Sonntag, 22. Januar 2023

Gilors No. 1 12yo (Brennerei Henrich)

Die Brennerei Gilors, die ihren Sitz in Kriftel bei Frankfurt hat, verfolge ich schon seit einigen Jahren sehr intensiv. Geführt wird die Brennerei von den beiden enorm sympathischen Brüdern Holger und Ralf Henrich. Ralf durften meine Frau und ich vor einigen Jahren bei einer Hausmesse in Mömbris kennenlernen, seitdem stehen wir immer wieder in Kontakt. Im Herbst 2021 haben wir es auch endlich einmal zur Brennerei geschafft, wo wir einen tollen Einblick erhielten, was für spannende Fässer noch im Lager schlummern. Einige der ältesten Fässer aus den Jahrgängen 2008 bis 2010 wurden im vergangenen Jahr nun nach Vermählung und Finish im Bourbonfass als der bisher älteste Whisky mit einem Alter von zwölf Jahren abgefüllt. Als wir Ralf im Herbst auf dem Bremer Bottle Market trafen, hatte ich schon die Chance auf einen ersten Probierschluck am Stand, der wirklich vielversprechend war. Für zu Hause hat Ralf mir aber noch ein Sample vom Whisky mitgegeben, damit ich mich noch einmal ganz in Ruhe damit beschäftigen kann. Und hierfür ist der Zeitpunkt nun gekommen.








Auf einen Blick

DestillerieBrennerei Henrich

AbfüllerOriginalabfüllung

AbfüllungGilors No. 1

ArtSingle Malt Whiskey

RegionDeutschland

Alter12yo (2008/2009/2010 - 2022)

Alkoholgehalt55,1%

FassSherry, Portwein, Oloroso und PX Fässer, Finish im Bourbon Fass

Inhalt0,05l / 0,5l

PreisklasseEUR 19,50 / EUR 149,-




Nase:

Süße und Kräuter strömen aus dem Glas, wobei eine gute Portion Honig den Kräutermix gut unterstützt und etwas abmildert. Ein ganz leichtes Raucharoma meine ich ebenfalls zu erkennen, obwohl ich weiß, dass keine rauchigen Destillate für diese Abfüllung verwendet wurden. Die Sherry und Port Fässer haben für eine angenehme Würze gesorgt, Liebstöckel ist ebenso vorhanden wie eine Mischung aus Rosinen und dunklen Trockenfrüchten. Dahinter verbergen sich geröstete Mandeln, ein kräftiger Espresso und etwas Kakao.

Mund:

Der Gaumen startet zunächst wieder mit süßen Aromen, die sich aus Honig und Karamell zusammensetzen, während gleichzeitig die dunklen Trockenfrüchte und süßen Rosinen wieder auftauchen. Gleich danach wird es aber deutlich würziger, denn das Röstaroma bahnt sich zusammen mit den Gewürzen nun wieder seinen Weg. Etwas Orange mischt sich unterschwellig mit ins Profil, aber auch ein wenig Eiche und verschiedene Gewürze wie Pfeffer und Ingwer sind zu erkennen. Kaffee und Mandeln sind am Ende ebenfalls wieder am Start.

Abgang:

Der Abgang ist vergleichsweise lang mit dunklem Karamell, Kaffee und Kakao. Die Kräuter kommen genauso wie der Honig und die Mandeln ebenfalls noch einmal durch.


Fazit:

Diese bisher älteste Abfüllung der Brennerei Henrich bringt eine enorme Komplexität mit. Dabei sind fruchtige Noten, die sich vor allem in Form von dunklen Trockenfrüchten und Rosinen zeigen, ebenso vorhanden wie Kräuter und Honig. Am Gaumen kommen dann Kaffee, Kakao und Mandeln noch etwas deutlicher zum Vorschein, als dies in der Nase der Fall war. Auch der Abgang ist relativ lang und bietet ebenfalls noch einmal einen spannenden Aromenmix, denn Karamell, Kaffee, Kakao, Honig und Kräuter sind auch hier wieder gut vertreten. Natürlich ist der Whisky mit EUR 149,- nicht unbedingt günstig, aber wer diese Summe investieren möchte, bekommt nicht nur ein 5cl-Sample on Top, wenn er direkt bei der Brennerei bestellt, sondern auch einen wirklich tollen deutschen Whisky ins Glas!

Das Sample wurde mir freundlicherweise kostenlos von Gilors bzw. der Brennerei Henrich zur Verfügung gestellt.

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