Der Glendullan ist zwar dezenter in der Nase, aber keinesfalls weniger interessant. Vanille, Karamell und exotische Früchte wie Ananas und Mango stehen im Vordergrund, frisch aufgeschnittene Äpfel sind ebenfalls wahrnehmbar. Am Gaumen geht es überraschend mild und süß zu. Stark gezuckerter Pfefferminztee verbindet sich mit Honig, Äpfeln und exotischen Trockenfrüchten wie Mango und Papaya, aber auch Pfeffer und Kräutern. Der Abgang fällt etwas kürzer aus als beim Glenturret und bietet neben Kräutern eine Wiener Melange. Gibt man dem Whisky etwas Wasser hinzu, verändern sich die Grundaromen überraschend wenig, aber alles wird mit einer Zuckerschicht überzogen und die fruchtigen Noten kommen deutlicher zum Vorschein.
Beide Whiskys gefallen mir gut. Beim Glenturret gefällt mir die Nase mit Rosine und Schokolade hervorragend. Das Sherryfass hat hier auch am Gaumen mit roten Früchten und viel Würze seine Spuren hinterlassen. Der Glendullan ist dezenter und geht in Bezug auf die Früchte eher in die helle und exotische Richtung. Vanille und Karamell sind ebenfalls zu finden, im Abgang wird man ganz zum Schluss noch von einer milden Kaffee-Schokoladen-Mischung überrascht. Tatsächlich gefällt mir der Glendullan mit einem Schuss Wasser sogar noch etwas besser als ohne, weil die Süße und die Fruchtigkeit noch besser zum Vorschein kommt. Trotzdem hat für mich in Summe der Glenturret die Nase leicht vorn.
Übersicht der verkosteten Whiskys:
Glenturret 2005/2018 (Gordon & MacPhail Connoisseurs Choice), Single Malt Scotch Whisky, Refill Sherry Hogshead, Highlands, 13yo, 54,3%, ca. EUR 90,-
Glendullan 1993/2018 (Gordon & MacPhail Connoisseurs Choice), Single Malt Scotch Whisky, Refill American Hogshead, 24yo, 56,6%, ca. EUR 175,-
Die Samples wurden mir freundlicherweise von Kirsch Whisky - The House of Whiskies kostenlos zur Verfügung gestellt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen