Mittwoch, 25. Januar 2023

Grace O´Malley Blended Irish Whiskey, Dark Char Cask Irish Whiskey und Rum Cask Irish Whiskey

Die Piratin ist los! Grace O´Malley ist die Irish Pirate Queen, Gegenspielerin Englands im 16. Jahrhundert und jetzt auch Namensgeberin für eine Reihe verschiedener Irish Whiskeys. Neben dem Believe in Grace, den man als Einstieg in die Range bezeichnen kann, gibt es den Dark Char Cask und den Rum Cask ins Glas. Zwar trägt keine der Abfüllungen eine offizielle Altersangabe, aber alle drei Tropfen beinhalten Anteile, die zwischen drei und zehn Jahren alt sind. Die offiziellen Notes versprechen drei spannende Iren, von denen ich zwar nicht die ganz große Komplexität erwarte, die aber sicherlich für den einen oder anderen spannenden Abend sorgen können. Ich bin sehr gespannt darauf, wie mir die drei Abfüllungen schmecken, also bleibt keine Zeit zu verlieren. Die Tropfen wollen probiert werden, sonst gibt es hier noch eine Meuterei.


Los geht es also mit Einsteiger der Piraten Queen, nämlich dem Blended Irish Whiskey, der u.a. in französischer Eiche, amerikanischer Eiche, Bourbon und Rum Fässern zwischen drei und zehn Jahren reifen durfte. In der Nase wirkt der Whiskey sehr mild mit seinen 40% und bietet vorrangig die typischen Vanille- und Karamellnoten. Um dem Whiskey noch ein paar weitere Aromen zu entlocken, wechsle ich vom Tumbler auf ein Nosingglas. Hier kommen noch dezente Getreidenoten gemeinsam mit einer leichten Nussigkeit zum Vorschein. Am Gaumen wiederholen sich die Aromen grundsätzlich, wobei noch süße Zitrusnoten und ein süßer Apfel hinzukommen. Erst im Abgang wird es etwas würziger mit etwas Eiche sowie einer Mischung Pfeffer, Zimt und Koriander. Da ich so leichte Iren auch gerne als Longdrink genieße, habe ich meinen Tumbler mit etwas Ginger Ale aufgefüllt. Hier ergänzen die würzigen Aromen aus dem Abgang sehr gut das süße Profil der Limonade. Das ist für mich eine schöne Alternative für laue Sommerabende.

Es folgt der Dark Char Cask Irish Whiskey, der ebenfalls bis zu zehn Jahre alt ist und aus stark ausgekohlten Fässern aus amerikanischer Eiche stammt. Die Karamell- und Vanillenoten vom Blended Whiskey wiederholen sich hier, werden aber sehr schön durch leichte Röstaromen, Milchschokolade milden Milchkaffee ergänzt. Am Gaumen bleibt es mild, nun aber mit deutlich mehr Nüssen und Eiche, wobei im Abgang das leichte Kaffee-Aroma wieder aufblitzt. Ganz am Ende kommt die Eiche noch einmal verstärkt zum Vorschein und wird durch dunklen Kakao ergänzt. Einer Piratin würdig bildet das Finale dann der Rum Cask Irish Whiskey, der ein sechsmonatiges Finish in nassen Rumfässern aus der Karibik erhalten hat. Hier ist das Karamellaroma noch deutlich stärker ausgeprägt und wird von einer sehr reifen Banane unterstützt. Mit Pfirsich, Mango und Apfel kommen weitere Früchte hinzu. Geschmacklich geht es etwas fruchtiger zu als bei den beiden Vorgängern, gleichzeitig ist mehr Getreide zu erkennen, das von dezenter Eichenwürze ergänzt wird. Besonders die würzigen Noten ziehen sich hin den Abgang hinein.

Keine der drei Abfüllungen ist ein wirkliches Komplexitätsmonster, aber alle drei Whiskeys sind sehr angenehm trinkbar, wenn es an einem geselligen Abend mal ein Tropfen sein darf, über den man nicht übermäßig viel nachdenken muss, dabei aber trotzdem nicht zu langweilig ist. Allen gemein ist der milde Grundcharakter mit Vanille und Karamell, der durch verschiedene Früchte, Nüsse, Kakao und milden Kaffee ergänzt wird. Wer also auf milde Iren steht, der ist bei diesem Trio absolut gut und richtig aufgehoben.

Der Whiskey wurde mir freundlicherweise kostenlos vom deutschen Importeur Kammer-Kirsch über Marc Fiederer von Alles rund um Whisk(e)y zur Verfügung gestellt.

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