Mittwoch, 12. August 2020

Feingeist Project Two Ruadh Moar 10yo und Finch 8yo Rotwein Barrique Made in Germany by Pat Hock

Nachdem Pat Hock zuletzt einen beruflichen Ausflug zu St. Kilian gemacht hat, ist er inzwischen wieder bei Feingeist im bayrischen Mömbris angekommen. Dort sorgt er zusammen mit Marco Müller nun dafür, dass wir regelmäßig mit spannenden Abfüllungen versorgt werden - und das zukünftig sogar in einem neuen Ladenlokal mit einer Verkaufsfläche von 400qm. Mit dem Project Two kam aber vor Kurzem zunächst der zweite Schotte aus der eigenen Range, der zunächst in Schottland im Bourbonfass reifen durfte, dann in Deutschland noch ein Finish im Sherry Fass erhalten hat. Bei diesem zehn Jahre alten Ruadh Maor handelt es sich um die torfige Variante aus der ältesten, lizensierten Destillerie der Highlands, nämlich Glenturret. Darüber hinaus füllt Pat Hock in seiner Made in Germany-Serie verschiedene Tropfen aus Deutschland ab. Nach dem Elsburn, der den Auftakt zur Reihe darstellte, folgt nun ein acht Jahre alter Finch, der seine komplette Reifezeit in einem Rotweinfass verbrachte.


Zwar ist der Ruadh Maor rauchig, trotzdem erscheint er mir als die bessere Wahl für den Start ins Mini-Tasting, denn die Alkoholstärke liegt doch deutlich unter dem Finch. Zunächst strömen hier rauchige Aromen aus dem Glas, die mich an Lagerfeuer, angebrannte Milch und etwas Öl erinnern. Zusätzlich kommen sehr süße Orangen zum Vorschein, was insgesamt für ein recht ungewöhnliches Geschmacksprofil sorgt. Am Gaumen sind dann die Zitrusfrüchte noch deutlich stärker ausgeprägt, wobei wieder die Orange ganz besonders stark zum Vorschein kommt. Der Rauch hält sich nun etwas mehr zurück, bleibt aber weiterhin präsent und taucht vor allem im Abgang noch einmal sehr deutlich auf. Vorher gibt es aber noch eine fruchtig-süße Mischung aus Honig und Johannisbeeren.

Der folgende Finch erfüllt eigentlich sehr viele Kriterien, um mir richtig gut zu gefallen. Die Destillerie Finch mit ihrem sympathischen Kopf Hans-Georg Fink gefällt mir sehr gut, ich mag Single Grains und ich bin ein großer Freund von Rotweinfass-Reifungen. Kräftige 53,3% versprechen außerdem intensive Aromen. In der Nase kommt dann erst einmal süßes Getreide zum Vorschein, das sich mit etwas Eichenwürze mischt. Die kräftigen Rotweinaromen sind nicht da, aber süße Waldbeeren und Kirschen tauchen trotzdem im Profil auf. Am Gaumen gibt es dann eine wirklich tolle Fruchtsüße mit Beeren, Kirschen, Aprikosen, Melonen und Bananen. Ich weiß nicht, ob es sie noch gibt, aber ich habe früher sehr gerne Corny Schoko-Banane gegessen. An diese Mischung aus Frucht, Getreide, Süße und etwas Schokolade fühle ich mich hier sehr stark erinnert.

Beide Abfüllungen haben mir insgesamt gut gefallen. Der Ruadh Maor hat ein wirklich spannendes Profil, wobei mir die fruchtig-süßen Noten im Kontrast zum Rauch sehr zusagen. Kaufen würde ich ihn vermutlich trotzdem nicht, da ich dafür einfach zu wenig Fan rauchiger Abfüllungen bin. Wer aber mal einen anderen Rauch als den von Islay sucht, der sich auch noch schön mit Orangen verbindet, darf hier gerne mal einen Probierschluck riskieren. Der Finch wiederum gefällt mir richtig gut mit seiner alkoholischen und flüssigen Variante eines Corny Schoko-Banane. Den werde ich mir sicherlich gerne mal wieder einschenken und Pat sollte mal bei Corny anfragen, ob es Provision gibt, wenn ich zukünftig wieder regelmäßig deren Müsliriegel kaufe - der erste Riegel kommt morgen mit ins Büro.
Übersicht der verkosteten Whiskys:

Feingeist Project Two Ruadh Maor, Single Malt Whisky, 10yo, Sherry Cask Finish, 46,2%, EUR 55,-
Finch 8yo Rotwein Barrique (Made in Germany by Pat Hock), Single Grain Whisky, 8yo, Rotwein Barrique, 53,3%, EUR 38,-

Die Samples wurden mir freundlicherweise kostenlos von Feingeist zur Verfügung gestellt.

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