Sonntag, 3. Juni 2018

Amrut Fusion (Batch 60)

Der Amrut Fusion soll zwei Whiskywelten miteinander verbinden. Neben ungetorfter Gerste, die am Fuße des Himalaya angebaut wurde, wird zusätzlich getorfte Gerste aus Schottland verwendet. Beide Varianten werden unabhängig voneinander destilliert und erst später miteinander vereint. Der Whisky trägt zwar keine Altersangabe, aufgrund des hohen Angels´ Share in Indien von rund 12%, kann man wohl davon ausgehen, dass man beim Kauf der Flasche keinen besonders alten Whisky bekommt. Gemutmaßt wird, dass die Reifezeit ungefähr vier Jahre beträgt. Trotzdem konnte dieser Amrut im Jahr 2010 bei Jim Murray satte 97 Punkte abräumen und wurde damit zum drittbesten Whisky der Welt gekürt.






Auf einen Blick

DestillerieAmrut

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungFusion (Batch 60, Juli 2017)

ArtSingle Malt Whisky

RegionIndien

AlterNAS

Alkoholgehalt50%

FassAmerikanische Eichenfässer

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 40,-




Nase

Direkt nach dem Öffnen der Flasche wirkt der Whisky torfiger, als ich es erwartet hätte. Nur ganz dezent sind Vanille und Fruchtnoten wahrnehmbar. Das ändert sich aber schon nach zwei bis drei Minuten im Glas, wenn der Torf bereitwillig ins zweite Glied zurückgetreten ist und die übrigen Aromen besser zum Vorschein kommen. Eiche, Vanille, Aprikosen, gelbe Äpfel und im Hintergrund ein wenig Mandel vereinen sich zu einer sehr angenehmen Mischung.

Mund

Auch am Gaumen ist der Torf nur sehr dezent wahrnehmbar. Auch die fruchtigen Noten sind nicht besonders dominant, allerdings sind süße Äpfel und Beeren deutlich erkennbar. Neben Mandeln, süßer Vanille und etwas Eiche kommen nun auch Schokolade und Kaffee mit ins Spiel, so dass sich ein herb-süßer Mix mit leichtem Raucharoma ergibt.

Abgang

Der Abgang fällt relativ lang aus und bietet zunächst eine dezente Fruchtsüße, die aber schnell von dunkler Schokolade und einer leichten Torfigkeit abgelöst wird. Auch die Eiche, die bei anderen Whiskys oftmals recht bitter ausfällt, bleibt hier eher süßlich noch eine ganze Zeit am Gaumen.

Fazit

Dieser Whisky gefällt mir sehr. Für vergleichsweise wenig Geld bekommt man hier einen Tropfen, mit dem man sich lange beschäftigen kann. Keines der Aromen drängt sich übermäßig in den Vordergrund, so dass es praktisch bei jedem Schluck etwas Neues zu entdecken gibt. Torf, Früchte, Vanille, Eiche, Schokolade und Kaffee wechseln sich ab, ohne dass ein Element dauerhaft Chef im Ring wird. Ein sehr spannender Whisky, der mehr bietet, als man für EUR 40,- eigentlich erwarten würde.

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