Donnerstag, 29. November 2018

Milk & Honey Distillery Young Single Malt Triple Cask

Bei Whisky denkt wahrscheinlich niemand im ersten Moment an Israel, die Sonne über dem Mittelmeer und die Sehenswürdigkeiten von Tel Aviv. Muss man heute auch noch nicht, denn die Milk & Honey Distillery in Tel Aviv ist noch so jung, dass bisher nur Young Malt, also noch keine drei Jahre im Fass gereifter Spirit, auf dem Markt ist. Voraussichtlich im Jahr 2019 wird es aber vermutlich so weit sein, dass auch der erste Whisky aus Israel abgefüllt werden kann. Bis dahin probiere ich zunächst mal den in Rotwein-, Bourbon- und Islayfässern gereiften Young Malt, der nach 16 Monaten in limitierter Stückzahl von 2.449 Flaschen auf den Markt gekommen ist. Nach Deutschland geholt wird das Ganze von Thomas Schneider und Whisky Südholstein. St. Kilian hat als junge deutsche Destillerie eine echte Benchmark gesetzt in Bezug auf fassgelagerten Spirit, Milk & Honey hat hier aber vielleicht einen kleinen Vorteil durch das heiße Klima. Ich bin gespannt!






Auf einen Blick

Destillerie Milk & Honey Distillery

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungYoung Single Malt Triple Cask

ArtSingle Malt

RegionIsrael

Alter16 Monate

Alkoholgehalt46%

FassRotwein-, Bourbon- und Islayfässer

Inhalt0,5l

PreisklasseEUR 35,-




Nase

Man merkt dem Spirit an, dass er noch recht jung ist. Zwar ist er nicht zu alkoholisch, aber die malzig-holzige Note, die bei sehr jungen Tropfen oftmals ausgeprägt ist, kommt deutlich zum Vorschein. Dazu kommt dann eine sehr ausgeprägte Süße, der Name ist zumindest im Falle von Honig durchaus Programm. Ganz leicht sind rote Früchte, die wahrscheinlich vom Rotweinfass stammen, erkennbar. Eine leicht-rauchige Note ist nur als Idee ganz im Hintergrund vorhanden.

Mund

Am Gaumen kommt zunächst wieder die ausgeprägte Süße durch, die vorrangig in Richtung Honig tendiert. Die Rauchigkeit ist nun etwas deutlicher zu erkennen, aber auch eine bittere Holznote schwingt mit. Die Fruchtigkeit, die in der Nase schon eher dezent war, tritt noch etwas weiter in den Hintergrund, bleibt aber wahrnehmbar.

Abgang

Der Abgang ist mittellang und geprägt von einer leichten Rauchigkeit, sehr wenig Süße und vor allem (zu?) bitteren Holznoten, die am längsten haften bleiben.


Fazit

Milch gibt es zwar keine, Honig ist dafür aber vor allem in der Nase massig vorhanden. Die leichte Rauchigkeit steigert sich von Nase über Gaumen bis in den Abgang immer weiter, insgesamt macht der Spirit einen Wandel von sehr süß bis hin zu bitteren Noten im Abgang durch. Es ist durchaus spürbar, dass hier eben noch kein gereifter Whisky im Glas landet, sondern der Spirit noch nicht einmal die Hälfte der Mindestreifezeit im Fass verbracht hat. Trotzdem ist es natürlich spannend, die Entwicklung einer jungen Destillerie schon zu einem so frühen Zeitpunkt mitverfolgen zu können. Wenn die bitteren Noten im Abgang zurückgehen und gleichzeitig über die weitere Reifezeit noch etwas mehr Komplexität entwickelt wird, können wir zukünftig auch aus Israel spannende Tropfen erwarten.

Das Sample wurde mir freundlicherweise von Thomas Schneider von Whisky Südholstein kostenlos zur Verfügung gestellt.

2 Kommentare:

  1. War letzen Oktober vor Ort und konnte mir einen Eindruck verschaffen. Äußerst professionell geht es da zu - fast wie in einem IT-Start-Up. Habe ebenfalls den Young-Malt, einen Fass-gelagerten Gin und den New-Make probiert. Der YM schmeckte für die Reifezeit schon recht ordentlich, wenn auch noch recht flach und unausgewogen (soweit ich mich erinnere). Auf jeden Fall haben die Leute da einen Businessplan, den sie sicherlich gekonnt abzuarbeiten wissen ;)

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  2. Hier noch ein Blogeintrag von mir von meinem Besuch vor Ort:

    http://berufsjugendlicher.blogspot.com/2018/12/israel-2018-tag-2-teil-ii.html

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