Die Abfüllungen der drei zur Distell Group gehörenden Destillerien in Schottland können mich regelmäßig begeistern. Sowohl von Deanston wie auch von Bunnahabhain und Tobermory bzw. Ledaig hatte ich schon viele tolle Tropfen im Glas. Umso größer war natürlich meine Freude, als ich vor einiger Zeit ein paar Samples bei einem Gewinnspiel über Facebook gewonnen habe. Heute möchte ich mich ganz ausführlich mit drei der Abfüllungen beschäftigen. Den Auftakt macht ein zwanzig Jahre alter Tobermory mit Sherry Finish, bevor es dann beim Bunnahabhain Ceobanach rauchig wird. Beide Whiskys wurden mit den für die Distell Group typischen 46,3% Alkohol abgefüllt. Das Finale soll dann ein 21 Jahre alter Ledaig bilden, der ein Finish im Marsala Fass erhalten hat und mit fassstarken 58,6% daherkommt. Ich freue mich aufs Probieren!
Der stolze 20 Jahre alte Tobermory macht also den Beginn und bietet in der Nase schöne Sherrynoten mit Rosinen und Würze. Dazu kommt ein leichter Muff, was ich in diesem Fall aber gar nicht negativ meine. Je länger der Whisky im Glas ist, desto mehr Süße entwickelt sich. Geschmacklich setzt sich dieses Profil grundsätzlich fort, denn auch hier erkenne ich wieder Rosinen und eine karamellartige Süße. Die Würze steht jetzt aber deutlich mehr im Mittelpunkt und bietet Muskat und Pfeffer. Außerdem taucht etwas helle Schokolade auf. Vor allem die würzigen Aromen bleiben lange am Gaumen hängen. Dann folgt auch schon der Wechsel zu den rauchigen Abfüllungen, denn es folgt der Ceobanach von Bunnahabhain, der zwar keine Altersangabe trägt, aber mindestens zehn Jahre alt sein soll. In der Nase nehme ich hier im ersten Moment eine Mischung aus Rauch und Süße wahr. Mit der Zeit kann ich die Aromen etwas besser zuordnen und erkenne eine frisch geteerte Straße, Karamell und stark gesüßten schwarzen Tee. Salz und Pfeffer sind ebenfalls zu erkennen. Am Gaumen kommt dann die Süße noch stärker zum Vorschein, so dass zunächst Karamell, Kandis und Vanille den Whisky bestimmen, bevor würzige und rauchige Aromen wieder hinzukommen. Wieder sind Salz und Pfeffer zu entdecken, vor allem das Salz bleibt zusammen mit dem Rauch lange präsent.
Zum Abschluss gibt es dann den Ledaig von 1998 mit Marsala Finish. Hier ist eine enorme Fruchtigkeit zu erkennen, die von Pfirsich über Aprikose und gelbe Pflaume bis zu Maracuja und Orange reicht. Dazu kommen aber auch noch helle Trockenfrüchte sowie Honig und Karamell. Etwas Heu und ein leicht dreckiger Rauch sind vorhanden, drängen sich aber nicht zu sehr in den Vordergrund. Am Gaumen wird die Fruchtigkeit noch intensiver, allerdings kommen zu den süßen Früchten aus der Nase nun auch noch ausgeprägte Zitrusaromen hinzu. Auch hier ist natürlich wieder ein rauchiger Unterton erkennbar, der zwar weiterhin gut erkennbar, gleichzeitig aber nicht zu dominant ist. Im langen Abgang mischen sich zu Rauch und Frucht noch etwas Pfeffer und eine leichte Nussigkeit. Alle drei Whisky gefallen mir sehr gut, wobei mich der Ledaig wirklich am meisten überzeugen konnte, weil er einfach besonders komplex ist und eine intensive Fruchtigkeit zu bieten hat. Der Tobermory tendiert im Aroma eher in Richtung dunklerer Früchte, beim Bunnahabhain finde ich den süßen Tee sehr interessant. Für mich gilt aber definitiv weiterhin, dass mir die Abfüllungen der Destillerien aus der Distell Group sehr zusagen!
Übersicht der verkosteten Whiskys:
Tobermory 20yo Sherry Cask Finish, Single Malt Scotch Whisky, Sherry Cask Finish, 20yo, 46,3%, ca. EUR 160,-
Bunnahabhain Ceobanach, Single Malt Scotch Whisky, Bourbon Casks, NAS, 46,3%, ca. EUR 60,-
Ledaig 1998 Marsala Cask Finish, Single Malt Scotch Whisky, Marsala Cask Finish, 21yo, 58,6%, ca. EUR 250,-
Die Samples habe ich im Rahmen eines Gewinnspiels, das Brand Ambassadorin Chantalle Seidler veranstaltet hat, gewonnen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen