Sonntag, 28. Oktober 2018

Glenfiddich Fire & Cane (Experimental Series #04)

Im Herbst 2016 hat Glenfiddich mit dem XX und dem IPA seine beiden ersten Experimente auf den Markt gebracht. Zwar gefällt mir Glenfiddich trotz seines manchmal aufkommenden Supermarkt-Whisky-Rufs grundsätzlich sehr gut, der IPA hatte für mich persönlich jedoch zu viele Hopfen-Aromen, während mir der XX sehr gefallen hat. Das dritte Experiment, den Winter Storm, hatte ich auch aufgrund seines recht ambitionierten Preises bisher noch nicht im Glas, aber von dem wieder deutlich günstigeren und mittlerweile vierten Teil der Experimental Series, nämlich dem Fire & Cane, habe ich mir sofort eine Flasche ins Regal geholt. Diese soll aus Lagerfeuer und Toffee eine Einheit schaffen und ist die erste mir bekannte getorfte Abfüllung von Glenfiddich. Schon bei einem Tasting mit Brand Ambassador Markus Heinze vor einiger Zeit durfte ich eine torfige Fassprobe von Glenfiddich probieren, die mich sehr überzeugt hat. Beim Fire & Cane wird nun getorfter Whisky mit einem süßen Rum-Finish kombiniert. Auf dem Papier trifft dies voll meinen Geschmack, daher bin ich sehr gespannt, ob auch dieses Experiment wieder gelungen ist.






Auf einen Blick

Destillerie Glenfiddich

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungFire & Cane (Experimental Series #04)

ArtSingle Malt Scotch Whisky

RegionSchottland / Speyside

AlterNAS

Alkoholgehalt43%

FassFinish in Sweet Rum Casks

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 43,-




Nase

Zunächst steigt das für Glenfiddich ungewohnte Torfaroma aus dem Glas, das von etwas Moos und Eiche begleitet wird. Sehr schnell gesellen sich aber auch fruchtige Aromen hinzu. Frische, reife Birnen sind dabei ebenso zu erkennen wie solche aus der Dose. Auch Pfirsiche und Zitrusfrüchte sind erkennbar, die sich aber auch mit einer angenehmen Toffee-Süße mischen. Ganz im Hintergrund rücken Ananas und Papaya ins Blickfeld.

Mund

An der Zungenspitze ist zunächst süßes Karamell erkennbar, danach kommt eine erdig-torfige Note zum Vorschein. Sehr schnell übernimmt die reife Birne dann das Kommando und drängt sich gemeinsam mit einer leichten Apfelnote in den Vordergrund. Immer wieder blitzt in meinem Kopf der Geschmack vom Saft auf, in dem Dosenbirnen eingelegt sind. Ein wenig Marzipan bringt noch einmal eine Extraportion Süße ins Spiel.

Abgang

Auch im Abgang gibt es eine schöne Mischung aus Birne und Torf. Ich fühle mich wie ein Cowboy aus einem alten Western, allerdings habe ich keine Dose Bohnen dabei, sondern ich fische Birnen aus meiner am Lagerfeuer gewärmten Dose.

Fazit

Ja, auch dieses Experiment kann als sehr gelungen betrachtet werden. Man versucht mit dieser torfigen Variante nicht, einen Islay-Whisky nachzuahmen, sondern lässt den Brennereicharakter hier noch deutlicher durchscheinen als bei einigen anderen Abfüllungen des Hauses. Die Birne zieht sich durch das gesamte Profil, variiert dabei nur zwischen Frisch- und Dosenware. Die torfigen Noten verbinden sich sehr schön mit dem Karamell und den Früchten. Noch mehr hätte ich mich gefreut, wenn Glenfiddich das Experiment mit 46% oder gerne mehr ins Rennen geschickt hätte. Aber auch mit 43% kann sich die Abfüllung sehen lassen. Ich bereue den Kauf auf keinen Fall!

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