Normalerweise geht es an dieser Stelle um Whisky, aber ab und zu muss man auch mal über den Tellerrand blicken. Craft Beer fand ich eigentlich schon immer ganz spannend, aber gerade in den letzten Monaten habe ich das handwerklich hergestellte und extrem abwechslungsreiche Bier sehr zu schätzen gelernt. Dabei gefallen mir die dunklen Porter und Stouts oftmals besonders gut, weil sie tolle Kaffee- und Schokoladennoten zu bieten haben. Wenn das dann noch mit einer Reifung im Whiskyfass kombiniert wird, dann reizt mich das natürlich ganz besonders. In diesem Fall hat sich Hoppebräu aus dem bayrischen Waakirchen um ein Fass der Slyrs Mountain Edition bemüht, um ihr Imperial Stout darin für vier Monate reifen zu lassen. Dabei hat sich ein Alkoholgehalt von stolzen 11,7% ergeben. Das ist natürlich ein Bier, von dem man nicht fünf Flaschen an einem Abend trinken kann. Bei einem Flaschenpreis von EUR 12,- würde ich das allein deswegen schon gar nicht wollen. Trotzdem erwarte ich hier ein zwar sehr schweres, aber trotzdem wirklich interessantes Bier, mit dem man sich eine ganze Weile beschäftigen kann.
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| Auf einen Blick | |
| Brauerei | Hoppebräu | |
| Abfüller | Originalabfüllung |
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| Abfüllung | Oak Aged Imperial Stout Slyrs Mountain Edition (Jahrgang 2019) |
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| Art | Imperial Stout (Craft Beer) |
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| Region | Deutschland | |
| Alter | NAS |
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| Alkoholgehalt | 11,7% |
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| Fass | Slyrs Mountain Edition |
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| Inhalt | 0,33l |
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| Preisklasse | EUR 12,- |
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Besonders sticht zunächst die Mischung aus dunkler Schokolade und starkem Kaffee hervor, was mir bei einem Stout immer besonders gut gefällt. Dazu kommt aber auch eine karamellartige Süße, die durchaus vom Fass kommen könnte, denn auch die Slyrs Mountain Edition hat eine deutliche Süße zu bieten. Außerdem meine ich im Hintergrund ein leichtes Kräuteraroma zu erkennen.
Mund:
Wie Schweröl fließt das Stout in den Mund und bietet dabei zunächst sehr viel dunkle Schokolade und Kaffee. Dazu kommen auch Vanille- und Karamellaromen, die aber kaum gegen die herben Aromen ankommen. Im Hintergrund schwingt außerdem etwas Anis mit, bevor sich am Ende das Fass in Form von etwas Eichenwürze bemerkbar macht.
Abgang:
Der Abgang ist relativ lang und startet zunächst wieder mit den herben Schokoladen- und Kaffeearomen, bevor dann noch einmal etwas Lakritz und Eichenwürze aufblitzen.
Fazit:
Mir gefällt dieses Imperial Stout von Hoppebräu wirklich gut. Ich mag die ausgeprägten Schokoladen- und Kaffeenoten einfach immer sehr gerne, dabei ist das Bier gar nicht so schwerölig, wie ich beim Einschenken und auch noch beim ersten Schluck erwartet hatte. Der Einfluss des Whiskyfasses ist nicht riesengroß, aber durchaus bemerkbar. Schon in der Nase kommen Karamell und leichte Kräuteraromen schön zum Vorschein, am Gaumen gibt es dann außerdem eine leichte Eichenwürze. Wahrscheinlich wird der eine oder andere sagen, dass man für die aufgerufenen EUR 12,- auch eine ganze Kiste Bier kaufen kann, diese hat dann aber sicherlich nicht diese Qualität und diese spannende Aromenvielfalt. Und solange einige Whiskynerds Flaschen mit Preisen im Bereich von gebrauchten Kleinwagen kaufen, sollten auch mal EUR 12,- für ein besonderes Bier im Budget sein. Das würde ich sicherlich nicht jede Woche für ein Bier ausgeben, aber wenn mich etwas so sehr reizt wie dieses Stout aus dem Slyrs-Fass, dann würde ich auch in Zukunft nicht vor dem Kauf zurückschrecken.
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