Freitag, 31. Oktober 2025

Octomore 16.3 (Bruichladdich)

Ich bin ja ehrlicherweise gar nicht der größte Fan rauchiger Whiskys, vor allem dann nicht, wenn sie nicht von einem fruchtig-süßen Fass unterstützt werden. Trotzdem gefallen mir jedes Jahr wieder die Abfüllungen aus der Octomore-Reihe von Bruichladdich richtig gut, denn natürlich haben diese Tropfen in der Regel extrem hohe ppm-Werte, für mich steht der Rauch hier aber oftmals gar nicht so sehr im Vordergrund. Beim neuen Octomore 16.3 gibt es außerdem einen Fass-Mix aus Bourbon, Sauternes und PX, so dass ich mir durchaus vorstellen kann, dass hier auch Fruchtigkeit und Süße eine gewichtige Rolle spielen werden. Auf der Whisky Live im Hamburg Anfang Oktober hatte ich die Möglichkeit, diesen Whisky am Stand von Bruichladdich zu probieren und anschließend sogar noch ein Sample im Altglas mit nach Hause nehmen zu können, um mich dort noch einmal ganz intensiv mit dem Whisky zu beschäftigen. Auf der Messe hatte ich mir den Octomore ganz bis zum Ende aufgespart, dort hat er mir gut gefallen. Ich bin jetzt gespannt, ob mein Messe-Eindruck richtig war.







Auf einen Blick

DestillerieBruichladdich Distillery

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungOctomore 16.3

ArtSingle Malt Scotch Whisky

RegionIslay / Schottland

Alter5yo

Alkoholgehalt59,6%

FassBourbon, Sauternes und PX Casks

Inhalt0,7l

Preisklasseca. EUR 225,-




Nase:

Die Nase startet richtig spannend mit Erdnuss-Flips, Laugenstangen und Weißbrot. Der Rauch hält sich vornehm zurück ist aber durchaus wahrnehmbar. Auf der fruchtigen Seite kommen vor allem süße Äpfel zum Vorschein, die mich an einen reifen Pink Lady Apfel erinnern, gleichzeitig erkenne ich aber auch noch nicht ganz reife Birnen und gelbe Pflaumen. In Hintergrund gibt es eine leichte Zitrusnote, die irgendwo zwischen Zitrone und Orange schwankt, vor allem die malzige Süße bleibt aber durchgängig sehr präsent. Je länger der Whisky im Glas bleibt, desto deutlicher kommt die geröstete Erdnuss hervor.

Mund:

Am Gaumen geht es erstmal mit viel Honigsüße los, die dann aber auch sofort durch Malz, Getreide, Erdnüsse und eine angenehme Salzigkeit unterstützt wird. Direkt danach kommen dann Zitronen und Orangen wieder zum Vorschein, die den übrigen Aromen einen spannenden Twist verleihen. Natürlich muss man bei Octomore auch immer über Rauch sprechen, aber dieser ist hier gewohnt gut eingebunden und gar nicht so präsent, wie es die knapp 190ppm vermuten lassen. Vielmehr unterstützt der Rauch hier die Mischung aus Honig, Erdnuss, Getreide und Zitrusnoten so gut, dass ein richtig spannender Mix entsteht.

Abgang:

Der Abgang fällt lang aus und startet wieder mit dem Mix aus Honig, Malz, Erdnüssen und Rauch. Tatsächlich bleibt im Abgang dann der Rauch vergleichsweise lange hängen, ohne aber die Röstaromen, den Honig und die Zitrusnoten völlig aus dem Auge zu verlieren.


Fazit:

Was soll ich sagen? Dieser Octomore 16.3 ist schon ein richtig toller Whisky! Durchgängig gibt es hier einen richtig tollen Mix aus Fruchtaromen, Rauch, salzigen Noten und einer schönen Nussigkeit. Die Nase startet zunächst mit Erdnuss-Flips und Laugengebäck, aber relativ schnell kommen fruchtige Noten hinzu, bei denen Äpfel und Birnen im Vordergrund stehen. Der Rauch bleibt hier noch eher dezent und wird von einer leichten Zitrussäure unterstützt. Am Gaumen geht es dann erst einmal mit viel Honigsüße und Malz los, bevor dann Rauch, Erdnüsse, Salz und Rauch fast gleichzeitig hinzukommen. Im langen Abgang drängelt sich der Rauch dann erstmals so richtig in den Vordergrund, ist dabei aber niemals eindimensional, denn vor allem Honig und geröstetes Getreide sind weiterhin deutlich erkennbar. Das macht richtig viel Spaß und ich bin sehr froh, dass zumindest noch ein kleiner Dram für einen weiteren leckeren Abend übrig ist. Wenn der dann auch ausgetrunken ist, muss ich mal ganz ernsthaft darüber nachdenken, ob ich für diesen Whisky mein persönliches Preislimit für eine Flasche kurzfristig nach oben korrigieren muss.


Das Sample im Altglas wurde mir freundlicherweise kostenlos von Bruichladdich auf der Whisky Live in Hamburg zur Verfügung gestellt.

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