Getreide und Keksteig sind ebenfalls wieder zu erkennen, wobei die Getreidenote nun intensiver als der süße Teig ist. Letzterer wird nun aber von gehackten Nüssen ergänzt. Ein Spritzer Zitrus und etwas Ingwer runden das Profil schön ab.
Abgang:
Der Abgang fällt relativ lang aus und verbindet noch einmal die Karamell- und die Fruchtnoten, die dann aber Platz machen für Getreide, Ingwer und eine ganz hintergründige Eichennote.
Ja, mein Eindruck vom Tasting war absolut richtig! Das ist ein richtig toller Whisky, der zunächst mal mit einem intensiven Mix aus fruchtigen und süßen Aromen startet. Dabei zieht sich das süße Karamell bis in den Abgang durch, die verschiedenen Früchte vollziehen mit der Zeit aber einen Wandel. Sind sie in der Nase noch in frischer, eingekochter und getrockneter Form vorhanden, bleiben am Gaumen nur die frischen Früchte übrig. Im Vordergrund stehen dabei Pflaumen, Kirschen und dunkle Beeren. Getreidenoten sind ebenso durchgängig zu finden, ein süßer Keksteig, Nüsse und Ingwer tauchen aber ebenfalls auf. Die Aromenpalette ist also sehr breit und wird von den gut eingebundenen 56% Alkohol gut transportiert.
Das Sample im Altglas wurde mir freundlicherweise von Thy Whisky kostenlos zur Verfügung gestellt.
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