Linkwood wird grundsätzlich sehr gerne von der Blend-Industrie genutzt und ist u.a. in Bell´s und Johnnie Walker enthalten. Diese Abfüllung jedoch wurde zunächst im Bourbon Hogshead gelagert, bevor sie ein Finish im Sauternes-Fass erhalten und als Einzelfassabfüllung mit 56,4% in die Flasche kam. Fruchtige Noten mit Orange, Mango und Pfirsich werden am Gaumen durch süße Trauben, Gewürze und gezuckerte Grapefruit ergänzt. Die Noir Orange von Chocolat CafeTasse schmeckt zunächst wie eine hochwertige Version der Erfrischungsstäbchen ohne Füllung, in Kombination mit dem Whisky fühle ich mich fast an Edle Tropfen in Nuss erinnert, allerdings ohne Nuss und in der noblen, leckeren Variante.
Als nächstes fühlten wir uns in die guten alten Zeiten zurückversetzt, als Chris noch Brand Ambassador für die SMWS war. Es folgte nämlich ein Glenlivet, der den Namen Devilishly Opulent erhalten hat und nach einem Finish im PX Butt mit kräftigen 61,3% abgefüllt wurde. Kommen in der Nase noch Sherrynoten, Rosinen und rote Früchte durch, werden letztere am Gaumen noch deutlich dunkler und intensiver. Diese Aromen wurden optimal von der dezenten Zimtnote der Hachez Weihnachtsschokolade begleitet. Anschließend wurde es dann rauchig im Glas. Der 10 Jahre alte Ledaig - die torfige Variante von Tobermory, auf Deutsch "sicherer Hafen" - von The Maltman hat ein Finish im Moscatel-Fass erhalten und einen Alkoholgehalt von 57,1%. Neben einem Lagerfeuer gibt es in der Nase Zitrusfrüchte und süßes Zitronengelee, am Gaumen geht der Rauch etwas zurück und mehr Süße und Zitrusfrüchte kommen zum Vorschein. Auch die weiße Chocolat CafeTasse Blanc Citron bietet Süße und Zitrone. Die Schokolade allein wäre mir deutlich zu süß gewesen, aber die Kombination der Zitrusaromen aus Whisky und Schoko haben hervorragend miteinander harmoniert.
Die einzige Standardabfüllung des Abends haben wir uns für das Finale aufgehoben. Der Kilchoman Loch Gorm 2009/2017 ist eine reine Sherryfassreifung, die einmal jährlich in limitierter Anzahl mit 46% abgefüllt wird. In der Nase ist der Rauch sehr dezent und rote Früchte stehen im Vordergrund, am Gaumen gibt es dann noch etwas mehr Süße, Vanille, wieder Rauch und natürlich noch mehr rote Früchte. Als Schokoladenbegleitung hat Chris hierzu La Praline Scandinavia Sea Salt gewählt, die nicht nur dem Whisky einen ausgeprägteren maritimen Touch verliehen hat, sondern auch im Nachgang noch ohne Whisky sehr schmackhaft war.
Wie gewohnt durfte man nach dem offiziellen Ende des Tastings noch den einen oder anderen Schluck aus den zahlreichen offenen Flaschen im Raum für flüssige Fortbildung probieren. Ich entschied mich für eine tolle Fassprobe einer 17jährigen Rumfassreifung von Springbank, die mir extrem gut gefallen hat. Da konnte auch der 15yo Springbank Christmas 2015 Fresh Cognac im Anschluss nicht mithalten. Wie immer hat sich Chris als perfekter Gastgeber gezeigt, so dass wir uns schon auf das nächste Hansemalt-Tasting freuen!
Übersicht der verkosteten Whiskys:
Gourmet Creme Brulee (Benrinnes 2001), Wemyss Malts, Single Malt Scotch Whisky, Speyside, 16yo, 46%, ca. EUR 70,-
kombiniert mit Love Cocoa Honeycomb & Honey
Linkwood 12yo, A.D. Rattray, Single Malt Scotch Whisky, Speyside, 12yo, 56,4%, ca. EUR 65,-
kombiniert mit Chocolat CafeTasse Noir Orange
2.106 Devilishly Opulent (Glenlivet), Scotch Malt Whisky Society, Single Malt Scotch Whisky, Speyside, 10yo, 61,3%, ca. EUR 70,-
kombiniert mit Hachez Weihnachtsschokolade Zimt
Ledaig 10yo, The Maltman, Single Malt Scotch Whisky, Highland (Islands), 10yo, 57,1%, ca. EUR 65,-
kombiniert mit Chocolat CafeTasse Blanc Citron
Kilchoman Loch Gorm 2009/2017, Single Malt Scotch Whisky, Islay, 8yo, 46%, ca. EUR 75,-
kombiniert mit La Praline Scandinavia Sea Salt
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