Donnerstag, 17. Januar 2019

Gordon & MacPhail Connoisseurs Choice: Glendullan 1993/2018 und Glenturret 2005/2018

Gleich zwei Abfüllungen aus der Connoisseurs Choice-Reihe von Gordon & MacPhail stehen heute zur Verkostung bereit. Zum einen handelt es sich dabei um einen 13 Jahre alten Glenturret aus dem Refill Sherry Hogshead, der im vergangenen Sommer exklusiv für Kirsch Whisky abgefüllt wurde. 282 Flaschen in fassstarken 54,3% konnten am Ende abgefüllt werden. Beim zweiten Tropfen handelt es sich um einen 24 Jahre alten Glendullan aus dem Refill American Hogshead. Hier waren es sogar nur 171 Flaschen, die das Fass am Ende mit 56,6% hergegeben hat - übrigens an meinem Geburtstag im vergangenen Jahr. In beiden Fällen handelt es sich um Destillerien, die man nicht jeden Tag als Single Malt ins Glas bekommt, da der produzierte Whisky vorrangig für die Blend-Industrie genutzt wird. Vor allem Glenturret wird auch entsprechend vermarktet und beherbergt die Famous Grouse Experience.

Ich starte mit dem jüngeren der beiden, also dem Glenturret, der im ersten Moment nach dem Einschenken im Vergleich deutlich stärkere Aromen verströmt. Rosinen und viel Schokolade steigen in die Nase, mit der Zeit kommen noch dunkle Beeren und süße, rote Äpfel hinzu, die sich mit einem leichten Zimt-Anis-Aroma mischen. Der Apfel kommt dann auch am Gaumen wieder stark zum Vorschein, aber auch Beeren und Rosinen bleiben weiter im Rennen. Die Würze ist nun deutlich stärker ausgeprägt. Obwohl es sich um ein Refill Sherry Hogshead handelt, sind die Sherrynoten deutlich ausgeprägt. Der Abgang fällt lang aus und bringt wieder einen bunten Strauß an winterlichen Gewürzen wie Zimt und Anis zum Vorschein, zum Ende hin kommt auch die Schokolade wieder durch.

Der Glendullan ist zwar dezenter in der Nase, aber keinesfalls weniger interessant. Vanille, Karamell und exotische Früchte wie Ananas und Mango stehen im Vordergrund, frisch aufgeschnittene Äpfel sind ebenfalls wahrnehmbar. Am Gaumen geht es überraschend mild und süß zu. Stark gezuckerter Pfefferminztee verbindet sich mit Honig, Äpfeln und exotischen Trockenfrüchten wie Mango und Papaya, aber auch Pfeffer und Kräutern. Der Abgang fällt etwas kürzer aus als beim Glenturret und bietet neben Kräutern eine Wiener Melange. Gibt man dem Whisky etwas Wasser hinzu, verändern sich die Grundaromen überraschend wenig, aber alles wird mit einer Zuckerschicht überzogen und die fruchtigen Noten kommen deutlicher zum Vorschein.

Beide Whiskys gefallen mir gut. Beim Glenturret gefällt mir die Nase mit Rosine und Schokolade hervorragend. Das Sherryfass hat hier auch am Gaumen mit roten Früchten und viel Würze seine Spuren hinterlassen. Der Glendullan ist dezenter und geht in Bezug auf die Früchte eher in die helle und exotische Richtung. Vanille und Karamell sind ebenfalls zu finden, im Abgang wird man ganz zum Schluss noch von einer milden Kaffee-Schokoladen-Mischung überrascht. Tatsächlich gefällt mir der Glendullan mit einem Schuss Wasser sogar noch etwas besser als ohne, weil die Süße und die Fruchtigkeit noch besser zum Vorschein kommt. Trotzdem hat für mich in Summe der Glenturret die Nase leicht vorn.



Übersicht der verkosteten Whiskys:

Glenturret 2005/2018 (Gordon & MacPhail Connoisseurs Choice), Single Malt Scotch Whisky, Refill Sherry Hogshead, Highlands, 13yo, 54,3%, ca. EUR 90,-
Glendullan 1993/2018 (Gordon & MacPhail Connoisseurs Choice), Single Malt Scotch Whisky, Refill American Hogshead, 24yo, 56,6%, ca. EUR 175,-

Die Samples wurden mir freundlicherweise von Kirsch Whisky - The House of Whiskies kostenlos zur Verfügung gestellt.

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