Auf der diesjährigen Just Whisky in Hamburg bin ich am Stand von Whiskymax über ein exklusiv für Deutschland abgefülltes Single Cask von Finlaggan gestolpert. Der Whisky trägt keine Altersangabe und das Fass hat am Ende 330 Flaschen in Fassstärke mit 52,5% hergegeben. Was mich besonders an der Abfüllung gereizt hat, ist das besondere Finish im Malaga Wine Cask, denn ich verspreche mir dadurch einen spannenden und ausgewogenen Mix aus rauchigen Aromen und fruchtigen Noten aus dem Fass. Aus welcher Destillerie der Whisky stammt, wird wie immer bei Finlaggan nicht verraten, lediglich dass der Whisky von Islay stammt, ist bekannt. Spekuliert wird darüber viel und vielleicht bekomme ich ja beim Probieren auch eine Idee, wer hinter dieser Abfüllung steckt. Viel wichtiger ist mir persönlich aber weder Alter noch Brennerei, denn am Ende geht es beim Whisky doch um den Genuss. Und genau den verspreche ich mir nun, wenn ich mich ausführlich mit dem Tropfen beschäftige.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | k.A. | |
| Abfüller | Vintage Malt Whisky |
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| Abfüllung | Finlaggan Single Cask Release Germany Exclusive Malaga Wine Finish |
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| Art | Single Malt Scotch Whisky |
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| Region | Islay / Schottland |
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| Alter | NAS |
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| Alkoholgehalt | 52,5% |
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| Fass | Malaga Wine Cask Finish |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | ca. EUR 70,- |
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Der Rauch ist in der Nase deutlich dezenter, als ich es allein aufgrund der Eckdaten erwartet hätte. Torfige Noten und ein gerade ausgebranntes Lagerfeuer sind zwar zu erkennen, lassen aber viel Raum für die übrigen Aromen. Hier steht vor allem eine fruchtige Süße im Vordergrund, die sich süße Aprikosenmarmelade, Datteln und Mangos aus der Dose auszeichnet. Vanille und eine karamellige Note sind ebenfalls vorhanden, wobei mich letztere stark an Fudge mit Meersalz erinnert. Ein paar Rosinen sowie eine Mischung aus getrockneten Aprikosen und Papayas tauchen zusätzlich im Hintergrund auf, wobei gerade die Trockenfrüchte mit der Zeit immer mehr Raum einnehmen.
Mund:
Auch der Gaumen startet außerordentlich fruchtig, wobei auch hier zunächst wieder süße Aprikosen im Vordergrund stehen. Der Rauch braucht eine Sekunde länger, um sich zu zeigen, ist dann aber deutlich präsenter, als dies in der Nase der Fall war. Vanille und Salzkaramell mischen auch wieder mit, vor allem die Salzigkeit kommt mehr und mehr durch. Mit der Zeit kommt außerdem eine Eichenwürze zum Vorschein, die sich gut ins Gesamtbild einfügt und dem Whisky etwas die ursprüngliche Süße nimmt.
Abgang:
Der Abgang ist relativ lang mit dem schon bekannten Mix aus torfigen Noten und Fruchtaromen, wobei der Rauch jetzt klar die Oberhand gewonnen hat. Die Eiche verwandelt sich ganz am Ende in eine pfeffrige Note, die aber auch noch einen Spritzer Zitrone abbekommen hat.
Fazit:
Wenn man die Kombination aus rauchigen Noten und Fruchtaromen in Fassstärke mag, dann ist man bei dieser Abfüllung genau richtig! Anders als bei vielen anderen Rauch-Frucht-Kombinationen wurde hier jedoch weder mit Sherry noch mit Portwein gearbeitet, vielmehr sorgt das verwendete Malaga Wine Cask für deutlich hellere Früchte als die beiden genannten Alternativen. So bleibt der Rauch zu Beginn in der Nase eher dezent, entwickelt sich mit der Zeit aber am Gaumen und vor allem im Abgang immer dominanter. Bei den Früchten gibt es vor allem Aprikosen in verschiedenen Varianten, diese dann aber gepaart mit Mango, Papaya und Rosinen. Der leicht pfeffrige Abgang sorgt dann noch einmal für einen besonderen Twist. Woher der Whisky nun stammt, bleibt weiterhin ein Geheimnis, die Zitrusnoten, die sich im Abgang ins Profil mischen, könnten für einen Caol Ila sprechen, aber das ist reine Spekulation. Und wie oben schon erwähnt, ist die Herkunft am Ende egal, wenn das Ergebnis stimmt. Das ist hier für meinen persönlichen Geschmack absolut der Fall.
Das Sample im Altglas wurde mir freundlicherweise kostenlos vom deutschen Importeur Whiskymax auf der Just Whisky in Hamburg zur Verfügung gestellt.
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