Donnerstag, 8. Dezember 2022

Secret Orkney 2010/2020 Jamaican Rum Finish (The Cooper´s Choice)

Wenn man sich das Foto ansieht, dann wird nicht sofort offensichtlich, dass es schon ein paar Tage zurückliegt, dass ich mich ausführlich mit dem Secret Orkney von Cooper´s Choice beschäftigt habe. Tatsächlich hatte ich den Whisky schon im Frühjahr im Glas, aber jetzt passt das Foto auch endlich wieder in die Jahreszeit. Der Tropfen hat ein Finish im Jamaican Rum Cask erhalten hat und ist in Summe zehn Jahre alt. Da ich zuletzt von unabhängigen Abfüllungen von Orkney, die offensichtlich in aller Regel nicht von Scapa stammen, sehr begeistert war, habe ich mir diesen Tropfen vorgenommen, dann ist er aber in meinem Archiv etwas in Vergessenheit geraten. Das ändert aber nichts daran, dass mir vor allem das Rum Finish beim Kauf ins Auge gestochen ist, das man bei Highland Park nicht alle Tage erhält. Ob der Whisky mit seinen kräftigen 56% meinen Geschmack getroffen hat, verrate ich natürlich gern nachfolgend.







Auf einen Blick

Destilleriek.A. (vermutlich Highland Park)

AbfüllerThe Cooper´s Choice

AbfüllungSecret Orkney 2010/2020 Jamaican Rum Finish

ArtSingle Malt Scotch Whisky

RegionSchottland / Highlands (Islands)

Alter10yo

Alkoholgehalt56%

FassAmerican Oak, Finish im Jamaican Rum Cask No. 9053

Inhalt0,7l

PreisklasseEUR 80,-




Nase:

Zunächst einmal gibt es hier viel Süße, die sich vor allem in Form von Honig zeigt. Dazu kommt eine leichte Fruchtigkeit mit Ananas und Birnen aus der Dose. Dahinter liegt aber auch eine leichte Rauchigkeit in Kombination mit Malz und viel Vanille. Je länger der Whisky im Glas steht, desto weiter rückt der Rauch in den Hintergrund und desto stärker tritt die Vanille in den Mittelpunkt des Geschehens.

Mund:

Am Gaumen gibt es im ersten Moment wieder extrem viel Süße mit Honig, Karamell und Vanille. Zu den in der Nase vorhandenen Birnen und der Ananas gesellt sich nun noch eine sehr reife Banane, die sich besonders gut mit dem Karamell versteht. Die Rauchigkeit ist inzwischen kaum noch erkennbar, stattdessen gibt es aber Pfeffer, Ingwer und etwas Pfefferminze zum Ausgleich. Wie schon in der Nase setzt sich mit der Zeit die Vanille immer stärker durch, die jetzt aber als cremige Sauce auftaucht.

Abgang:

Der Abgang fällt mittellang aus und startet mit ganz leichtem Rauch, Pfeffer und Zimt, zwischendurch blitzt aber auch die Banane noch einmal auf. Die würzigen Aromen haben schließlich das letzte Wort.



Fazit:

Zu Beginn gibt es vor allem fruchtig-süße Noten, die mich an Dosenfrüchte denken lassen. Der für Highland Park typische, aber sehr dezente Rauch ist zwar vorhanden, bleibt aber noch mehr im Hintergrund, als ich es zunächst erwartet hätte. Am Gaumen ist er dann etwas präsenter, versteckt sich aber weiterhin hinter Honig, Ananas und Banane. Erst im Abgang macht er sich deutlicher bemerkbar, wird aber von würzig-scharfen Aromen wie Pfeffer, Zimt und Minze begleitet. Für mich bringt dieser Whisky einen spannenden Aromenmix mit, so dass der Preis von EUR 80,- für eine zehnjährige Abfüllung durchaus seine Berechtigung hat. Wer Spaß an Abfüllungen findet, die einen Mix aus Dosenfrüchten, Würze und leichtem Rauch mitbringen, der sollte sich diesen Whisky einmal genauer zu Gemüte führen - sofern man noch eine Flasche ergattern kann.

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