Sonntag, 20. September 2020

SMWS 112.59 Kaffeepause in der Möbelfabrik (Inchmurrin/Loch Lomond)

Zu Beginn des Jahres wurden mal wieder einige deutsche Mitglieder der Scotch Malt Whisky Society (SMWS) ausgelost, die jeweils drei Fassproben zugeschickt bekommen haben, um gemeinsam die neue Exklusivabfüllung für den deutschen Markt zu bestimmen. Leider hatte ich bei der Verlosung diesmal kein Glück, dafür habe ich aber kurz vor Verkaufsstart von der deutschen Marketing-Agentur Alle Vögel Fliegen Hoch, die die SMWS betreut, ein Sample bekommen, um den Whisky auch vorab schon probieren zu können. Die 15 beteiligten Member haben sich für einen dreizehn Jahre alten Inchmurrin entschieden, der von der Loch Lomond Distillery gebrannt wird. Nachdem er zunächst im Bourbon Fass reifen durfte, bekam er anschließend noch ein Finish im Heavy Char New Oak Hogshead. Mit seinen 63,2% hat er ordentlich Dampf auf dem Kessel. Unter dem Namen Kaffeepause in der Möbelfabrik stelle ich mir eine Mischung aus Kaffee, Eiche und süßem Gebäck vor. Gerne teste ich daher nun, ob der Name wieder gewohnt passend gewählt wurde.







Auf einen Blick

DestillerieLoch Lomond (Inchmurrin)

AbfüllerThe Scotch Malt Whisky Society (SMWS)

Abfüllung112.59 Kaffeepause in der Möbelfabrik

ArtSingle Malt Scotch Whisky

RegionSchottland / Highlands

Alter13yo

Alkoholgehalt63,2%

FassBourbon Fass, Finish im Heavy Char New Oak Hogshead

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 65,-






Nase:

Im ersten Moment nehme ich sehr viel dunkles Karamell und eine leichte Eichennote wahr, aber ich gebe dem Whisky erst einmal im paar Minuten im Glas, bevor ich mich ausführlich heranwage. Mit der Zeit wird die Karamellnote immer intensiver und der Whisky damit auch immer süßer. Dazu kommt eine Mischung aus gemahlenen Haselnüssen und Amarettini, während im Hintergrund getrocknete Pfirsiche und Papayas auftauchen.

Mund:

Beim ersten Schluck überrascht mich eine süße Orange, die sich dann aber schnell mit der Karamellsüße vereinigt. Durch den hohen Alkoholgehalt wirken die Aromen sehr intensiv, die nun auch noch von etwas Schokolade begleitet werden. Der Kaffee wurde bisher noch nicht gereicht. Die Eiche bleibt glücklicherweise sehr dezent im Hintergund, so dass sie zwar die süßen Noten gut ergänzt, diese aber nicht überdeckt.

Abgang:

Da ist nun auch der Kaffee! Im langen Abgang zeigt sich zunächst ein Zusammenspiel aus Karamell und Zimt, bevor dann Kaffee, Schokolade und etwas Eiche das Kommando übernehmen.



Fazit:

Da haben die glücklichen Member, die an der Auswahl des Exklusivfasses für Deutschland mitwirken durften, ein gutes Händchen bewiesen. Obwohl ich aufgrund des Namens zunächst viel zu viel Eiche erwartet hatte, wurde ich positiv überrascht, wie elegant die Eichenaromen sich zeigen. In der Nase sticht zunächst vor allem dunkles Karamell hervor, das sich auch durch das gesamte Aromenprofil zieht. Begleitet wird diese süße Note mal von Nüssen, mal von Orangen und mal von Trockenfrüchten. Der versprochene Kaffee wird dann im langen Abgang geliefert. Ich würde nicht ausschließen, dass ich mir nach diesem Sample noch eine ganze Flasche bestelle, zumal der Preis mit ca. 55 britischen Pfund mal wieder Loch Lomond-typisch ausgesprochen fair ist.

Das Sample wurde mir freundlicherweise von Alle Vögel Fliegen Hoch kostenlos zur Verfügung gestellt.

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