Freitag, 12. Juli 2019

TIDE Whisky 2016/2019 (Vareler Brauhaus & Brennerei)

In diesem Sommer kam der erste Whisky vom Vareler Brauhaus in Friesland in der Nähe von Wilhelmshaven auf den Markt. Eher zufällig bin ich bei Facebook über die Ankündigung gestolpert und habe mich gleich mal mit einer kleinen Flasche versorgt. Der Kontakt war sehr nett und der Versand erfolgte genau wie abgesprochen, so dass die Flasche direkt nach meinem Schottland-Urlaub im Juni bei mir eingetroffen ist. Heute habe ich endlich Zeit, den TIDE Whisky, der drei Jahre lang in amerikanischer Eiche lagerte, die zuvor einen Portwein enthalten hat, zu probieren. Zwar hat deutscher Whisky im eigenen Land oftmals einen schweren Stand, ich bin aber immer sehr gespannt auf die Produkte, die hier bei uns produziert werden. Schließlich bin ich dabei schon mehr als einmal sehr positiv überrascht worden.







Auf einen Blick

DestillerieVareler Brauhaus & Brennerei

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungTIDE Whisky

ArtDeutscher Whisky

RegionDeutschland

Alter3yo

Alkoholgehalt40%

FassAmerikanische Eiche, vorbelegt mit Portwein

Inhalt0,5l

PreisklasseEUR 50,-




Nase

Trotz der nur 40% wirkt der Whisky unmittelbar nach dem Einschenken etwas alkoholisch, so dass er noch einige Minuten im Glas bekommt. Relativ schnell verfliegt die alkoholische Note jedoch und es stehen zunächst einmal sehr viel Malz und eine schöne Pfirsichsüße im Vordergrund. Mit der Zeit entwickeln sich weitere Fruchtnoten mit gelben Pflaumen und Quitten, die von Honig und einer leichten Holzigkeit begleitet werden.

Mund

Am Gaumen startet der Whisky süß und fruchtig, wobei auch hier wieder Pfirsiche und Quitten sehr präsent sind, bis plötzlich eine Mischung aus Malz und Holz für einen kurzen Moment die Oberhand gewinnt. Gleich danach vereinen sich aber Süße und Holz und werden von einem Löffeln Honig zusammengehalten.

Abgang

Im Abgang kommt zunächst die Eiche sehr stark zum Vorschein und sorgt damit für eine herbe Würze, danach tauchen aber auch Karamell und ein ganz leichtes Pfirsicharoma auf. Schlussendlich setzen sich aber Malz und Eiche durch und bleiben überraschend lang am Gaumen hängen.


Fazit

Der Whisky ist relativ jung und das merkt man ihm beim ersten Schnuppern sofort nach dem Einschenken auch an. Gönnt man ihm jedoch etwas Ruhe im Glas, wird man in der Nase mit gelben Früchten und viel Malz belohnt. Am Gaumen geht die fruchtige Note etwas zurück und macht Platz für mehr Eiche. Im Abgang verschieben sich die Kräfteverhältnisse dann noch weiter und Malz und Eiche bleiben lange hängen, Süße und vor allem Pfirsich blitzen nur noch kurz auf. Natürlich bekommt man bei diesem sehr jungen Whisky, der leider nur mit 40% abgefüllt wurde, keinen übermäßig komplexen Whisky ins Glas. Trotzdem hat mir der Whisky gerade auch im Vergleich zu einigen anderen Whiskys aus Deutschland in dieser Altersklasse gut gefallen.

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