Schon mehrfach hatte ich tolle Abfüllungen von Sansibar im Glas. Vor allem auf Messen habe ich die Preise für einzelne Drams als extrem fair empfunden, was sicherlich zur Philosophie von Geschäftsführer Jens Drewitz passt, denn er sieht Messen als Chance dafür, dass seine Abfüllungen von Whisky-Nerds unabhängig vom individuellen Budget probiert werden können. Nach einem Tasting mit mehreren Sansibar-Abfüllungen vor einigen Wochen hat nun endlich die erste Abfüllung von dort auch den Weg in mein Whisky-Regal gefunden. Der 19 Jahre alte Speyside Region Malt verrät auf den ersten Blick nicht, aus welcher Destillerie er stammt, das Bild auf dem Label deutet aber ohne Frage auf einen Balvenie hin. Da aber nur von einem Speyside Region Malt die Rede ist, weiß man natürlich nicht, ob noch ein Teelöffel einer anderen Destillerie mit im Spiel ist. Sofern der Tropfen, der übrigens für einen für sein Alter sehr fairen Kurs von EUR 85,- zu haben ist, aber schmeckt, sind alle weiteren Spekulationen für mich zweitrangig.
|
|
|
|
| Auf einen Blick | |
| Destillerie | k.A. (vermutlich Balvenie) | |
| Abfüller | Sansibar |
|
| Abfüllung | Speyside Region Malt 19yo Finest Whisky Berlin (Sansibar Whisky) |
|
| Art | Single Malt Scotch Whisky |
|
| Region | Schottland / Speyside | |
| Alter | 19yo |
|
| Alkoholgehalt | 52,9% |
|
| Fass | Bourbon Cask |
|
| Inhalt | 0,7l |
|
| Preisklasse | EUR 85,- |
|
|
|
|
|
Nase:
Zu Beginn gibt es eine würzige Mischung aus Pfeffer und Muskat, die aber nach wenigen Momenten eher in den Hintergrund rückt. Dafür tauchen dann vor allem Orangen und Mandarinen auf, die mit der Zeit immer intensiver werden. Natürlich darf bei einem Bourbonfass auch die angenehme Karamellsüße nicht fehlen, die von Vanille begleitet wird. Mit der Zeit tauchen außerdem noch Nelken und sogar etwas Dill auf.
Mund:
Am Gaumen startet der Whisky weich und süß mit viel Karamell und erneut frischen Zitrusfrüchten in Form von Orangen und Mandarinen. Vor allem letztere sind sehr stark ausgeprägt und mischen sich mit süßem Honig. Mit der Zeit taucht eine spritzige Note auf, die mich fast an einen trockenen Weißwein denken lässt. Außerdem kommen mineralische Noten hinzu.
Abgang:
Der Abgang fällt recht lang aus, dabei kommen zunächst Zitrusfrüchte zum Vorschein, die nun aber weniger süß sind. Außerdem ziehen sich auch hier die trockenen und mineralischen Noten wieder durch.
Fazit:
Dieser vermeintliche Balvenie sagt mir sehr zu. Schon in der Nase gibt es tolle Orangen und Mandarinen, die dann am Gaumen noch intensiver werden. Während beim ersten Schnuppern die Süße noch etwas zurückhaltender ist, kommt diese geschmacklich dann immer stärker zum Vorschein. Die mineralischen Noten erinnern schon fast mehr an einen Weißwein als an einen Whisky, stehen dem Tropfen aber trotzdem sehr gut. Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann höchstens, dass ich mir auch im Abgang noch etwas von der Süße gewünscht hätte. Hier ist aber eher die Mineralität im Vordergrund. Insgesamt darf sich aber meiner Meinung nach jeder glücklich schätzen, der eine Flasche dieses ganz geheimen Speyside Malts ergattern konnte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen