Das zweite Batch vom Octaves Classic von Glenglassaugh ist schon vor einiger Zeit erschienen und inzwischen auch schon fast vergriffen. Noch sollte man bei Interesse aber ohne Probleme an eine Flasche herankommen. Aber lohnt sich der Kauf einer solchen Flasche? Ich werde den Octaves, den es übrigens auch in einer getorften Variante gab, heute ganz ausführlich probieren. Die Reifung erfolgte hier in den namensgebenden Octaves, also kleinen Fässern, die in etwa ein Achtel eines handelsüblichen Butts fassen. Die Octaves werden aus Dauben von größeren Fässern gefertigt, welche Vorbefüllungen dabei zum Einsatz kamen, wird nicht von Glenglassaugh kommuniziert. Ich gehe aber aufgrund der offiziellen Notes davon aus, dass es sich um einen Mix aus Bourbon- und Sherryfässern handeln dürfte. Da könnte also durchaus auch in kürzerer Zeit ein spannender Whisky entstanden sein.
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| Auf einen Blick | |
| Destillerie | Glenglassaugh | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Octaves Classic Batch 2 |
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| Art | Single Malt Scotch Whisky |
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| Region | Schottland / Highland | |
| Alter | NAS |
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| Alkoholgehalt | 44% |
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| Fass | Octaves |
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| Inhalt | 0,7l |
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| Preisklasse | EUR 65,- |
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Der erste Eindruck ist süß und fruchtig. Die Süße wird durch eine Mischung Karamell und Honig vertreten, die fruchtigen Noten tendieren vorrangig in Richtung Apfel, dazu kommen aber auch kandierte Trockenfrüchte. Letztere sind allerdings ausnahmslos hell. Ich fühle mich vor allem an einen Besuch auf dem Münchener Viktualienmarkt erinnert, bei dem ich mir eine Tüte kandierter Mangos und Papayas gekauft habe, die einen ähnlichen Duft verströmte. Im Hintergrund erkenne ich eine leicht florale Note, aber auch etwas Kakao mit leichtem Zimteinschlag.
Mund:
Am Gaumen geht es zunächst mit einer tollen Karamellsüße los, die dann aber relativ schnell auch eine Verbindung mit verschiedenen Früchten eingeht. Wieder erkenne ich Äpfel, die nun aber auch von hellen Pflaumen, Trauben, Ananas und Birnen begleitet werden. Außerdem ist der Whisky nun würziger als erwartet. Neben Muskat, Pfeffer und etwas Zimt kommt auch eine dezente Eichennote zum Vorschein. Kakao und sehr milder Kaffee tauchen ebenfalls wieder auf, dazu ist ein Spritzer Orange erkennbar.
Abgang:
Der Abgang fällt relativ lang aus und bietet neben den würzigen Aromen, die schon am Gaumen auftauchten, vor allem schokolierte Kaffeebohnen.
Fazit:
Das ist wirklich ein toller Whisky und ich bin fast schon etwas traurig, dass ich ihn nicht schon früher für mich entdeckt habe. Aber noch ist die Möglichkeit, sich Nachschub zu besorgen, ja gegeben. In der Nase startet der Glenglassaugh sehr fruchtig in Kombination mit viel Honig- und Karamellsüße. Erst auf die zweite oder dritte Nase kommen auch würzige Aromen hinzu. Diese sind dann am Gaumen dafür deutlich präsenter, verdrängen die Fruchtsüße aber dabei nicht. Trotzdem wirkt der Whisky nun deutlich würziger und bietet auch einen angenehmen Eicheneinschlag. Der Abgang ist tatsächlich relativ lang und wartet mit schokolierten Kaffeebohnen auf, die mir als Kind sehr suspekt waren, mir in diesem Zusammenhang aber richtig gut gefallen. Für die Zukunft sollte ich diese Destillerie vielleicht etwas weniger stiefmütterlich behandeln, denn der Octaves Classic Batch 2 ist ein wirklich toller Whisky!
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