Sonntag, 2. Dezember 2018

Neue Rotspon-Abfüllungen von Mackmyra 2018 (Heinrich von Have) I - Bojer, Ewer und Bark

Inzwischen ist es schon zu einer schönen Tradition geworden, dass immer dann, wenn die Tage kürzer werden, die Temperaturen fallen und die ersten Advents- und Weihnachtsmärkte ihre Tore öffnen, neue Rotspon-Abfüllungen von Mackmyra in Kooperation mit dem Bergedorfer Traditionsunternehmen Heinrich von Have auf den Markt kommen. In diesem Jahr sind es gleich sechs Fässer, die abgefüllt wurden. Dabei gibt es vier ungetorfte Abfüllungen, eine Smoke Tail-Variante und einen peated Whisky. Mit den Abfüllungen Bojer, Ewer und Bark hat heute die erste Hälfte der Neuheiten ihren Auftritt auf Drams United, die zweite Hälfte folgt dann in den nächsten Tagen.

Als erstes kommt der Bojer ins Glas, der zunächst mal eine sehr ausgeprägte Rotweinnote in der Nase bietet. Dazu kommen dunkle Beeren, Glühweingewürze und Trauben. Am Gaumen geht es recht süß zu und der Rotwein kommt sogar noch etwas deutlicher zum Vorschein als in der Nase. Im Hintergrund schwingt auch hier eine angenehme Würze mit, die nun auch von Eiche begleitet wird. Wenn man es ganz kurz fassen möchte, dann ergeben Nase und Gaumen eine süße Rotwein-Zuckerwatte. Der Abgang fällt dann relativ lang aus und bringt zum ersten Mal auch eine leicht bittere Note mit ins Spiel, die aber nur ganz kurz aufflackert. Grundsätzlich sind auch hier wieder Rotwein und Zuckersüße die präsentesten Aromen.



Die Eckdaten vom Ewer sind zunächst einmal gleich, auch hier wurde die Elegant-Mischung, also ungetorfter Whisky, als Grundlage genommen und sogar der Alkoholgehalt ist bis auf 0,1% identisch. Trotzdem geht es in der Nase deutlich würziger zu als beim Bojer. Außerdem kommen hier auch Schokolade und Rosinen zum Vorschein. Am Gaumen wird es auch hier wieder fruchtig-süß mit gezuckerten Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren. Auch etwas Vanille und weihnachtliche Gewürze sind wahrnehmbar, der Rotwein ist beim Ewer eher im Hintergrund. Beim langen Abgang kommt er dann aber doch noch einmal etwas deutlicher zum Vorschein, bestimmt wird der Abgang aber eher durch süßes Erdbeerkompott.

Es folgt die Smoke Tail-Variante, also der torfige Bark. Tatsächlich ist in der Nase die torfige Note gut wahrnehmbar, allerdings überdeckt sie die fruchtigen und süßen Aromen nicht, sondern ist sehr gut eingebunden. Rote Grütze mit Speckwürfeln klingt im ersten Moment vielleicht etwas schräg, nach dem Schnuppern am Glas kann man aber genau darauf durchaus Lust bekommen. Am Gaumen kommt zunächst eine sirupartige Süße durch, die dann schnell von Erdbeeren und Brombeeren begleitet wird. Der Rauch ist zunächst noch gar nicht so stark wahrnehmbar, kommt dann mit der Zeit aber immer besser durch. Auch hier fällt der Abgang wieder relativ lang aus, dabei stehen zunächst wieder Süße und rote Beeren im Vordergrund, dann kommt jedoch die Rauchnote zum Vorschein und bleibt lange erhalten.

Zumindest bei Bojer und Ewer hätte man eigentlich ein sehr ähnliches Profil erwarten können, letztlich zeigten aber alle drei Abfüllungen deutliche Unterschiede im Detail. Beim Bojer kommt der Rotwein sehr stark durch und wird von sehr ausgeprägter Süße begleitet. Für mich persönlich ist der Whisky sehr hart an der Grenze, zu stark vom Rotwein überlagert zu werden. Der Ewer bietet etwas mehr Komplexität, zu den Beeren kommen nun auch Schokolade und Rosinen. Besonders das Erdbeerkompott im Abgang hat mir sehr zugesagt. Auch die torfige Variante Bark gefällt mir sehr gut. Die Kombination aus Beeren und speckigem Rauch ist spannend und die Aromen harmonieren sehr gut miteinander. Wenn ich mich für eine der drei Abfüllungen entscheiden müsste, wäre heute jedoch der Ewer mein Favorit. Ich bin gespannt, was die übrigen drei Abfüllungen noch zu bieten haben.



Übersicht der verkosteten Whiskys:

Mackmyra Bojer (Elegant), Single Malt Whisky, Schweden, Rotspon Finish, NAS, 55,8%, ca. EUR 70,-
Mackmyra Ewer (Elegant), Single Malt Whisky, Schweden, Rotspon Finish, NAS, 55,9%, ca. EUR 70,-
Mackmyra Bark (Smoke Tail), Single Malt Whisky, Schweden, Rotspon Finish, NAS, 54,6%, ca. EUR 75,-

Die Samples wurden mir freundlicherweise von der Firma Heinrich von Have kostenlos zur Verfügung gestellt.

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